Toxische Typen
Gewalt
Immer wieder wecken aufbrausende Menschen unsere niedrigsten Instinkte: Wenn sie so richtig loslegen, stößt unsere Geduld an ihre Grenzen, und unsere Gedanken kreisen erfolglos darum, den Grund für ihre Aggressivität zu verstehen, für ihre manipulative Art und ständige Konfrontation. Unablässig stellen wir uns die Frage: »Warum können wir nicht einfach in Frieden leben?«
Ich muss Ihnen leider sagen, dass der Verbalrowdy seine Haltung nur dann verändern wird, wenn er selbst sich dazu entscheidet; daher ist es an Ihnen, sich von dieser Gewalt zu befreien. Und dasselbe gilt für jegliche persönliche Bindung, die zu Ihrem Leben nichts Positives beiträgt, sondern nur abträglich ist.
Wir Menschen reagieren auf verbale Attacken ganz unterschiedlich:
Wir gehen zum Gegenangriff über.
Wir finden für jede manipulative Handlung eine Erklärung.
Wir erstarren und tun, als wäre nichts und nichts könnte uns treffen.
Wir stellen klar, dass wir uns gegen jeden derartigen Anwurf zur Wehr setzen werden.
Wir sprechen sofort den Kern der Sache an, ohne uns mit »ollen Kamellen« aufzuhalten.
Wir halten an unseren Überzeugungen fest, ohne unser Ziel aus dem Blick zu verlieren.
Wir atmen tief durch, zählen bis drei und antworten erst dann.
Wir reagieren, aber ohne in uns die Wut und Ironie aufkommen zu lassen, die den Angreifer charakterisiert.
Wir fragen schlicht und ergreifend:
»Was kann ich noch für Sie tun?«
»Sie wünschen, dass ich Ihnen die Arbeit in einer halben Stunde übergebe, ja?«
»Also gut, Sie wollen mir mitteilen, dass der Bericht nicht Ihren Erwartungen entsprochen hat. Könnten Sie mir sagen, wie er Ihrer Ansicht nach aussehen sollte?«
Rick Kirschner und Rick Brinkman skizzieren in ihrem Buch ›Dealing With People You Can’t Stand‹ folgende simple, aber wirkungsvolle Vorgehensweise:
Achten Sie auf den Ton, den Sie anschlagen.
Erklären Sie Ihre positiven Absichten.
Unterbrechen Sie Ihrerseits taktvoll den anderen, sobald er Sie unterbricht.
Drücken Sie Ihre Wahrheit aus.
Seien Sie zum Zuhören bereit.
Wenn Sie die Situation unter Kontrolle haben, muss der verbale Angreifer sein Sperrfeuer einstellen und die Attacke abbrechen. Ihm wird klar, dass er entlarvt worden ist. Schließt man sich hingegen seiner Aggressivität an, so verfehlt man das Ziel: Das Schlimmste, was Sie tun können, ist, auf Gewalt mit Gegengewalt zu reagieren. Wenn er keinen Empfänger mehr findet, der ihm mit gleicher Münze herausgibt, verliert der Verbalrowdy das Gleichgewicht. Auf diese Weise bringen Sie ihn zum Nachdenken; er kann merken, dass Sie sich an seinemSpiel nicht beteiligen, und sieht sich dann gezwungen, eine andere Art der Kommunikation mit Ihnen zu finden.
Wir alle haben das Bedürfnis, dass man uns anhört, unterstützt und berücksichtigt, und das gilt selbst für diejenigen, die scheinbar niemanden brauchen als sich selbst. Wenn Sie ihm auf eine vernünftige und intelligente Weise begegnen, wird ein aggressiver Mensch sich entscheiden müssen, ob er in der emotionalen Einsamkeit verweilt, in die er sich aus eigenem Antrieb zurückgezogen hat, oder ob er sich nicht besser öffnet, um in einen Dialog einzutreten.
Acht Prinzipien beim Beendigen verbaler Aggression
Wenn Sie sich Ihrer Position sicher sind, wird niemand Sie verletzen können, und die Worte der anderen sind dann nur noch das: Worte.
1. Auf dem Gebiet, auf dem Sie emotionalen Attacken ausgesetzt sind, werden Sie hundertprozentige Fortschritte sehen. Mit jedem Mal, bei dem Sie angegriffen werden und die verbale Attacke unbeschadet überstehen, wachsen Sie und gewinnen an Stärke, und das heißt, dass bald niemand mehr Ihnen Schaden zufügen oder Sie von Ihrem Ziel abbringen kann.
2. Die Menschen, die Sie zu manipulieren versuchen, helfen Ihnen zugleich, in Bereiche vorzudringen, wo Ihnen niemand mehr Schmerzen zufügen kann. Was die anderen auch sagen – wenn Sie sich von emotionalen Misshandlungen befreit haben, kann Ihnen niemand mehr wehtun. Es reicht nicht, dass jemand sagt: »Ich bin hierder Chef, und was ich sage, gilt«; Führungspersonen müssen über Ihre Stellung hinaus auch die Autorität mitbringen, ihr Team durch Herausforderungen zum Ziel zu führen. Zu solchermaßen erworbener Autorität gelangen Sie, wenn Sie zulassen, dass Ihr Charakter geformt wird. Autorität erwirbt, wer sie sich aus eigener Kraft verdient.
3. Die Aggressivität anderer ist ein Hinweis darauf, dass Sie dabei sind, Ihre Träume zu
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