Tränen der Lilie - Hüter der Gezeiten (Bianca Balcaen: Geisterkrieger-Serie) (German Edition)
linken
Vorderpfote und nur,
wenn alle dreizehn zusammen sind, dann können wir sie
auslöschen. Nur dann
werden sie wie ein Feuerball verglühen.
Und ihre schwarzen und bösen Seelen werden im Universum
verbrennen und
wieder eintreten in unsere erste Unterwelt.
Diese Macht dazu ist nur einer Anpagliwin gegeben. Eine
Jungfrau, die
aus der Morgendämmerung gekommen und geboren worden ist. Eine
Lilie mit einem
absolut klaren, reinen und unverfälschten Wesen.
Wahupa tawamiciya, eine Seele die eins ist mit sich
selber. Die die
ganze Erleuchtung des Universums in sich trägt .«
Michael zuckte bei diesen Worten zusammen und sein
ganzer Körper
spannte sich an. Immer noch, bis zuletzt hatte er so sehr
gehofft, dass er Amy
nicht mit hinein ziehen musste. In den Abgrund des Bösen, der
Kämpfe und in den
Tod. Aber nun, da die Worte gesprochen und verkündet waren,
hatte er verloren. Jetzt
konnte er nur noch versuchen sie zu beschützen. Sie vor den
Gefahren zu
bewahren und darauf zu achten, dass sie nicht verletzt wurde.
Bei diesem Gedanken stockte ihm beinahe das Herz. Aber
ihm blieb keine
Zeit mehr für weitere Überlegungen. Tohu sprach schon mit
starker Stimme
weiter.
»Der Rat der Gezeiten, meine drei Brüder und ich, haben
von den
Geistern unserer Urväter unsere Visionen erhalten.
Wir haben die Traumbilder empfangen und das Urteil ist
gefällt.
Unsere auserwählte Anpagliwin ist eine Schwester vom
Stamm der Hopi.
Ein Halbblut. Aber in ihren Adern fließt der Strom unserer
Urahnen, so rein wie
der Fluss des Lebens.
Ihr irdischer Name ist Amy Kimimala Mallone und sie
steht unter dem
Schutz und der Obhut von Milton Cheveyo und seiner Familie.
Die Zeit war uns leider zu kurz um sie die Trance, die
Reise der
Gezeiten machen zu lassen.
Wir hoffen das Wanagi, ihr geistiges selbst und ihre
Seele, stark
genug sind, um die Gefahren auch als Sterbliche zu überstehen.
Wir verlangen von allen Clans, einen jeden einzelnen
von euch,
absolute und uneingeschränkte Unterstützung. Nur mit unserer
gemeinsamen Kraft
sind wir stark genug um das Grauen zu besiegen. Wakantanka, das
große Mysterium
und das Gesetzt des Universums wird unsere Geschicke lenken.
Meine Brüder, geht
nun um eure rituellen Bäder zu nehmen. Bereitet euch vor und
wappnet euch zum
Kampf. Wenn es soweit ist, dann werdet ihr unsere Visionen
empfangen .«
Er setzte sich wieder auf seinem Steinquader und das
war für alle das
Zeichen, das seine Ansprache beendet war. Leise murmelnd zogen
sich die Clans
zurück und begaben sich in die Schwitzräume. Wie vor jedem Kampf
vollzogen sie
ihre alten, mystischen, rituellen Waschungen und reinigten ihren
Körper und
ihren Geist mit dem Mini Sala, dem roten Thermalwasser der
unterirdischen,
heiligen Quellen.
Tohu suchte Michaels Blick und bedeutete ihm dann zu
ihm zu kommen.
Milton nickte ihm zu und klopfte ihm auf die Schulter.
Er wusste durch was für ein Feuer der Gefühle sein Sohn
im Moment
ging. So viele Jahre hatte er immer wieder versucht seine
Gefühle für Amy zu
bekämpfen, um sie so zu beschützten und sie nicht mit hinein
zuziehen in diesen
geheimen Zirkel.
Milton kannte auch seine beinahe panische Angst, wenn
sie die Trance
der Traumreise antreten musste und vielleicht nie mehr erwachte.
Milton ahnte, dass das seinem Sohn das Herz und auch
seine Seele
brechen würde, denn das könnte er sich selber niemals verzeihen.
Schweren Herzen folgte Michael dem weisen Mann in seine
privaten
Räumlichkeiten des Tempels. Nicht wissend was ihn hier
erwartete, straffte er
angespannt seine Schultern und musterte Tohu mit unbewegter
Miene. Es war ihm
egal, was sie mit ihm vorhatten. Aber niemals würde er zulassen,
dass er Amy
auf die gefährliche Trancereise schickte.
Tohu schloss die Tür und drehte sich zu ihm.
»Michael, mein Sohn. Habe keine Angst vor mir, denn ich
kann dich sehr
gut verstehen«, seufzte er. Sein Blick schien bei diesen Worten
etwas
Imaginäres in der Luft zu fixieren, was Michaels Augen jedoch
verborgen blieb.
»Ich kann deine tiefe Liebe zu diesen Mädchen sehr gut
nachvollziehen,
mein Junge .«
Müde strich er sich über die Stirn und sprach mit
leiser Stimme
weiter.
»Auch ich habe einmal die gleichen Gefühle wie du
erlebt. Mitawin,
meine Ehefrau, war auch eine Sterbliche.
Unsere Seelen waren
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