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Touched

Touched

Titel: Touched Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Corrine Jackson
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senkte abrupt seine Mauer. »Nein, Remy. Ich habe sie getötet!«
    Asher jagte mir absichtlich Angst ein, und mir lief ein Schauer über den Rücken, obwohl ich wusste, dass er mir nichts antun würde. »Erzähl mir, was geschah.«
    Trauer drückte seine Schultern nieder. »Ihre menschlichen Söldner nahmen Lottie gefangen. Meine Schwester war jung, verstehst du, und sehr behütet aufgewachsen. Elizabeth konnte sich Lottie viel leichter heranziehen und benutzen als einen männlichen Beschützer. Als man ihr mit Vernunft nicht beikommen konnte, wurde meine Familie handgreiflich. Elizabeth hielt Lottie ein Messer an die Kehle, da griff ich sie an. Bei dem Versuch, ihr das Messer zu entwinden, erstach ich sie. Es war ein Versehen, aber das spielte keine Rolle. Gabriel und Lottie töteten zwei der Heilerinnen, die sich zur Wehr setzten. Aber meine Eltern … Am Ende jenen Tages hatten die, die von meiner Familie übrig geblieben waren, ihre Menschlichkeit verloren.«
    Vertieft in eine Vergangenheit, die ich nicht einmal ansatzweise verstehen konnte, verstummte er. »Wie alt warst du da, Asher?«, fragte ich angstvoll.
    Starr vor Zorn, sah er mich an. »18. Nimm mich nicht in Schutz, Remy. Komm nicht daher und sag, ich sei zu jung gewesen, um zu verstehen, was ich tat!«
    Mein ernster Blick begegnete seinem zornigen, und ich schüttelte den Kopf. »Nein. Nein, das sage ich nicht. Wir sind verschieden, du und ich. Ich glaube, keiner von uns hatte die Chance, jung zu sein. Die Umstände haben uns gezwungen, schneller erwachsen zu werden, als es uns lieb war.«
    Ich dachte an Dean. Was ich getan hatte, hätte ihn töten können, und ich war mir nicht sicher, ob ich das Bedauern empfunden hätte, das in Ashers gequältem Ausdruck mitschwang.
    Wieder kniete er sich vor mich hin. »Das mit Dean war etwas anderes. Du bist eine Heilerin, keine Mörderin.«
    Ich griff nach seiner Hand, und er verzog schmerzvoll das Gesicht. Ich hatte vergessen, dass ich Gift für ihn war, und ließ ihn schnell wieder los. Gleichzeitig zog ich meine mentale Mauer hoch, um ihn zu schützen.
    Asher wob seine Finger durch meine und sah zu mir auf. »Du treibst mich in den Wahnsinn, Remy. Es ist mein Job, dich zu beschützen. Nicht andersherum.«
    Erschrocken über seinen Scharfblick rutschte ich auf der Bank hin und her, abgelenkt durch die Wärme seiner Hand. Manchmal kam es mir vor, als könnte er meine Gedanken lesen. »Wie schon gesagt, ich kann ganz gut selbst auf mich aufpassen.«
    Grinsend betrachtete er meine Schlinge. »Ja, das sieht man!« Sein Grinsen erlosch. »Ich weiß nicht, was ich mit dir machen soll. Dafür, dass du eine von ihnen bist, müsste ich dich eigentlich hassen!«
    »Und wieso tust du es nicht?« Ich hielt den Atem an.
    »Du bist anders. Ich ertrage den Gedanken nicht, dass dir etwas zustößt. Und trotzdem glaube ich, ich könnte die größte Gefahr für dich darstellen.«
    Mir fiel eine Haarsträhne vor die Augen, und er strich sie mir aus dem Gesicht. Mein Herz schlug mir bis zum Hals, bis er seine Hand fallen ließ.
    Die scharfen Kanten seines Gesichts spannten sich an und er schien einen Beschluss zu fassen. »Remy, du kannst dich entscheiden. Dass ich dir an jenem letzten Abend, als wir zusammen waren, Angst eingejagt habe, weiß ich. Wenn du möchtest, halte ich mich von dir fern.«
    Mein undamenhaftes Schnauben ließ ihn aufhorchen. »Asher, wovor hast du Angst? Dass du mir in dem aberwitzigen Wunsch, wieder menschlich zu sein, die ganze Energie heraussaugst?«
    Er wurde blass und wich zurück. Ich hatte den Nagel auf den Kopf getroffen.
    »Das würdest du nicht tun.« Die Endgültigkeit in meiner Stimme war unmissverständlich.
    Asher schüttelte den Kopf. »Remy, du verstehst nicht.«
    »Dann erklär’s mir!«
    »Unter Umständen habe ich in der Angelegenheit gar keine Wahl. Bei Elizabeth war ich gar nicht darauf aus, ihr die Energie zu rauben, ich wusste ja nicht mal, dass das möglich war. Es geschah einfach. Von Wahl keine Spur! Könnte das bei dir nicht auch so ablaufen? Du hast mir selbst erzählt, dass dein Körper Brandon zu heilen begann, sobald du ihn berührt hattest. Es war egal, dass du dabei ertrunken wärst. Du hast nicht beschlossen, ihn zu heilen!«
    »Na und? Du bist gesund. Dir zufolge auf ewig. Also würde das mit dir nicht passieren!«
    Ungläubig zog er eine Augenbraue hoch. »Ach nein? Dein Körper spürt, dass mit meinem etwas … nicht stimmt. Und schon kommt deine Energie auf mich zu,

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