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Touched

Touched

Titel: Touched Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Corrine Jackson
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stöberte.
    »Hey!«
    Sie machte nicht einmal ein schuldbewusstes Gesicht. Sie hielt eines der wenigen Shirts hoch, das Anna für mich eingepackt hatte und dessen Farbe sich inzwischen zu einem hässlichen Braunrot verwaschen hatte. »Das kannst du unmöglich anziehen. Damit fressen die dich in der Schule bei lebendigem Leib! Wo sind denn deine ganzen anderen Sachen?«
    Ich riss ihr das T-Shirt aus der Hand und steckte es in die Kommode zurück. »Du hast sie vor dir!«
    Anna und ich waren grundsätzlich knapp bei Kasse, weil Dean das Geld schneller vertrank, als wir es verdienen konnten. Ich hatte gelernt, mich nicht zu sehr daran zu stören, dass meine Kleidungsstücke gebraucht waren und schlecht passten, doch angesichts Lucys ungläubigem Blick wurde ich rot.
    Lucy bemerkte meine Verlegenheit gar nicht. Sie griff erneut nach dem T-Shirt und hielt es voller Abscheu hoch. »Wer würde so was anziehen? Das ist doch viel zu groß. Darin schwimmt man ja!« Kritisch beäugte sie meine Figur. »Weißt du was, du bist zu dünn. Meine Mom will, dass du dir ordentlich was anfutterst.«
    Ja super, vielen Dank. Ich machte Anstalten, mir das T-Shirt zurückzuholen, doch sie schlenderte durch unser gemeinsames Bad in ihr Zimmer. Bis auf die Tatsache, dass jede Wand mit Postern von Rock-Bands vollgehängt war, sah es genauso aus wie meines. Ihre Tagesdecke hatte eine schreckliche pinke Farbe, wie ausgelaufener Nagellack. Sie verschwand mit meinem T-Shirt in einem begehbaren Schrank und tauchte einen Augenblick später mit einer türkisfarbenen Seidenbluse wieder auf. Ich hatte noch nie etwas so Fantastisches gesehen und wollte sie sofort.
    Lucy überreichte sie mir. »Die müsste dir eigentlich passen. Ich habe dazu auch noch einen Schal, glaube ich. Damit kannst du diese Blutergüsse an deinem Hals verdecken, damit du dir keine blöden Fragen anhören musst. Mom möchte später mit dir shoppen gehen. Übrigens, heute Abend spielt Crimson Chaos im Underground. Hab mir gedacht, vielleicht möchtest du vor dem Schulbeginn morgen gern ein paar Freunde von mir kennenlernen.«
    So nett war doch niemand!
    Sie bemerkte meinen argwöhnischen Gesichtsausdruck und lachte. »Du ziehst dich jetzt besser an, bevor Mom undDad hereinplatzen, um nach dir zu schauen. Ich suche in der Zwischenzeit mal nach diesem Schal.«
    Ich ging Richtung Bad und blieb in der Tür stehen. »Danke, Lucy. Für die Bluse.« Und den Empfang. Lachend winkte sie ab, und ich beeilte mich, mich anzuziehen.

   3

    An diesem Abend fuhr uns Laura in ihrem weißen Hybrid-Toyota zum Underground, einem winzigen Club mit roten Backsteinmauern, abgenutzten Pool-Tischen und ein paar Stühlen um eine Bühne, auf der tätowierte Rocker ihre Instrumente prüften. In dem Raum wimmelte es von Teenagern, die die Unter-21-Nacht des Clubs ausnutzten.
    »Los, komm schon.«
    Lucy stürzte sich in die Menge. Ich blieb ein bisschen zurück und bedauerte es bereits, mitgekommen zu sein.
    Ich hasste Menschenansammlungen und noch mehr hasste ich es, neue Leute kennenzulernen. Zu lange hatte ich mich verkrochen, damit niemand mitbekam, wozu ich in der Lage war. Davor hatte ich gelernt, die Beweise für Deans Misshandlungen zu verbergen. In Brooklyn war das nicht schwer gewesen, wo ich auf der Schule eines von 4000 Kids gewesen war. Hier an der Schule, mit, so Lucy, »nur 452 Schülern«, würde das nicht hinhauen.
    Von meinem Platz an der Tür aus beobachtete ich, wie sie am anderen Ende des Raums eine Gruppe von Freunden begrüßte. Sie winkte mir mit einem breiten Grinsen zu und ich winktezurück und gab meinen Plan auf, mich heimlich aus dem Staub zu machen. Bei ihr angekommen, starrten mich drei Augenpaare neugierig an.
    Ich kam mir total dämlich vor. »Hi«, murmelte ich und wünschte, ich hätte mich von Lucy nicht breitschlagen lassen. Mir war es eigentlich egal, ob ich dazupasste oder nicht, aber ihr schien es am Herzen zu liegen, dass ich ihre Freunde kennenlernte.
    Ich wusste, was sie sahen – die zarte Knochenstruktur meiner Wangen und meines Kinns, die dunkelblauen Augen, die zu groß für mein Gesicht waren, und das störrische Haar, das dringend in Form geschnitten werden musste. Selbst das ganze Aufgebot an Lucys Make-up-Utensilien hatte meine Blutergüsse und das blaue Auge nicht zum Verschwinden gebracht. Ich sah … beschädigt aus.
    »Das ist meine Schwester Remy. Remy, das sind meine Freunde. Ihre Namen kannst du später wieder vergessen.«
    Lachend warf sie ihr

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