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Tränen der Lilie - Hüter der Gezeiten (Bianca Balcaen: Geisterkrieger-Serie) (German Edition)

Tränen der Lilie - Hüter der Gezeiten (Bianca Balcaen: Geisterkrieger-Serie) (German Edition)

Titel: Tränen der Lilie - Hüter der Gezeiten (Bianca Balcaen: Geisterkrieger-Serie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bianca Balcaen
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verflochten mit unserer Liebe.
    Auch zu unserer Zeit damals, gab es das unsagbare Böse.
     Das wird es
     immer geben. Solange es die Menschheit gibt, werden auch immer
     die verlorenen
     und schwarzen Seelen existieren. Die wir zu retten versuchen
     oder die wir
     bekämpfen und vernichten müssen. Wir Geisterkrieger sind die
     Hüter der Seelen
     und die Verbindung zwischen Geist und Materie.
    Unser Feind damals hieß Tokahca.
    Er verbreitete das Böse wie die Pest unter den
     Menschen. Ich wollte
     meine Frau beschützen und habe sie darum auf die Traumreise
     geschickt. Was wir
     zu jener Zeit jedoch noch nicht wussten war, dass sie im zweiten
     Monat
     schwanger war. Sie hatte es noch nicht bemerkt oder sie wollte
     mich erst später
     damit überraschen. Ich weiß es bis heute nicht. Auf jeden Fall
     war ihre Seele
     durch die Schwangerschaft gespalten. So konnte sie sich nicht
     hundert prozentig
     auf die Trance einlassen .«
    Tohu wischte sich traurig über die Augen und schämte
     sich seiner
     Tränen nicht.
    Mit gebrochener Stimme erzählte er stockend weiter.
    »Ich konnte sie nicht halten. Ihre Seele flog mit einem
     Mal davon und
     sie kam nicht mehr zurück zu mir .«
    Er schluckte hart. Noch nie hatte Michael ihn in so
     einem intimen und
     so persönlichen Moment erlebt. Eine leichte Gänsehaut überkam
     ihn und er spürte
     ein tiefes Mitgefühl für diesen alten und weisen Mann, der jetzt
     so einsam und
     gebeugt vor ihm stand.
    »Seit damals ist ihre Seele gefangen in den
     Zwischenwelten und unfähig
     zu mir zurück zu kommen. Manchmal kann ich ihre Stimme hören.
     Leise flüstert
     sie mir zu und redet mit mir. In meinen Visionen kann ich sie
     immer noch sehen
     und oft schon hat sie mir erzählt, wenn sie unser Baby zur Welt
     gebracht hätte,
     dann wäre es ein Junge geworden. Seine Seele ist jetzt bei ihr,
     in der
     Zwischenwelt. Sie sagt immer wieder, dass er ist genau so schön
     und klug ist
     wie sein Vater .«
    Tohu lacht verlegen auf.
    »Ich träume noch immer in jeder einzigen Nacht von ihr,
     sie war so
     unsagbar schön. Du siehst also mein Sohn, ich kann dich sehr
     wohl verstehen und
     deine Gefühle nachempfinden .«
    Langsam kam er näher und legte eine Hand auf seine
     Schulter.
»Michael, du bist für mich wie der Sohn den ich nie hatte. Ich
     bewundere deine
     tief empfundene Liebe zu diesen Mädchen. Ich habe sie in meinen
     Traumdeutungen
     oft genug gesehen, noch bevor wir uns für sie entschieden
     hatten. Sie ist wie
     ein klares, bis auf den Grund blickendendes Meer. Darum haben
     wir sie auch
     auserwählt. Ihre Seele ist rein und unverfälscht. Sie ist die
     wahre und
     zutiefst reine Lilie an die unser Volk glaubt .«
    Er betrachtete ihn mit einem liebevollen Blick.
»Michael, auch sie liebt dich aus ihren tiefsten Inneren heraus
     und sie würde
     alles für dich tun, das habe ich schon vor langer Zeit in ihrer
     Seele gelesen.
     Du musst keine Angst haben, mein Sohn. Wir werden alles
     Menschenmögliche
     versuchen, um es auch ohne die Trance der Gezeitenreise zu
     schaffen. Solange es
     irgendwie geht, werden wir das vermeiden. Darauf gebe ich dir
     mein heiliges
     Ehrenwort .«
    Michael blieb für einen langen Augenblick lang stumm.
     Aber etwas von
     der Last der letzten Monate fiel nun von ihm ab. Seine immer
     wiederkehrende
     Angst, dass sie ihn zwingen würden Amy in die Trance zu
     versetzten und das sie
     ihn damit verließ und nicht mehr aufwachte. Sein allnächtlicher
     Alptraum.
    Michael drehte sich immer noch angespannt um und
     starrte stumm aus dem
     hohen, halbrunden Fenster der Grotte in die tiefe Nacht hinaus.
    Allmählich lockerten sich seine verkrampften Finger die
     er zu Fäusten
     geballt hatte und er begriff, dass dieser weise Mann sein Freund
     und nicht sein
     Feind war.
    Langsam drehte er sich um.
    »Tohu, mein Gebieter. Ich danke dir für deine
     unendliche Güte und
     große Offenheit. Ich hoffe, dass ich mich als würdig erweisen
     werde um unser
     Ziel zu erreichen. Und das Kimimala, mein geliebter
     Schmetterling am Leben
     bleibt…«, fügte er mit leiser Stimme hinzu.
    Tohu küsste ihn auf die Stirn.
    »Akita´mani´yo. Ich wünsche dir alles Gute, mein Sohn.
     Beobachte alles
     auf deinen Weg. Dann wird dir und Amy nichts passieren. Und
     hier…« Er stockte kurz
     und zogeine silberne Kette
     unter seinem weißen
     Gewand hervor. Als Anhänger glitzerte daran ein kleines
     filigranes Fläschchen.
     Es war mit einer

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