Toxische Typen
eine Person mit Einfluss zu werden, so müssen wir mit einem Eingeständnis beginnen: Nur durch Mut, Selbstachtung, Energie, Kraft, einen langen Atem, Motivation, Respekt und Liebe zu anderen werden wir das Ziel erreichen. Der Wert, den wir anderen geben können, verleiht auch uns die Kraft und den Elan, die wir in bestimmten Momenten brauchen, um zu wachsen und das Beste aus uns zu machen. Von da ausgehend wird es uns möglich sein, unseren Frieden zu finden und all diejenigen aus unserem Leben zu verbannen, die darauf abzielen, uns herunterzumachen.
Wie schafft man das? Wie bekommt man Abqualifizierer unter Kontrolle?
Wir können natürlich auf Konfrontationskurs gehen, aber das führt zu keinem guten Ergebnis: Der Abqualifizierer wird immer einen Weg finden, um unbeschadet aus der Situation hervorzugehen und es dahin zu bringen, dass sein Gegenüber die gesamte Schuld und Verantwortung in der Sache auf sich lädt. So sagt er beispielsweise: »Wo hast du das denn her, dass ich dich ausnutze? Ich bin doch dein Freund, ich würde das niemals tun« – das alles mit einer sanft-weinerlichen Stimme, bei der Sie denken: »Er hat recht, wie dumm von mir, wie konnte ich das von ihm glauben.« Das wiederum bereitet Ihnen Kummer und ein schlechtes Gewissen, sodass der andere künftig noch mehr Macht bekommt, über Ihr Denken und die Situation ganz allgemein.
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»Aber der Mensch ist kein Ding, und wenn er sich in ein Ding verwandelt, wird er krank, ob er es weiß oder nicht.«
Erich Fromm
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Eine weitere nicht sehr ratsame Methode, einen Abqualifizierer in seine Schranken zu weisen, besteht darin, sich genauso zu verhalten wie er. Das ist allerdings keine optimale Lösung, denn sollten Sie sich dafür entscheiden, schließen Sie sich seinem Spiel an und laufen Gefahr, abermals verletzt zu werden.
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»Die einzige Revolution, die etwas wert ist, ist diejenige, die man in seinem Inneren durchführt.«
Leo Tolstoi
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Der Abqualifizierer kennt zahllose Methoden, auf die er zurückgreifen kann, wenn Sie sich ihm einmal entgegenstellen wollen. Und wenn er doch nichts parat haben sollte, dann improvisiert er eben, wie jeder gute Schauspieler.
Nur wenn es uns gelingt, unsere Emotionen zu beherrschen, wenn wir es schaffen, unser Leben in der Hand zu behalten und »bis drei zu zählen«, bevor wir etwas Unbedachtes sagen, erkennen wir, was wir gegenüber derartigen Gefühlsmanipulatoren bleiben lassen sollten. Und dann sind wir auch in der Lage, die Schlacht zu gewinnen.
Schlüssel im Umgang mit dem Typus des Abqualifizierers:
Widersprechen Sie ihm nicht: Durch offenen Widerspruch werden Sie diese Schlacht niemals gewinnen. Wenn Sie auf dieser Strategie bestehen, wird er Sie dafür teuer bezahlen lassen, denn Widerspruch kann er überhaupt nicht leiden. Der Abqualifizierer ist rachsüchtig, und wenn Sie ihn demütigen, bleibt Ihr Name für immer in sein Gedächtnis eingraviert.
Bieten Sie ihm nicht vor anderen die Stirn: Das wäre gewiss eine Demütigung, die er nicht auf sich sitzen ließe. Wie konnten Sie es wagen, ihn zu kränken oder das Wort des Allmächtigen in Zweifel zu ziehen?
Kommen Sie dem Abqualifizierer entgegen: Sie müssen ja nicht gleich sein Freund werden, gehen Sie einfach auf ihn zu, damit er Sie nicht verletzt. Seien Sie subtil: Kleine Gesten und Verhaltensweisen verursachen oft große Veränderungen; es mag Ihnen lächerlich vorkommen, aber es ist ein guter Anfang.
Sehen Sie ihn an und lächeln Sie: Zu lächeln ist ein überaus einfaches Mittel, um die Kontrolle zu übernehmen. Angenommen, der Abqualifizierer steht vor einer Gruppe von fünf oder sechs Leuten, und als Allererstes bricht er einen Streit mit Ihnen vom Zaun, in dem es allein darum geht zu zeigen, wer hier das Sagen hat. In dem Fall sollten Sie ihn einfach ansehen, als ob nichts wäre, ihm ein Lächeln schenken und signalisieren, dass Sie ihn gehört haben. Dadurch kann sich die angespannte Situation schnell wieder auflösen. Ich weiß, dass das schwierig ist, aber es ist nicht unmöglich.
Kurzum: Lassen Sie sich nicht auf das Spiel des Abqualifizierers ein, lassen Sie sich von seinen Tiefschlägen nicht beirren.
Beginnen Sie damit, im Leben Prioritäten zu setzen, achten Sie auf Ihre Gefühle. Distanzieren Sie sich von den toxischen Typen, die sich über die Jahre in Ihrer Nähe eingenistet haben, und gehen Sie Ihren Weg. Wenn Sie in Ihrer Kindheit abgewertet, manipuliert oder gekränkt wurden, dann vergeben Sie jetzt den
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