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Toxin

Toxin

Titel: Toxin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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hier war, war er ziemlich in Sorge um diese Frau. Er glaubte, daß sie möglicherweise das Opfer einer schmutzigen Geschichte geworden ist.«
    »Ich nehme an, du hast nach ihrem Verbleib geforscht.«
    »Aber nur halbherzig«, gestand Kelly. »Ich habe Dr. Reggis nicht allzu ernst genommen. Wie ich dir ja schon erzählt habe, dachte ich, der Tod seiner Tochter hätte bei ihm die Sicherungen durchbrennen lassen. Immerhin hat er danach ein ziemlich ungewöhnliches Verhalten an den Tag gelegt, und nach seinen eigenen Angaben war die Frau auch erst ein paar Stunden verschwunden.«
    »Dann hast du die Frau also nicht gefunden?« fragte Edgar.
    »Nein«, erwiderte Kelly. »Am Montag habe ich ein paar Telefonate geführt, aber ich habe mich nicht richtig dahintergeklemmt. Heute allerdings habe ich die Bezirksgeschäftsstelle des Landwirtschaftsministeriums angerufen. Als ich nach Marsha Baldwin gefragt habe, hat man mich sofort mit dem Bezirksleiter verbunden. Ich hatte natürlich nichts dagegen, mit dem Oberboß zu reden, aber ich habe nichts aus ihm herausbekommen. Er hat nur gesagt, daß er sie nicht gesehen habe. Nachdem ich aufgelegt hatte, kam es mir ziemlich seltsam vor, daß ich für so eine Information unbedingt mit dem Geschäftsstellenleiter sprechen mußte.«
    »Das ist wirklich komisch«, stimmte Edgar ihr zu. »Später habe ich noch mal in der Geschäftsstelle angerufen und mich erkundigt, für welchen Bereich oder für welche Firma sie zuständig war«, fuhr Kelly fort. »Jetzt rate mal für wen!«
    »Keine Ahnung«, entgegnete Edgar. »Für Mercer Meats«, erklärte Kelly.
    »Ist ja interessant«, staunte Edgar. »Aber was fängst du mit dieser Information an?«
    »Ich weiß es noch nicht«, erwiderte Kelly. »Natürlich würde ich gerne mit Dr. Reggis sprechen. Es kommt mir allmählich so vor, als würde ich dauernd hinter ihm herjagen.«
    »Mit deiner Intuition hast du ja schon öfter richtiggelegen«, stellte Edgar fest. »Na dann viel Glück.«
    »Und noch etwas«, sagte Kelly. »Geh bitte nicht mehr mit Caroline zu Onion Ring, insbesondere nicht zu dem am Prairie Highway!«
    »Warum denn nicht?« fragte Edgar. »Sie liebt das Essen dort.«
    »Im Augenblick sagt mir das nur meine Intuition.«
    »Das solltest du Caroline wohl besser selber mitteilen.«
    »Gerne«, entgegnete Kelly.
    Plötzlich klingelte es an der Haustür. Sie sahen sich überrascht an. Kelly warf einen Blick auf die Uhr. »Wer schellt denn um acht Uhr an einem Dienstagabend bei uns?«
    »Keine Ahnung«, erwiderte Edgar und stand auf. »Laß mich gehen.«
    »Gerne«, entgegnete Kelly.
    Sie rieb sich die Schläfen und dachte über Edgars Frage nach. Wie sollte sie nur mehr Licht in diese vertrackte Geschichte um Dr. Reggis bringen? Wenn sie nicht mit ihm sprechen konnte, würde sie es nicht leichthaben. Sie versuchte sich wieder ins Gedächtnis zu rufen, was Kim ihr bei seinem Besuch am Sonntag erzählt hatte.
    Sie hörte, wie Edgar in der Diele mit jemandem sprach und gebeten wurde, an einer bestimmten Stelle zu unterschreiben. Ein paar Minuten später kam er wieder ins Zimmer. Er hielt einen dicken, braunen Umschlag in der Hand und starrte auf die Anschrift.
    »Es ist ein Päckchen für dich«, erklärte er. Als er es schüttelte, bewegte sich drinnen etwas hin und her. »Von wem ist es denn?« fragte Kelly. Sie mochte es nicht, wenn man ihr mysteriöse Päckchen schickte.
    »Es steht kein Absender drauf«, erwiderte Edgar. »Nur die Initialen KR.«
    »KR«, wiederholte Kelly. »Vielleicht Kim Reggis?« Edgar zuckte mit den Schultern. »Könnte sein.«
    »Zeig mal her!«
    Edgar reichte ihr das Päckchen. Sie versuchte, durch das Papier den Inhalt zu ertasten. »Gefährlich fühlt es sich eigentlich nicht an. Es scheint eine Rolle oder so etwas Ähnliches zu sein.«
    »Willst du es nicht aufmachen?« fragte Edgar. Kelly riß den Umschlag auf und zog einen Stapel offiziell aussehender Formulare und eine Tonbandspule heraus. Auf der Spule klebte ein gelber Post-it mit den Worten: Liebe Kelly Anderson! Sie wollten Beweise haben - hier sind sie. Ich lasse von mir hören. Kim Reggis.
    »Das sind ja Unterlagen von Higgins und Hancock!« staunte Edgar. »Inklusive den dazugehörenden Erläuterungen.« Kelly überflog das Material und schüttelte den Kopf. »Ich habe das Gefühl, ich bin mit meinen Nachforschungen gerade einen Riesenschritt vorangekommen.«

 
     
    Epilog
     
    Mittwoch, 11. Februar
     
    Der betagte, umfunktionierte

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