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Tränen der Lilie - Die Kristallinsel (Dreamtime-Saga) (German Edition)

Tränen der Lilie - Die Kristallinsel (Dreamtime-Saga) (German Edition)

Titel: Tränen der Lilie - Die Kristallinsel (Dreamtime-Saga) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bianca Balcaen
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starrte erstaunt auf Calda. Ihre kurzen,
blonden Locken wehten im Wind, als sie im gewohnt sexy Outfit und auf
beängstigend hohen Stilettoschuhen die Gangway hinunterstöckelte. Sie trug einen
rubinroten Minirock und ein hautenges schwarzes Oberteil.
    Ihre Haut schimmerte wie
durchscheinendes, unschuldiges Porzellan. Jeder Mann, der sie zum ersten Mal
sah, wäre fähig einen Mord zu begehen, um ihren makellosen Körper nur für eine
Nacht zu besitzen. Aber sie alle waren gefeit davor. Denn sie hatten schon
mehrfach mit Calda zusammengearbeitet und kannten ihren egozentrischen und sehr
berechnenden Charakter.
    »Warum hast du ausgerechnet sie
mitgebracht«, flüsterte Michael an Milton gewandt.
    »Weil sie eine Frau ist. Und ihr
verschlagener Verstand kann sich vielleicht am besten in die mordende Frau
hineinversetzen, um die es hier gehen soll.«
    Zweifelnd zog Michael seine
Augenbraue hoch und Sébastiens Gesicht versteinerte, als Calda viel zu dicht auf
ihn zutrat und sich bei ihm einhakte.
    Da sie jetzt neben ihm stand,
konnte sie seine gelbverfärbten Pupillen nicht sehen. Aber alle anderen
registrierten seine unterdrückte Wut.
     
    ****
     
    Ale sie in die Limousine stiegen,
vermied Sébastien es, neben Calda zu sitzen. Er zwängte stattdessen seinen
imposanten Körper zwischen Jai und Milton. In seinem Kopf rotierte es und er
versuchte die bisherigen Fakten zu ordnen.
    »Warum hat die einheimische
Polizei noch nichts gefunden? Wie ist das möglich? Seit Jahrzehnten passieren
hier auf dieser Insel grausame Morde. Kinder werden scheinbar wahllos entführt
und niemand findet irgendeinen Anhaltspunkt? Das ist absolut lächerlich.«
    Mit gerunzelter Stirn sah er
Michael an. Dieser zuckte mit den Schultern und gab ihm einen kurzen
Zwischenbericht über die Informationen, die sie bisher von Malee erhalten
hatten. Sébastien grunzte leicht und teilte damit den anderen seinen Unmut mit.
»Das sind verdammt wenig Informationen, auf die wir uns stützen können.«
    Keiner wagte ihm zu
widersprechen.
     
    Michael parkte die Limousine vor
dem Hotelportal und stellte den Motor ab. Als Sébastien aus dem Wagen stieg,
sondierte er sofort aufmerksam die Umgebung. Die Sonne flirrte in der schwülen
Luft. Er konzentrierte sich auf die neue Umgebung, hörte das geschäftige Treiben
und das klirrende Geschirr aus der nahen Hotelküche.
    Zeitgleich nahm er die
pulsierende, ausgelassene und fröhliche Stimmung der Feriengäste innerhalb der
Anlage wahr. Und dann vernahm er hinter sich zögernde Schritte. Malee kam ihnen
auf den steinernen Stufen der Rezeption entgegen und begrüßte ihn und die neu
angekommenen Geisterkrieger.
    Sébastien konnte ihre Nervosität
förmlich riechen. Diese Erkenntnis machte ihn nachdenklich.
    »Der Tatort … Das Haus ist seit
heute von der Polizei freigegeben worden«, sagte sie nach einem kurzen
Schweigen. »Wenn Sie möchten, dann führe ich Sie jetzt dorthin.«
     
    ****
     
    Malee zögerte sichtlich, als sie
vor dem Haus, in dem der Mord passiert war, stehenblieb. Ihre Hände zitterten
bei dem Versuch, die Versiegelung zu entfernen. Sébastien legte ihr eine Hand
auf die Schulter.
    »Ich mach das schon, geben Sie
mir den Schlüssel.« Erleichtert über seinen Vorschlag, überließ sie ihm wortlos
den Vortritt. Nachdem sie einige Schritte rückwärts gegangen war, drehte
Sébastien sich um und riss mit einem heftigen Ruck die gelben Absperrbänder der
Polizei weg, die bisher den Eingang versiegelt hatten. Dann drehte er den
Schlüssel um und stieß die Tür auf.
    Mon Dieu. Entsetzt zuckte er
zurück und warf sie wieder zu. Aus den Augenwinkeln gewahrte er im Garten einen
Rollwagen, den eine fröhlich vor sich hinsingende Putzfrau hinter sich herzog.
Kurz darauf verschwand sie mit einem Besen und ihren Putzutensilien im
Nachbar-Chalet.
    Mit ausholenden Schritten stürzte
Sébastien auf den Rollwagen, den sie vor dem Haus geparkt hatte, zu. Dann riss
er einen Stapel frischer Handtücher herunter und drückte jedem von ihnen ein
Handtuch in die Hand. Milton nickte ihm verstehend zu und wandte sich an die
sichtlich verstörte Malee.
    »Der Geruch wird nicht sehr
angenehm werden. Halten Sie sich das Handtuch ganz fest vor die Nase und
versuchen Sie, nur durch den Mund zu atmen.«
    Ihr entsetzter Gesichtsausdruck
ließ Sébastien etwas ahnen. Als er ihre Blässe und ihren flatternden Lidschlag
sah, schaltete er sofort und ging auf sie zu. »Malee,

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