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Toxin

Toxin

Titel: Toxin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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nächsten Moment fiel die Tür hinter Kim ins Schloß. Kelly sah Brian an. Der grinste und streckte ihr seinen hochgereckten Daumen entgegen.
    »Ich hab’s«, freute er sich. Kelly grinste ebenfalls. »Super. Das war genau das, was ich hören wollte.«
    Lindsey hüstelte wohlerzogen in seine vor den Mund gehaltene Hand. »Das war offenbar Dr. Reggis’ persönliche Meinung. Ich versichere Ihnen, daß die anderen Ärzte diese Meinung nicht teilen.«
    »Ach nein?« fragte Kelly und ließ ihren Blick durch den Raum schweifen. »Möchte sich vielleicht jemand zu Dr. Reggis’ Behauptung äußern?« Es herrschte absolute Stille.
    »Hat er recht oder nicht?« versuchte Kelly die Ärzte und Schwestern zu einer Stellungnahme zu ermuntern. Doch niemand gab einen Ton von sich. In der plötzlich eingetretenen Stille wirkte die Krankenhaussprechanlage wie der Hintergrund zu einem TV-Melodram.
    »Okay«, beendete Kelly strahlend das Schweigen. »Vielen Dank, daß Sie uns Ihre Zeit geschenkt haben.«
     
    Tom schlüpfte in seinen langen weißen Krankenhauskittel und verstaute Füller, Bleistifte und sein Untersuchungslämpchen in der oberen Brusttasche. Kim war zurückgekommen, hatte seine Sachen ausgezogen, sie in den Wäschekorb geschleudert und war dann unter die Dusche gegangen. Er hatte kein Wort gesagt.
    »Willst du mir nicht erzählen, wer da draußen auf dich gewartet hat?« fragte Tom.
    »Kelly Anderson von den WENE-Nachrichten!« rief Kim aus der Dusche.
    »Im OP-Aufenthaltsraum?« fragte Tom.
    »Kaum zu glauben, nicht wahr?« entgegnete Kim. »Einer von diesen Verwaltungsheinis von AmeriCare hat sie begleitet. Offenbar hat meine Ex ihr erzählt, wo sie mich finden kann.«
    »Hoffentlich hast du ihr gehörig die Meinung gesagt, was du von ihrem Beitrag über Herzchirurgie gehalten hast«, sagte Tom. »Nachdem mein Automechaniker den Beitrag gesehen hat, hat er prompt seine Preise erhöht - ich schwöre es dir. Ich hab’s dir ja vorhin schon gesagt - es geht bergab. Während sämtliche Dienstleistungen immer teurer werden, rutschen unsere Einkünfte in den Keller.«
    »Ich habe so wenig gesagt wie möglich«, entgegnete Kim. »Wann solltest du eigentlich Becky abholen?« fragte Tom »Um sechs«, erwiderte Kim. »Wie spät ist es denn?«
    »Beeil dich lieber!« riet Tom. »Es ist schon fast halb sieben.«
    »Verdammt!« fluchte Kim. »Ich hab’ noch nicht einmal meine Patientenrunde beendet. Was für ein Leben!«

 
     
    Kapitel 3
     
    Freitag, 16. Januar
     
    Als Kim seine Visite beendet und noch einmal im Aufwachraum nach Mr. Arnold gesehen hatte, war eine weitere Stunde vergangen. Auf dem Weg zum Haus seiner Ex-Frau, die im Universitätsviertel der Stadt wohnte, holte er das Letzte aus seinem zehn Jahre alten Mercedes heraus und schaffte den Weg in Rekordzeit. Trotzdem war es schon fast acht, als er den Wagen vor Tracys Haus hinter einem gelben Lamborghini parkte.
    Er sprang aus dem Auto und rannte den Gartenweg entlang. Das Haus war um die Jahrhundertwende gebaut worden, wirkte aber keineswegs pompös. Die spitzbogigen Schlafzimmerfenster im ersten Stock ließen viktorianisch-gotischen Einfluß erkennen. Zwei Stufen auf einmal nehmend, stürmte er die Treppe zu der mit Säulen verzierten Veranda hinauf und klingelte. Sein Atem dampfte in der kalten Winterluft. Während er wartete, rieb er sich die Arme, um sich ein wenig aufzuwärmen; er hatte keinen Mantel an.
    Tracy öffnete die Tür und stemmte die Hände in die Hüften. Man sah ihr an, daß sie besorgt und zugleich verärgert war.
    »Also, Kim, es ist fast acht Uhr!« schimpfte sie los. »Dabei wolltest du spätestens um sechs hier sein.«
    »Tut mir leid«, entgegnete Kim. »Ich kann wirklich nichts dafür. Meine zweite Operation hat länger gedauert, als ich erwartet hatte. Wir hatten plötzlich ein unvorhergesehenes Problem.«
    »Eigentlich sollte ich mich ja längst daran gewöhnt haben«, seufzte Tracy. Dann ging sie zur Seite, bedeutete Kim einzutreten und schloß die Tür.
    Kim warf einen Blick ins Wohnzimmer und sah dort einen leger gekleideten Mittvierziger auf dem Sofa sitzen. Er trug eine Wildlederjacke und Cowboystiefel; in der einen Hand hielt er einen Drink, in der anderen einen Cowboyhut. »Wenn ich gewußt hätte, daß du so spät kommst, hätte ich Becky längst etwas zu essen gemacht«, sagte Tracy. »Sie hat einen Riesenhunger.«
    »Da können wir schnell Abhilfe schaffen«, entgegnete Kim. »Wir hatten sowieso vor, essen zu gehen.«
    »Du

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