Tränen der Lilie - Die Kristallinsel (Dreamtime-Saga) (German Edition)
außergewöhnlichen Mann - ihrem Gefährten für die
Ewigkeit.
Der Fluch erwacht
D urch die halboffenen
Holzlamellen drangen die ersten, zaghaften Strahlen der aufgehenden Sonne. Wie
goldener Staub brachen sie sich auf Amys nacktem Körper. Michael war schon lange
wach.
Auf den Ellenbogen gestützt,
beobachtete er schon seit über einer Stunde ihren perfekten Körper und berührte
immer wieder sacht ihre langen Haare, die sich wie ein Fächer um das Kopfkissen
schmiegten.
In der vergangenen Nacht hatte
Amy ihn durch ihre erotischen Reize noch drei Mal auf die sexuelle Reise ihrer
Seelen mitgenommen. Sein Herz stand immer noch in Flammen, wenn er nur daran
dachte. Behutsam beugte er sich hinunter und hauchte einen Kuss auf ihre Lippen.
Sich wohlig streckend öffnete sie ihre Augen und sah ihn voller Liebe an.
»Was hältst du von einer
gemeinsamen Dusche, um wach zu werden«, murmelte sie verträumt.
»Das könnte mir gefallen«,
antwortete er begeistert. Dann verschloss er ihre Lippen mit einem
verheißungsvollen Kuss. Anschließend sprang er voller Elan aus dem Bett und zog
sie mit sich.
Nachdem er festgestellt hatte,
dass ihm dieses erotische Duschvergnügen mehr als gefiel und er ihr mitteilte,
dass er das von jetzt an die nächsten hundert Jahre an jedem Tag erleben wollte,
warf Amy lachend ein Handtuch nach ihm und scheuchte ihn kichernd aus dem
Bad.
Schnell zog er sich an und
bereitete das Frühstück vor und freute sich unbändig auf den Tag. Sie hatten
gestern Nacht zwischen ihren Liebesspielen beschlossen, einen Ausflug zu machen
und die Insel zu erkunden.
****
Amy hatte darauf bestanden, nicht
die hoteleigene Limousine zu nehmen. So fuhren sie jetzt mit einem laut vor sich
hinknatternden Tuk-Tuk, einem dreirädrigen Motorrad mit integrierter Gästekabine
über die Insel. Als sie an einem kleinen Wasserfall ankamen, überfielen sie
wieder ihre krampfartigen Kopfschmerzen.
Auf seine besorgten Fragen, gab
sie ihm schließlich eine Antwort und gestand ihm, dass es dieselben
Kopfschmerzen waren, die sie damals in der Gegenwart Loraines gespürt hatte.
»Das ist unmöglich«, erwiderte er und sah sie mit einem besorgten Ausdruck an.
Und doch erinnerten sie sich in
diesem Moment beide, dass Loraine noch am Leben war. Nie würde Michael ihre zur
Hass erstarrte Maske vergessen, als ihr Gefährte getötet wurde und sie als
einzige dem damaligen Kampf entkommen war. Es war schwer vorstellbar, dass sie
ihnen bis hierher nach Asien gefolgt war.
Doch was war dann der Auslöser
für ihre so schlagartig einsetzenden Kopfschmerzen? Amy versuchte seine
Besorgnis zu zerstreuen und fuhr ihm liebevoll durchs Haar.
»Komm, lass und jetzt auf den
Wochenmarkt fahren und einkaufen.«
Erleichtert hatte er ihrem
Vorschlag zugestimmt. Heute Morgen im Bett hatten sie beschlossen, den Abend in
ihrem Chalet zu verbringen und selber zu kochen.
****
Nach ihrer Rückkehr ins Hotel
waren sie vollkommen verschwitzt. Schnaufend stellten sie ihre Einkäufe in der
Küche ab und beschlossen, sich in ihrem privaten kleinen Pool ihres Pavillons
abzukühlen, bevor sie sich ans Kochen machten.
Michael verband das Schwimmen
gleichzeitig mit ihren Übungen zur Kraftkontrolle, welches mehrfach von Amys
glockenhellem Lachen unterbrochen wurde. Mittlerweile kannte er ihre sehr
erogenen, aber auch sehr kitzeligen Körperpunkte sehr genau. Noch nie in seinen
jahrhundertealten Leben hatte er so viel Spaß wie mit Amy.
Und er freute sich auf die
nächsten Jahrhunderte mit ihr zusammen. Irgendwann waren sie beide von den
Übungen ausgepowert. »Ich habe Durst, wie wäre es mit einem eisgekühlten Glas
Weißwein«, murmelte er an ihr Ohr.
»Mmmh, das klingt
wundervoll.«
»Gut, dann bewege deinen sexy
Körper nicht von der Stelle, ich bin gleich wieder bei dir.«
Elegant schwang er sich aus dem
Pool, zog seine Badehose aus, und wickelte sich das weiße Handtuch um seine
Hüften. Barfuß ging er in die kleine Küche. Mit einem leisen Plopp sprang der
Korken aus der eisgekühlten Weißweinflasche. Beim Einschenken wunderte er sich
über den tumultartigen Lärm, der durch die sonst so stille Gartenanlage an seine
Ohren drang.
Neugierig ging er zum Fenster und
schob die großen Lamellentüren auseinander. Der Gartenweg vor ihrem Chalet war
ruhig wie immer und wurde von dem zarten Licht der Lampionlampen beschienen.
Seine geübten Pumaaugen glitten durch die
Weitere Kostenlose Bücher