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Tränen der Lilie - Hüter der Gezeiten (Bianca Balcaen: Geisterkrieger-Serie) (German Edition)

Tränen der Lilie - Hüter der Gezeiten (Bianca Balcaen: Geisterkrieger-Serie) (German Edition)

Titel: Tränen der Lilie - Hüter der Gezeiten (Bianca Balcaen: Geisterkrieger-Serie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bianca Balcaen
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Tempel der Gezeiten.
    Der Stammsitz der Dogianer, dem weisen Rat dieser vier
     Welten. Nur
     ihre spirituellen Kräfte und ihr Urteil waren das Maß aller
     Dinge an diesem
     Ort.
    Ihr Wort war das heilige und oberste Gesetzt.
    Eingebettet in die Felsformation und herausgearbeitet
     aus einem
     einzigen gewaltigen Berg aus rotglühenden Sandstein. Das Dach
     wurde getragen
     von zwölf Säulen.
    Jede einzelne Säule stellte ein aus dunklen Ebenholz gefertigtes Totemtier dar.
    Eines für jeden Geburtsmonat.
    Detailgetreu und filigran von Hand geschnitzt.
    Der rechte Eingang wurde eingerahmt von dem Totem des
     Falken, der im
     weltlichen Horoskop den Widder darstellte. Auf der linken Seite
     wachte das
     hölzerne Totem des Braunbären, der die Jungfrau symbolisierte.
    Hohe steinerne Stufen führten hinauf zum Tempeleingang.
    Im Vorhof plätscherte leise das Thermalwasser aus den
     unzähligen
     Wandbrunnen.
    Es lief in kleinen, glitzernden Kaskaden zurück in die
     Bodenkanäle und
     floss so aus den Tempel heraus und wieder hinein.
    So wie der immer wiederkehrende Kreislauf der Natur,
     dem Sinnbild
     aller Indianer.
    Vom Vorhof aus gelangte man schließlich in den
     gewaltigen Innenraum,
     der hell erleuchtet wurde vom Schein der unzähligen Fackeln.
    Die rostfarbenen Sandsteinwände waren kunstvoll
     verziert mit
     Petroglyphen.
    Die indianischen Steinritzungen zeichneten Tiere,
     Menschen,
     Lebensabschnitte und die Natur auf eindrucksvolle und filigrane
     Weise wieder.
     Die magischen Felszeichnungen spiegelten sich in dem langen
     Wasserlauf der
     Kanäle.
    Dicke und rustikale Holzbalken stützten die meterhohe
     Decke die einem
     Baldachin glich.
    Abertausende winzig kleine Steinchen aus goldenen und
     blauen
     Glassplitt bedeckten die gewölbte und kuppelartige Decke. Wie
     Diamanten
     schimmerten sie im Feuerschein um die Wette. Sie stellten das
     Firmament des
     Himmels dar.
    In der Mitte des Saales standen, im Halbkreis
     aufgestellt,
     neunundvierzig Säulen.
    Sie alle verkörperten die Krafttiere des jeweiligen
     Clans der
     Geisterkrieger.
    Aus Granit gemeißelt, unvergänglich und für die
     Ewigkeit geschaffen.
    Aus einer Nebenhöhle erklang jetzt das rhythmische
     Geräusch der
     Trommeln. Die Rasseln vermischten sich mit dem Echo der Grotten
     zu den heiligen
     und sakralen Gesängen.
    Die Zeremonie begann.
    Als erstes betrat der Eyanpaher, der Ausrufer und
     Verkünder, den Saal
     und trat in die Mitte.
    »Die Versammlung ist eröffnet. Hier kommen die
     Dogianer, der heilige
     und weise Rat der Gezeiten. Die Herrscher der vier Welten und
     die erhabenen
     Hüter aller Lilien.«
    Vier Männer, Indianer von stolzer hoher Gestalt,
     alterslos und mit
     schlohweißen langen Haaren betraten den Saal. Den langen
     verschlungenen Stab
     der Weisheit in der Hand, gingen sie nach vorne und setzten sich
     auf die
     langen, rechteckigen Steinquader in der alkovenartigen Anhöhe
     des Saales.
    Nun verkündete und begrüßte der Eyanpaher die anderen
     Anwesenden.
    »Milton Cheveyo und sein Sohn Michael, vom Stamm der
     Lilydoga.«
Sie verbeugten sich respektvoll vor dem heiligen Rat und nahmen
     dann ihren
     angestammten Platz unter ihrer Säule des weißen Pumas ein.
    Der nächste Clan war der der Agleska, der Eidechsen.
    Der Vater von Suletu trat vor, ohne seinen Sohn Lanu.
    Keine sagte oder fragte etwas, denn sie alle wussten
     über das
     Schicksal seines Sohnes Bescheid.
    Es folgten die Stämme der Sunka, Sungila, der Wanblis,
     Tatanka, Keya,
     Maga Ksica und der Igmu Tanka.
    Alle Clans wurden aufgerufen und begrüßt. Danach nahmen
     sie alle unter
     ihrer Säule des Krafttier-Totems Platz.
    Schließlich erhob sich Tohu, der Älteste des weisen
     Rates und begann
     mit ausdrucksstarker und kraftvoller Stimme zu sprechen.
    »Ya´at´eeh, ich begrüße euch meine Brüder.
    Ich danke euch, dass ihr alle erschienen seid.
    Denn wie ihr wisst, haben wir seit über einem Jahr mit
     einem großen
     Problem zu kämpfen. Blake Tohopka Atcitty vom Stamm der Kildaner
     und die
     Aussaat seiner zwölf Söhne. Wir haben euch heute gerufen weil
     die Zeit nun
     gekommen ist.
    Denn er ist auf dem Weg um sein Ritual zu vollziehen.
     In der ersten
     Nacht des Vollmondes, vor dem Frühlingsanfang also in genau drei
     Monaten, will
     er die Macht des Bösen endgültig erlangen.
    Damit will er uns besiegen und unsterblich werden. Wenn
     er in dieser
     Nacht zusammen mit seinen Söhnen, die Niere einer Jungfrau zu
     sich

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