Toxische Typen
soll man nicht aufhalten, hat mein Vater immer gesagt.«
Beispiel 4:
Er: »Du bist zur Zeit so was von schusselig …«
Sie: »Na, das ist wie in dem Sprichwort: ›Morgenstund hat Gold im Mund.‹«
Lassen Sie sich von nichts und niemandem kränken. Der Verbalrowdy muss merken, dass Sie auf sich selbst achten und sich unter keinen Umständen schlecht behandeln oder beleidigen lassen. Bewahren Sie die Ruhe:
Wenn Sie beleidigt reagieren, entfernen Sie sich von Ihrem Ziel.
Wenn Sie sich auf Ihre Emotionen oder auf Ihr Umfeld konzentrieren, verlieren Sie aus den Augen, was Sie wollen. Ihr Blick sollte stets auf Ihr Ziel gerichtet bleiben.
Ziel des Verbalrowdys ist, Ihr Vertrauen zu gewinnen, denn er weiß: Wenn ihm das gelingt, hat er die Macht, Ihre Gedanken und Gefühle zu lenken. Mit allen Mitteln wird er danach trachten, Ihnen den Frieden zu rauben und Sie in Zweifel und Konflikte zu stürzen. Sobald er Sie dazu bringen kann, ihm seine Lügen und seinen Klatsch abzunehmen, oder die Saat der Zwietracht aufgeht, ist er glücklich.
Er weiß, dass er Sie in der Hand hat, wenn
Sie sich unfähig und wütend fühlen – dann hat er es geschafft, in Ihr Inneres vorzudringen.
Ihnen seine Worte zu Herzen gehen und Sie sich an jede Einzelheit erinnern und ihm grollen – dann sind Sie seiner Manipulation erlegen.
Sie aufmerksam darauf warten, was er zu sagen hat, bevor Sie selbst entscheiden, was zu tun ist.
Häufig ist die Intention nicht offensichtlich, sondern wird vielmehr durch Manipulation erreicht; was zählt, ist, dass Sie Grenzen setzen, sobald Sie ihm auf die Schliche kommen. Uns selbst obliegt es, unsere Position zu bestimmen: was wir zulassen wollen und was nicht.
Die größte Schwierigkeit im Umgang mit »Löwen« besteht vielleicht darin, dass wir sie für unzähmbar halten, sei es aufgrund ihres Titels, ihrer Stellung, ihrer Persönlichkeit oder auch nur des Gefolges, mit dem sie sich stets umgeben und das sie zu schützen scheint, meint Steven L. Katz. Fangen wir an, die wilden Tiere zu bändigen. »Der Dompteur hat einen klaren Vorteil: Er verfügt über die Intelligenz, um jeden Löwen einzeln zu studieren«, weiß der Löwenbändiger Frank C. Bostock.
Seien Sie vor allem gleichgültig, tun Sie, als ob es den anderen gar nicht gebe; so findet er keinen Ansatzpunkt, um sich in Ihr Leben zu mischen. Diese Haltung gibt Ihnen die Möglichkeit, eine Mauer zu errichten, sodass weder Angst noch Wut sich in Ihnen festsetzen und Ihr Leben und Ihre Emotionen beherrschen können.
Lassen Sie sich Zeit. Treffen Sie Entscheidungen nicht unter Druck und auch nicht, wenn Sie wütend, traurig oder zornig sind. Emotionen sind immer vergänglich. Denken Sie, bevor Sie etwas tun.
Beherrschen Sie Ihr Handeln, um neue Gefühle zuschaffen. Oft scheinen Emotionen unkontrollierbar, aber es bedarf nur einer gewissen Willensanstrengung und Selbstbeherrschung, um neue, positive Erfahrungen entstehen zu lassen.
Wenn sich freilich jemand mit einem berechtigten Ansinnen an Sie wendet – Aggressivität und Wut sind nie gerechtfertigt –, dann wäre wünschenswert, dass Sie:
Ihren Fehler zugeben
kurz in Worte fassen, was Sie aus dem Ganzen gelernt haben
mitteilen, was Sie künftig anders zu tun gedenken, damit so eine unerfreuliche Situation nicht wieder auftritt (empfehlen die Motivationsexperten Rick Brinkman und Rick Kirschner).
Verlieren wir nicht die Kontrolle über die Situation: Gelassen und in friedlicher Haltung trifft man die besten Entscheidungen. Je klarer wir denken, desto größer der Nutzen, den wir daraus ziehen.
Tägliche Gewalt
Jeder hat mal einen schlechten Tag, an dem er sich die Frage stellt: »Wozu bin ich heute eigentlich aufgestanden?« Vom ersten Moment an läuft so gut wie alles schief: Sie verlassen das Haus, warten, bis der Bus kommt, und der Fahrer mault Sie an, ob es vielleicht etwas schneller geht. Dabei ist er es, der einige Meter hinter der Haltestelle angehalten hat.
Im Büro angekommen, überreicht Ihr Chef Ihnen in unfreundlichem Ton eine ellenlange Liste, auf der alles steht, was Sie heute zu erledigen haben; ein Kollegerempelt Sie im Vorübergehen an, ohne sich zu entschuldigen, und das ist erst der Anfang: ruppiges Verhalten, wohin man blickt, gerade als wären Gemeinheiten und übellaunige Antworten das täglich Brot, an das wir uns langsam mal gewöhnen sollten.
Während Frauen oft früh beigebracht wird, die Ruhe und die Umgangsformen zu wahren, scheint es als besonders männlich zu
Weitere Kostenlose Bücher