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Touched

Touched

Titel: Touched Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Corrine Jackson
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Da können wir reden.«
    Bei dem Gedanken, allein mit ihm zu sein, traten die Schmetterlinge in meinem Bauch die Flucht an, trotzdem nickte ich erneut. Wir schafften es gerade noch auf unsere Plätze, als der Gong ertönte. Unterhalten konnten wir uns nicht mehr, weil die Lehrerin mit der Besprechung des Buches Das Bildnis des Dorian Gray begann. Ich nahm meine Ausgabe des Romans und betrachtete das Bild auf dem Cover. Das grausame, hübsche Gesicht des unsterblichen Dorian Gray erinnerte mich an Gabriel.
    Asher verkrampfte sich am Tisch neben mir, und ich sah zu ihm, um herauszufinden, was los war. Alles schien in Ordnung, während Mrs Welles mit ihrem Vortrag über das Buch fortfuhr. Er warf mir einen düsteren Blick zu, und ich erwiderte ihn verwirrt, bis mir aufging, dass er mich wieder belauscht hatte.
    Ich funkelte ihn an. Schon klar, dass du nichts dafür kannst. Aber kannst du nicht zumindest versuchen, wegzuhören?
    Er nahm ein Blatt Papier und schrieb in herrischer Schrift ein Wort darauf. Gabriel?
    Achselzuckend ignorierte ich ihn und bemühte mich, an nichts zu denken.
    Er tippte mit seinem Stift auf den Tisch und deutete auf Gabriels Namen. Mit hochgezogener Augenbraue forderte er eine Antwort.
    Vielleicht hätte ich ihm später von unserer Unterhaltung im Lagerraum erzählt, aber seine Arroganz machte mich störrisch. Mit klimpernden Wimpern stellte ich mir vor, wie Gabriels hübsches Gesicht sich zu einem flirtenden Lächeln verzog, während er der Cafébesitzerin erzählte, er würde mich lieben. Ich hatte keine Ahnung, ob Asher ein geistiges Bild sehen konnte, entschied aber, dass dem so sein musste, als er die Arme verschränkte und sich wie ein bockiges Kind nach vorndrehte. Aus dem Augenwinkel warf er mir einen niederträchtigen Blick zu, meine letzte Wahrnehmung hatte er also mitgekriegt. Er wirkte eifersüchtig.
    Konnte es Vorteile haben, dass Asher meine Gedanken lesen konnte? Ich tat so, als würde ich Mrs Welles zuhören, doch stattdessen konzentrierte ich mich darauf, mental einen Witz vorzubringen, den mir Brandon mal erzählt hatte, und fügte visuelle Anhaltspunkte hinzu, um ihn lustiger zu gestalten. Als ich zur Pointe kam, grinste Asher mich von der Seite an, und ich wusste, er hatte zugehört.
    Er nahm seinen Stift und schrieb auf das Papier: Brandon?
    Als Antwort nickte ich.
    Mit einem zufriedenen Lächeln nickte er auch. Erzähl mir eine Geschichte.
    Worüber?
    Wieder kritzelte er etwas aufs Papier. Entscheide du.
    Geschichten zu erzählen, war noch nie mein Ding gewesen. Dazu musste man sprechen, und ich hatte zu lange die Gesellschaft anderer gemieden. Statt einer Geschichte entschied ich mich für etwas, an das ich mich in der Nacht zuvor erinnert hatte.
    Ich war acht und meine Mutter war mit mir an den Rockaway Beach gefahren. Unsere Eiskugeln schmolzen schneller, als wir sie essen konnten – Schokoladeneis für mich, Vanilleeis für sie. Wir saßen auf einem langen sandigen Strandabschnitt, blinzelten in die heiße Sonne und die Salzluft füllte unsere Lungen. Mithilfe von Rührschüsseln und Töpfen aus unserer Küche hatten wir eine Sandburg gebaut und anschließend mit den Wellen Fangen gespielt. Dann waren wir erschöpft auf ein altes Laken gefallen, das als Badehandtuch diente, da wir uns nichts anderes leisten konnten. Anna hielt ihr Gesicht in die Sonne und lachte über irgendetwas Albernes,das ich gesagt hatte. Diese neun Jahre alte Erinnerung war meine beste an sie, und das schien zu tragisch für Worte.
    In dem plötzlichen, verzweifelten Wunsch nach meiner Privatsphäre fuhr ich meine Mauern hoch, um Asher auszusperren, und er ließ es zu. Die restliche Unterrichtszeit sahen wir einander nicht mehr an. Als der Gong ertönte, sah ich zu ihm und bemerkte, dass er mich mit einem Ausdruck beobachtete, den ich nicht deuten konnte.
    »Danke, dass du mich das hast sehen lassen«, sagte er in zärtlichem Ton.
    Er nahm wieder meine Tasche, und wir verließen den Klassenraum. Im Gang hielt ich Susan an und bat sie, Lucy auszurichten, dass Asher mich heimbringen würde. Sie machte große Augen und versprach es, und ich dachte mir im Stillen, Lucy würde wohl nicht die Einzige sein, die davon erfuhr.
    Asher war mit demselben Auto da, mit dem er mich auch vom Schwimmbad heimgebracht hatte. Bei Tageslicht zeigte sich, dass es sich um einen teuren Audi, einen Sportwagen, handelte. Ich betrachtete ihn ehrfürchtig. Asher berührte mich am Arm, aber ich war zu sehr damit

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