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Touched

Touched

Titel: Touched Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Corrine Jackson
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war nicht klar, wie ich dieses Versprechen in Anbetracht meiner Ersparnisse halten sollte, aber ich würde es.
    Ben schwieg, und ich hasste ihn dafür, wie er mich hinhielt.
    Wir wissen doch beide, dass du mich wegwünschst.
    Er gab der Kellnerin ein Zeichen, dass er bezahlen wolle. Als sie an unseren Tisch kam, lächelte er und sagte: »Dana, ich möchte, dass Sie meine Tochter kennenlernen. Remy ist diese Woche hergezogen und lebt von nun an bei uns.«
    Ohne mich um Danas Begrüßung zu kümmern, starrte ich ihn schockiert an. Sie ging weg, und ich sagte: »Das ist nicht lustig. Was meinst du eigentlich, was du da tust?«
    Ben stand auf und warf die entsprechende Summe auf den Tisch. »Ich unterschreibe gar nichts. Du kommst mit mir nach Hause. Kein Job und keine Miete.«
    Entrüstet folgte ich ihm. Anscheinend trieb er ein Spielchen mit mir. Er hielt mir zuerst die Cafétür und dann die Autotür auf. Den Schmutz auf dem Beifahrersitz erwähnte er mit keinem Wort.
    »Wieso?«, fragte ich, als er neben mir saß.
    »Du brauchst mich.« Er sah meine aufgebrachte Miene. »Okay, vielleicht brauchst du mich nicht, aber du solltest da nicht allein durch. Diesmal bin ich für dich da.«
    Ein neues Gefühl überwältigte mich. Hoffnung. Irrationale, unrealistische Hoffnung. Ben legte eine Hand unter mein Kinn, berührte mich damit zum zweiten Mal. Blaue Funken schossen von meiner Haut durch seine Finger und wieder bemerkte ich seine Herzarrhythmie. Bedenklich war sein Zustand nicht, ich machte mich dennoch daran, ihn zu heilen.
    Er schien das aufblitzende Licht nicht zu bemerken. »Du glaubst mir nicht.«
    Ich stritt es nicht ab, und er ließ mich los, um den Motor anzulassen. »Schon okay, Remy. Würde mir genauso gehen. Aber ich bin dein Vater und ich habe vor, auch wie einer zu handeln.«
    »Du bist nicht mein Vater, Ben. Dafür ist es zu spät.«
    Als ich seinen Vornamen gebrauchte, verzog er das Gesichtund nickte widerstrebend. »Okay. Ist ja recht. Dann bin ich dein Freund, solange du es zulässt.«
    Ich tat das mit einem Achselzucken als eine dieser Lügen von Erwachsenen ab, die meinten, Kinder würden so etwas hören wollen. »Wozu diese 180-Grad-Wendung? Du hast doch 17 Jahre lang so getan, als würde es mich nicht geben!«
    Beschämung und Schuldgefühle verzerrten seine Gesichtszüge. »Ich wollte schon lange, dass du Teil meines Lebens bist. Deine Mutter hat mich davon überzeugt, dass es besser ist, wenn ich mich fernhalte. Ich habe sie mich davon überzeugen lassen, weil es auf die Art einfacher war.« Er blickte grimmig auf die Straße. »So eigensüchtig werde ich dir gegenüber nicht mehr sein. Wenn du mir die Chance dazu gibst, würde ich dich gern kennenlernen.«
    Störrisch verschränkte ich die Arme. Wir bogen in seine Straße ein.
    »Gib mir einen Monat«, bat er in inständigem Ton. »Wenn es nicht läuft, helfe ich dir, auf eigenen Füßen zu stehen. Abgemacht?«
    Wieder keimte Hoffnung auf, aber das ließ ich nicht zu. Niemand änderte sich von einem Herzschlag auf den nächsten. Und dennoch … Mein Herz schlug in einem unregelmäßigen Rhythmus, während seines nun gleichmäßig schlug. Beinahe hätte er es überhört, als ich flüsterte: »Abgemacht.«
    Als wir nach Hause kamen, erwartete Laura uns schon an der Haustür. Zuhause. Das ist nicht dein Zuhause, Remy. Vergiss das nicht! Ich kam damit klar, unerwünscht zu sein, und es machte mir nichts aus, wenn Bens Frau und Tochter nichts von mir wissen wollten, was garantiert der Fall war. Ich straffte die Schultern und erinnerte mich daran, dass das Ganze ja nur vorübergehend war.
    Laura, eine zierliche Frau mit einem herzförmigen Gesicht und kurzen roten Locken, hatte Lippen, die sich jeden Augenblick zu einem Lächeln verziehen konnten. Sie reichte mir gerade mal bis an die Schulter, sodass ich mir neben ihr wie eine Riesin vorkam.
    »Hi«, sagte ich.
    »Remy, oh, da bist du ja!«
    Sie umarmte mich und hüllte mich dabei in eine blumige Parfümwolke. Ein weiterer Scan und die Diagnose: gesund. Ich seufzte erleichtert auf. Während der kurzen Autofahrt war mir klar geworden, wie ausgelaugt ich war, in emotionaler wie körperlicher Hinsicht. Eine weitere kranke Person hätte mein Ende bedeuten können. Als ich ihre Umarmung nicht erwiderte, löste sie ihre Arme, ließ die Hände fallen und trat zurück. Sie hatte dunkle Augenringe, für die garantiert ich verantwortlich war.
    »Danke, Laura«, sagte ich und leckte mir über die

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