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Toxic: Der Biss - Das Feuer - Die Hölle Thriller (German Edition)

Toxic: Der Biss - Das Feuer - Die Hölle Thriller (German Edition)

Titel: Toxic: Der Biss - Das Feuer - Die Hölle Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark T. Sullivan
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Termin mit seinem Lehrer, dem Schulpsychologen und dem Direktor.«
    »Weißt du, mein aktueller Fall, ich kann … «
    Sie tippte mir an die Brust. »Sei pünktlich, oder ich mache dir die Hölle heiß, Shay … «
    Ich hob die Hände. »Schon gut, schon gut. Ich ergebe mich. Ich werde kommen.«
    »Und jetzt bitte nicht kneifen, weil es dir wehtut, ihn zu bestrafen. Ich brauche dich hier nicht als Anglerkumpel oder als Trainer. Nimm bitte deine Vaterrolle wahr. Du musst mit ihm reden. Ich dringe nicht mehr durch bei ihm. Er hasst mich, sagt er.«
    Ich nickte und fühlte mich dabei schlechter als in dem Moment, wo ich ihn vom Platz genommen hatte. Jimmy sah, dass seine Mutter ihn heranwinkte, und setzte sich mit gesenktem Kopf und schlurfenden Schritten in Bewegung. Ungefähr drei Meter entfernt blieb er stehen und sagte: »Bist du sauer?«
    »Ja, und zwar total«, erwiderte ich scharf. »Hätte ich das gewusst, hättest du heute Abend nicht gespielt. Du bist für die nächsten beiden Spiele gesperrt.«
    » Gesperrt? «, rief er. »Das kannst du nicht machen!«
    »Und ob ich das kann«, erwiderte ich. »Komm her. Sofort.«
    Jimmy warf mir einen schiefen Blick zu, sah wieder zu Boden und tappte ein paar Schritte vor. Dann blieb er stehen, den Blick auf meine Schuhe gerichtet, die Hände zu Fäusten geballt. Ich nahm ihm die Kappe vom Kopf und hob sein Kinn hoch. »Jetzt erzähl mal, was ist da passiert?«
    Er sah zu mir auf, und Zorn blitzte in seinen Augen. »Tino hat sich wie ein Arschloch benommen, also habe ich ihm eine gesemmelt.«
    »Das sind ja nette Ausdrücke. Mit deiner Selbstbeherrschung steht es aber nicht zum Besten. Habe ich dir nicht gesagt, dass sich ein guter Sportler immer in der Gewalt haben muss?«
    Er wand sich aus meinem Griff und schüttelte den Kopf. »Kann dir doch egal sein. Wenn es nicht um deine Arbeit geht oder um Baseball oder ums Angeln, dann kriegst du doch sowieso nichts mit.«
    Ich ging in die Hocke. »Was kriege ich nicht mit, Jimbo?«
    Er blickte mich kurz an, sein Kinn zitterte. Plötzlich brach er in Tränen aus. »Alles ist kaputt.«
    »Wovon redest du?«
    Schluchzend wies er mit dem Finger auf mich. »Du wirst schon sehen. Alles ist kaputt. Und du machst einfach weiter, als wär das egal. Wie immer!« Er drehte sich um, bevor ich ihn zu fassen kriegte, und rannte an seiner Mutter vorbei zum Wagen.
    »Jimmy!«, rief ich ihm hinterher. »Jimmy!«
    Aber er schaute sich nicht um.

18
    »Das göttliche Strafgericht ist wieder da«, sagte die Stimme. »Zweite Verhandlung.«
    Der nackte Mann auf dem Bett war nass geschwitzt. Sein Ellbogen brannte und pulsierte. Speichel troff von dem grünen Apfel herab, der ihm in den Mund geklemmt war. Die Augen hatte er geschlossen. Obwohl er kaum bei Bewusstsein war, versuchte er trotzdem der Stimme zu folgen, dieser bösen Stimme, die von Sex und Erlösung sprach.
    »Bist du so würdig wie der heilige Paulus, Matthew?«
    Er kam nicht dagegen an. Obwohl der nackte Mann wusste, dass es der Tod war, der da zu ihm sprach, musste er sich ihm doch zuwenden, wie einer Sirene, die ihm ein Lied von Fleischlichkeit, Gott und Verdammnis sang.
    Lust. Pure, ungezügelte Lust. War es nicht das, was er gewollt hatte? War ihm nicht das versprochen worden? Hatte er das denn nicht verdient nach so vielen Jahren der Einsamkeit und der Verleugnung? Es war alles so rein und sinnlich gewesen, jede Minute hatte er genossen, bis ihm schwarz vor Augen geworden war und diese neue Stimme ertönte. Die Stimme des göttlichen Strafgerichts, die da durch eine Schlange zu ihm sprach.
    »Antworte, Matthew.«
    Die Stimme ist zwischen meinen Beinen, dachte Matthew. Zwischen meinen Beinen!
    Trotz seiner Benommenheit stieg Panik in ihm hoch. Matthew drückte das Kinn auf seine schwitzende Brust und riss die Augen auf. Tatsächlich, da war das göttliche Strafgericht, über und zwischen seinen Beinen wand es sich und zischelte, nur knapp außer Bissweite gehalten von einem Peiniger, der sich im Schatten hielt.
    Matthew blickte in die todverheißenden Augen der Schlange, erkannte, was sie vorhatte, und schrie mit dem Apfel im Mund: »Naah! Naaah!« Er zuckte zurück und wälzte wild den Kopf hin und her, als die Hände die Schlange herabsenkten.
    Die Schlange holte zum Biss aus. »Bist du bereit für den Herrn, Matthew?«, fragte die Stimme.

19
    Am Samstag ließen wir die Namen der Personen und Einrichtungen, die sich um die Erlaubnis zum Import von Schlangen bemüht hatten, durch

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