Tränen der Lilie - Die Kristallinsel (Dreamtime-Saga) (German Edition)
akzeptierst deine
Ängste, die durchaus normal sind beim ersten Mal, und sparst dir deine
Jungfräulichkeit für Michael auf.
Dein Körper wird dir von ganz
alleine zeigen, was für dich und auch für ihn schön ist. Lass dich einfach
fallen und genieße es. Ein halbwegs entspanntes Lächeln huschte über Amys
Gesicht.
Danke, Rachel, flüsterte sie
lautlos. Dann legte sie eine Hand auf ihren nervösen Magen und öffnete die
Badezimmertür.
Als sie das Wohnzimmer betrat,
sah sie, dass die Terrasse erleuchtet war.
Michael hatte auf all ihre
Fragen, wie sie den Abend verbringen würden, nur geheimnisvoll geschwiegen. Nun
trat er aus dem Schatten der Palmen hervor. Langsam kam er auf sie zu und
streckte seine Hand nach ihr aus. Atemlos betrachtete sie ihn.
Seine sandfarbene Hose und das
legere weiße Leinenhemd, das sich um seine muskulöse Brust spannte, hoben den
olivfarbenen Ton seiner Haut hervor und ließen seine eisblauen Augen noch heller
strahlen.
Seine schulterlangen,
tiefschwarzen Haare waren noch nass von der Dusche, er hatte sie nur mit ein
wenig Gel aus dem Gesicht gestrichen. Nervös befeuchtete sie ihre Lippen und
ging auf ihn zu. Jetzt war sie sich sicher, im Paradies zu sein.
Dieser Mann war von den Göttern
erschaffen worden. Seine animalische, wildschöne Männlichkeit ließen ihre Knie
erzittern. Als sie dicht vor ihm stand, hob er mit der Hand zärtlich ihr Gesicht
hoch zu sich und strich mit dem Daumen liebevoll über ihre Wange.
Das genügte, um Stromstöße durch
ihre Adern zu senden, und ihr Körper erbebte unter dieser kleinen Geste.
****
Auch Michael war bis zum
Äußersten angespannt. Wären seine Brüder, vor allem Taylor, der ihn am besten
kannte, jetzt hier, dann würden sie an seiner angespannten Körperhaltung sofort
erkennen, dass er nicht so selbstsicher war, wie es schien.
Es stimmte. In seinem
jahrhundertelangen Wandeln auf der Erde waren einige Frauen willig in sein Bett
gekommen. Aber jede von ihnen konnte nur seinen Körper befriedigen, keine hatte
je sein Herz berührt. Das war nur Amy gelungen. Sie hatte es geschafft und ihn
zu Gefühlshöhen geführt, die er vorher nicht gekannt hatte.
Und jetzt wollte er nur noch eins
in seinem Leben: Er wollte ihr Mann, ihr Gefährte, ihr Freund und ihr Beschützer
sein und sie niemals wieder aus seinen Armen und seinem Leben lassen, denn das
würde ihn töten.
Langsam senkte er seinen Kopf und
berührte ihre Lippen, die sich bereitwillig für ihn öffneten. Michael musste
sich mit aller Kraft beherrschen, um sie nicht sofort stürmisch an sich zu
pressen, denn noch nie war sie ihm schöner erschienen, als in diesem Augenblick.
Das hellgrüne Kleid spielte mit
den zarten Kurven ihres Körpers und ihrer Brüste. Ihr fast ungeschminktes
Gesicht strahlte eine so natürliche und makellose Schönheit aus, dass seine Hand
unmerklich zitterte, als er sie berührte. Aber er wollte sie mit seinem beinahe
unbezwingbaren Begehren nicht erschrecken.
Er hatte schon so lange auf sie
gewartet, dass er sich ihr nun behutsam, sanft nähern wollte. Schweren Herzens
löste er sich von ihren betörenden Lippen, schlang den Arm um ihre Taille und
zog sie auf die Terrasse hinaus. Dann beobachtete er ihr Gesicht, auf dem sich
jetzt ein ungläubiges Staunen ausbreitete.
Die gesamte Veranda wurde durch
einen goldfarbenen Fackelschein erhellt. Michael ging zu dem Beistelltisch und
nahm eine Flasche aus dem Kühler. Er schenkte zwei Gläser ein und reichte ihr
eines.
»Auf unsere Nacht, Amy. Ich
schwöre dir bei allen Göttern dieser Welt, dass ich dich auf ewig lieben und
glücklich machen werde.«
»Das hast du jetzt schon«,
erwiderte sie leise und berührte mit ihren Fingerspitzen leicht seinen Mund. Oh
Gott. Als er ihre Berührung fühlte, verspürte er den Wunsch, sein Weinglas
hinter sich auf den Boden zu zerschmettern, sie in seine Arme zu reißen und sie
hier und jetzt sofort zu lieben.
Es kochte in ihm und nur mit
übermenschlicher Kraft widerstand er dem Wunsch. Im selben Augenblick
durchschnitt das Klingeln des Telefons seine Gedanken und er seufzte erleichtert
auf. Rettung in letzter Minute. Beinahe fluchtartig stürmte er zum Telefon und
vernahm die singende Stimme Malees, die ihm mitteilte, dass ihr Tisch im
Restaurant bereit war.
Das direkt am Strand, im Wasser
gelegene Restaurant war nur wenige Meter vom Resort entfernt. Ein langer
Anlegesteg führte auf die ganz
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