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Townsend, S: Tagebücher des Adrian Mole: Die schweren Jahre

Townsend, S: Tagebücher des Adrian Mole: Die schweren Jahre

Titel: Townsend, S: Tagebücher des Adrian Mole: Die schweren Jahre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Dann musste ich noch eine große Spinne aus ihrem Netz werfen, die sich zweifelsohne darauf gefreut hatte, den restlichen Winter dort zu verbringen. Nachdem ich die Trittleiter dann noch durch den Garten geschleift hatte, klebte so viel Schlamm und Laub daran, dass ich den Gartenschlauch entrollen musste. Allerdings kam kein Wasser.
    Ich fragte Daisy, wo sich der Absperrhahn befinde.
    »Soll das ein Witz sein?«, war ihre Antwort.
    Ich ging nach nebenan und fragte meine Mutter.
    Sie, die Dramen, egal wie unbedeutend, liebt, ließ sich sofort auf das Problem ein und machte mich wahnsinnig, indem sie an dem Schlauch rüttelte und beteuerte: »Das letzte Mal, als ich ihn benutzt habe, hat er noch funktioniert.«
    Am Ende holte Daisy einen feuchten Lappen und wischte den Dreck und die Blätter einfach ab.
    Nachdem ich die Versicherungspolice gründlich studiert hatte, kam ich zu dem Ergebnis, dass sie sich auf die lachhafte Summe von 160,37 £ beläuft. Ich holte ein Bündel Heirats-, Geburts- und Scheidungsurkunden aus der Schachtel und entdeckte ganz unten in einer Ecke einen rostigen Schlüssel. Sofort fühlte ich mich an den Tag zurückversetzt, als Bert Baxter – der Rentner, den ich im Alter von 13 drei Viertel regelmäßig besuchte – ihn mir in die Hand gedrückt hatte. Wo war Berts Truhe jetzt? Hatte Pandora sie noch? Ich tat den Schlüssel zurück in die Schachtel und die Schachtel zurück auf den Kleiderschrank. Dann setzte ich mich auf den Stuhl vor der Frisierkommode und versuchte, mir den jungen Adrian ins Gedächtnis zu rufen. Es waren einige der glücklichsten Momente meines Lebens gewesen, wenn Pandora, Bert und ich zusammen waren. Außer mir war sie der einzige Mensch, den Bert seine Zehennägel schneiden ließ.
    Als ich mich zu Daisy und Gracie in die Küche gesellte, sagte Daisy: »Ich habe dein Testament gelesen. Warum hast du deine Sabatier-Messer deinem Vater hinterlassen? Du weißt, dass ich diese Messer liebe.«
    Sie hatte die Zutaten für Lasagne auf dem Tisch aufgebaut, bedrohlich nahe an meinem Testamentsformular. Gerade wollte ich es aus der Gefahrenzone bergen, da streckte Gracie die Hand nach ihrem Filzstiftbecher aus und warf ein volles Glas passierte Tomaten um.
    Wir alle schrien laut, als die rote Pampe sich über die Arbeit eines ganzen Vormittags ergoss.
    »Warum muss immer dir so was passieren?«, rief ich. »Man kann dich einfach nicht in die Nähe irgendeiner Flüssigkeit lassen!«
    Gracie brach in Tränen aus. Woraufhin Daisy mich anbrüllte. Ich brüllte zurück, was wiederum sie zum Weinen brachte. Da stürmte ich aus der Küche, setzte mich auf die Bettkante und brachte mich selbst zum Weinen. Mir graut vor den Tagen, die vor uns liegen.
    Montag, 5. November
    Guy-Fawkes-Nacht
    Sämtliche Finanzexperten, einschließlich Robert Peston von der BBC, prophezeien eine Rezession. Man geht davon aus, dass die Hypothekenzinsen ansteigen werden.
    Daisy meinte: »Ich hab deiner Mutter gleich gesagt, wir hätten ein Festsatzdarlehen aufnehmen sollen, aber sie wollte ja nicht hören. Lieber hat sie alles geglaubt, was dieser schmierige Hypothekenmakler ihr erzählt hat. Das sind doch alles Schwindler, Adrian.«
    »Damals warst du froh, hier einzuziehen«, sagte ich.
    »Ich war mit Gracie schwanger. Ich hatte die Wahl, in einen Schweinestall mit Senkgrube im Garten und deinen Eltern im Nebenhaus zu wohnen oder von der Stadt eine Wohnung in einem sozialen Brennpunkt zugeteilt zu bekommen, wo schon die Säuglinge tätowiert sind.«
    Sarkastisch gab ich zurück: »Tut mir sehr leid, dass du so unglücklich mit deinem Los bist.«
    »Mir auch«, entgegnete sie.
    Auf dem Weg ins Dorf sprachen wir nicht miteinander. Es war bitterkalt. Gracie beklagte sich, sie könne sich wegen der vielen Kleidungsschichten, die wir ihr angezogen hatten, nicht bewegen, weshalb wir sie abwechselnd trugen. Meine Eltern und Rosie bibberten schon vor dem mit einem Seil abgetrennten Holzhaufen auf der kleinen Wiese gegenüber dem Bear Inn und warteten darauf, dass das Freudenfeuer entzündet wurde. Hugo Fairfax-Lycett und sein tölpelhaftes Kricketteam hatten die Organisation übernommen. Während Fairfax-Lycett Wunderkerzen an die Kinder verteilte, bellte ein anderes Mitglied des Kricketclubs Befehle durch ein Megafon und warnte uns vor möglichen Gefahren, wie zum Beispiel ins Feuer zu stürzen oder von einem Böller getroffen zu werden. Wieder ein anderer kümmerte sich um ein ganzes Schwein am Spieß.
    »Sie

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