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Touched

Touched

Titel: Touched Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Corrine Jackson
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vor sich hin. »Sie hat recht. Der Schuss ging nach hinten los, und wie! Die ersten Beschützer, die töteten, erkannten ihren Fehler, aber da war es schon zu spät. Wir befanden uns bereits im Krieg. Es muss dir klar sein, Remy, dass es in erster Linie um die gesellschaftliche Stellung ging.«
    So hatte Anna mir das nicht erzählt. »Wie meinst du das?«
    »Die Heilerinnen haben uns wie Bedienstete behandelt, nicht wie Partner. Sie setzten unsere Energie und unsere Körper zu ihrem Schutz ein, aber eigentlich waren wir entbehrlich. Und als sie erst mal angefangen hatten, sich ihre Dienste bezahlen zu lassen, scherten sie sich einen Dreck um uns.«
    Die Erklärung war absolut plausibel. Ich konnte mir gut vorstellen, wie das abgelaufen war. Die Heilerinnen heimsten den ganzen Ruhm ein, während das eigentliche Risiko bei den Beschützern lag. Ich an ihrer Stelle wäre auch verbittert gewesen.
    Ashers volle Lippen verzogen sich zu einem kleinen Lächeln. Er hockte sich wieder auf seine Fersen und spielte mit einem Stock, den er aufgehoben hatte. »Du verstehst auch unsere Seite.« Ehe ich auf diese seltsame Bemerkung eingehenkonnte, fuhr er fort. »Mein ältester Bruder Sam arbeitete mit einer mächtigen Heilerin zusammen, Elizabeth. Viele reiche Leute suchten sie auf, aber trotz der Versprechungen, die sie machte, war auch sie nicht unfehlbar. Sie spielte mit hohen Einsätzen und durfte nicht versagen. Als sie ihren Teil der Abmachung nicht einhalten konnte, musste Sam sie vor den zornigen Leuten beschützen, die sie hinters Licht geführt hatte.«
    Mit einem kleinen Fingerschnippen brach er den Zweig entzwei, und ich zuckte zusammen. Asher schien das nicht zu bemerken und strich sich den Staub von den Händen. Sein Akzent verdichtete sich, bis er britischer klang, weniger amerikanisch.
    »Um ihre Gier nach Geld zu stillen, hat Elizabeth dumme Risiken in Kauf genommen. Wir versuchten, Sam zu warnen, aber er hielt ihr bedingungslos die Treue. Ich wünschte, du hättest ihn kennenlernen können. Du erinnerst mich in vielerlei Hinsicht an ihn.« Er schenkte mir einen zärtlichen Blick.
    »Als Elizabeth es nicht schaffte, den geliebten Sohn eines einflussreichen und besonders grausamen Händlers zu heilen, heuerte dieser Söldner an, die sie töten sollten. Sam rettete sie und ließ dabei sein Leben.«
    Mich überlief es kalt. Noch nie hatte Asher mir so viel auf einmal erzählt. Unvorstellbar, dass er das Ganze miterlebt hatte.
    »Man könnte sagen, dass Sams Tod der Auslöser für den Krieg war. Die Heilerinnen wollten die Verantwortung für das, was geschehen war, nicht übernehmen. So viele meiner Artgenossen starben in dieser Zeit …« Er verstummte, nahm einen kleinen Stein und warf ihn von einer Hand in die andere.
    Den Schatten nach zu urteilen, die über sein Gesicht huschten, hatten sich darunter auch Freunde von ihm befunden. Es musste hart gewesen sein, den Bruder sterben und die Verantwortlichen ungeschoren davonkommen zu sehen. Mit Dean erging es mir genauso.
    »Nun ja, jedenfalls beschlossen die Beschützer als Warnung für alle, auf die schlimmsten Heilerinnen Jagd zu machen. Da Heilerinnen sich gegen uns nicht zur Wehr setzen können, war es für sie vorbei, noch ehe es begonnen hatte. Zufällig entdeckten diese Beschützer dann, dass sie einer sterbenden Heilerin die Energie rauben und auf diese Weise unsterblich werden konnten. Zumindest glauben wir, dass es ein Zufall war.«
    Ich musste es fragen. »Warst du dabei, Asher?«
    Geistesabwesend ließ er den Stein auf der Handfläche herumrollen und schüttelte den Kopf. »Nein. Bei dieser ersten Tötungswelle war Elizabeth anvisiert worden. Sam zu Ehren wollte mein Vater sie beschützen. Wir hatten ja keine Ahnung, mit wem wir es bei dieser Frau zu tun hatten.«
    Als er einen nicht weit entfernten Baumstamm traf, zersplitterte der Stein zu Staub.
    »Mein Vater ließ ihr ausrichten, dass man hinter ihr her wäre. Als wir Elizabeth zusammen mit den anderen Heilerinnen, mit denen sie reiste, aufgespürt hatten, hatte sie zu ihrem Schutz schon eigene menschliche Söldner angeheuert. Sie lachte nur, als wir ihr sagten, dass wir gekommen seien, um sie zu beschützen. Sams Opfer bedeutete ihr gar nichts. Im Gegenteil, sie beleidigte ihn auch noch auf das Übelste.«
    Seine Augen leuchteten von einem Zorn auf, den ich nachvollziehen konnte. »Du hast mit ihr gekämpft?«
    Er erhob sich zu seiner vollen Größe, machte einen bedrohlichen Schritt auf mich zu und

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