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Toxin

Toxin

Titel: Toxin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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geschenkt. «
    »War nur eine Kleinigkeit«, wiegelte Carl ab. »Eine Art verspätetes Weihnachtsgeschenk und eine kleine Belohnung dafür, daß sie ihre Mom das ganze Wochenende an mich abtritt.« Kim schluckte. Er war völlig perplex. »Sie sind sehr hübsch«, brachte er schließlich hervor. Becky ließ ihren Vater los und lief in die Diele, wo sie ihre Sachen zusammensuchte und ihren Mantel aus dem Garderobenschrank holte. Kim folgte ihr und ging zur Tür. »Eins noch, junge Dame«, ermahnte Tracy ihre Tochter. »Ich möchte, daß du zur gleichen Zeit schlafen gehst wie immer. Hast du mich verstanden? Im Moment geht nämlich die Grippe um.«
    »Oh Mom!« stöhnte Becky.
    »Ich meine es ernst«, sagte Tracy. »Ich möchte auf keinen Fall, daß du die Schule verpaßt.«
    »Keine Panik, Mom«, versuchte Becky sie zu beruhigen. »Unterhalt dich gut, und mach dir nicht so viele Gedanken wegen…«
    »Ich werde mich großartig unterhalten«, unterbrach Tracy ihre Tochter, bevor sie etwas Peinliches sagen konnte, »aber ich werde mich noch großartiger unterhalten, wenn ich mir um dich keine Sorgen machen muß. Hast du den Zettel mit meiner Telefonnummer eingesteckt?«
    »Ja«, erwiderte Becky genervt und fügte dann keß hinzu: »Denk an mich, wenn du den Big Burn runterfällst!«
    »Okay, ich verspreche es«, erklärte Tracy und nahm Becky den Mantel ab, den sie sich über den Arm gelegt hatte. »Ich möchte, daß du ihn anziehst!«
    »Aber wir fahren doch im Auto!« beklagte sich Becky. »Das ist egal«, entgegnete Tracy und half ihr in den Mantel. Becky lief zu Carl, der in der Wohnzimmertür stehengeblieben war. Sie umarmte ihn zum Abschied und flüsterte ihm ins Ohr: »Sie ist total nervös, aber sie wird sich schon wieder einkriegen. Und danke nochmals für die Ohrringe. Sie sind echt toll.«
    »Ist schon gut, Becky«, sagte Carl verblüfft. Dann lief sie zu Tracy, umarmte sie ebenfalls kurz und hastete zur Tür, die Kim ihr bereits aufhielt.
    Sie stürmte die Treppe hinunter und gab Kim wild gestikulierend zu verstehen, daß er sich beeilen solle. Kim legte einen Schritt zu.
    »Ruft mich an, wenn irgend etwas ist!« rief Tracy ihnen von der Veranda hinterher. Kim und Becky winkten nur und stiegen ins Auto.
    »Sie macht sich noch vor Sorgen in die Hose«, sagte Becky, während Kim den Motor anließ. Dann zeigte sie nach vorn. »Das ist ein Lamborghini. Er gehört Carl. Ist er nicht super?«
    »Kann schon sein«, erwiderte Kim und bemühte sich, so zu tun, als ließe ihn der Wagen kalt.
    »Du solltest dir auch einen Lamborghini kaufen, Dad«, riet Becky und drehte sich im Vorbeifahren noch einmal bewundernd nach dem Flitzer um.
    »Apropos essen«, sagte Kim. »Ich wollte noch Ginger abholen. Dann können wir drei zusammen ins Chez Jean fahren.«
    »Ich will aber nicht mit Ginger essen!« schmollte Becky. Kim trommelte mit den Fingern auf dem Lenkrad herum. Sein stressiger Arbeitstag und das Treffen mit Carl hatten seine Nerven stark strapaziert. Er wünschte, er hätte endlich mal wieder Zeit, Tennis zu spielen. Dann könnte er sich körperlich verausgaben und hätte ein Ventil für all seinen Ärger. Das letzte, was er wollte, war, daß Becky und Ginger nicht miteinander auskamen.
    »Becky«, begann Kim, »wir haben schon zigmal darüber gesprochen. Ginger ist gerne mit dir zusammen.«
    »Aber ich will mit dir ausgehen, und nicht mit deiner Rezeptionsdame«, quengelte Becky.
    »Aber du gehst doch mit mir aus«, entgegnete Kim. »Wir gehen alle zusammen aus. Im übrigen ist Ginger für mich mehr als meine Rezeptionsdame.«
    »Außerdem will ich nicht in diesem stickigen alten Restaurant essen«, ereiferte Becky sich weiter. »Ich hasse es.«
    »Okay, okay«, sagte Kim und bemühte sich, nicht die Beherrschung zu verlieren. »Wir können ja ins Onion Ring am Prairie Highway gehen. Nur du und ich. Wir sind schon fast da.«
    »Super!« freute sich Becky. Obwohl sie angeschnallt war, schaffte sie es, sich zu ihrem Vater hinüberzubeugen und ihm einen Kuß auf die Wange zu drücken.
    Kim staunte, wie geschickt seine Tochter ihn zu manipulieren vermochte. Für einen Augenblick war er erleichtert, daß sie wieder so normal und fröhlich war wie vorher, doch nach ein paar Kilometern mußte er doch noch einmal auf das Thema zurückkommen: »Eins würde mich schon interessieren«, sagte er. »Was hast du eigentlich gegen Ginger?«
    »Sie ist schuld, daß du nicht mehr mit Mom zusammen bist«, erwiderte Becky.
    »Das darf ja

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