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Tränen der Lilie - Hüter der Gezeiten (Bianca Balcaen: Geisterkrieger-Serie) (German Edition)

Tränen der Lilie - Hüter der Gezeiten (Bianca Balcaen: Geisterkrieger-Serie) (German Edition)

Titel: Tränen der Lilie - Hüter der Gezeiten (Bianca Balcaen: Geisterkrieger-Serie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bianca Balcaen
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beinahe übel beim Blick auf die schnell
     verrinnenden
     Minuten. Die, die über Leben und Tod entschieden.
    Flehentlich
     blickte sie in den
     vom Vollmond und Blitzen erhellten Nachthimmel. Lieber Gott,
     flüsterte sie
     leise, wenn es dich gibt dann stehe uns bei. Gib, dass wir es
     schaffen. Lass
     uns nicht in der letzten Minute noch scheitern. Nicht nach den
     ganzen Opfern,
     die es schon gab. Ganz zart strich sie dann über ihren
     Verlobungsring. Die zwei
     Diamanten glänzten im fahlen Mondlicht.
    »Gib mir Kraft
     Michael«,
     flüsterte sie leise.
    Dann schwang sie
     sich in einer
     schnellen Rolle auf den unteren Ast runter und landete mit einem
     Salto lautlos
     auf dem mit Asche- und moosbedeckten Vulkanboden.
    In diesem nur
     einen Herzschlag
     dauernden Moment, schleuderte Atcitty seinen Angreifer zu Boden,
     drehte sich um
     - und ihre Blicke trafen sich.
    Für einen
     Augenblick war es
     totenstill und die Zeit schien stillzustehen. Absolute und
     völlige Überraschung
     spiegelte sich in seinem Gesicht wieder. Es zuckte um seine
     Mundwinkel und ganz
     wage die Wahrheit erfassend, blickte er in Michaels Antlitz- und
     wieder in Amys
     Gesicht.
    Dann begann er
     langsam den
     Zusammenhang zu erkennen.
    Ihre Verbundenheit
     zu seinem
     größten Feind.
    Er sah plötzlich
     den Ring an
     ihren Finger, der im hellen Schein des Lagerfeuers aufblitzte.
     Und er begriff,
     wo sie in der ganzen Zeit gewesen war.
    Seine Wut auf die
     Lilydoga und speziell
     auf Michael war jetzt grenzenlos und nicht mehr zu stoppen. Sein
     brauner
     Wolfkörper spannte sich ruckartig an und seine gesamten Adern
     wurden von puren,
     alles verschlingenden Hass durchzogen. Ihm blieben nur noch fünf
     Minuten, um
     das Ritual zu vollziehen.
    Aber sein
     grenzenloser Hass und
     seine Wut waren in diesen Moment stärker, als sein
     Überlebenswille.
    Sein Wolfsgesicht
     verzog sich zu
     einer blutverzerrten Fratze. Wutentbrannt und mit einem lauten
     Heulen stürzte
     er auf sie zu. Amy sah ihn springen, konnte aber nicht mehr
     schnell genug
     reagieren. Verzweifelt versuchte sie, seitwärts auszuweichen.
    In diesem Moment
     sprang Atcitty
     sie an und riss sie mit sich herunter. Ihr blieb keine Chance
     mehr um ihm noch
     auszuweichen.
    Die Erde begann
     sich um sie zu drehen,
     sie sah die Sterne vor ihren Augen tanzen als sie langsam zu
     Boden fiel und in
     sich zusammen sackte. Er hatte seine Reißzähne mit voller Wucht
     in ihren Leib
     gebohrt. Der absolute, unmenschliche Schmerz den sie daraufhin
     verspürte, nahm
     ihr die Kraft zum Schreien. Sie fühlte wie das Blut langsam aus
     ihrer Brust
     heraus strömte und warm an ihrer linken Körperhälfte herunter
     quoll.
    Michael sah das
     Geschehen vor
     seinen inneren Augen ablaufen und stieß einen tiefen, heiseren
     Schrei der
     Verzweiflung aus. Aber er konnte ihr nicht zu Hilfe kommen.
     Sechs, der
     übriggebliebenen Sunkmanitutanka hingen noch immer an seinem
     Körper und
     attackierten ihn auf das Heftigste.
    Seine Brüder und
     Milton waren am
     unteren Rand des Vulkanes mit dem Rest des Heeres beschäftigt.
    Verzweifelt
     starrte er Amy
     eindringlich an und sandte ihr eine mentale Vision zu.
    »Amy gib jetzt
     nicht auf, bitte.
     Es ist die letzte Treppe zum Sieg über das Böse. Versuche die
     Pfeilspitze in
     seine Pfote zu stechen. Lass nicht zu, dass er dich tötet. Er
     ist der letzte
     seiner Art. Wenn du es schaffst, dann ist das Grauen besiegt und
     ausgelöscht.
     Liebling, sei stark. Nur du hast die Kraft dazu. Versuch es. Sei
     noch ein
     letztes Mal tapfer .«
Unter größter Anstrengung öffnete Amy wieder die Augen und
     blickte in die
     kohlschwarzen, bösen und hasserfüllten Pupillen von Atcitty im
     Wolfgewand. Er
     nahm seine Angriffsstellung an um zum letzten unwiederbringlich
     und somit
     tödlichen Biss anzusetzen, ihre Nieren.
    Noch einmal schien
     Michaels
     Vision sie zu fokussieren.
    »Amy tue es. Du
     schaffst es !«
    Unendlich schwach
     von Blutverlust
     richtete Amy sich mühsam auf und spürte in ihrer rechten Hand
     die Pfeilspitze.
    Der Holzpfeil war
     zerbrochen,
     aber den gespitzten Stein hielt sie noch in ihrer zitternden
     Hand. Mit der
     allerletzten ihrer noch verbliebender Kraft, richtete sie sich
     auf und stach
     die Steinspitze in seine Vorderpfote.
    Tohopka jaulte
     auf.
     Markerschütternd.
    Aber die Spitze
     saß nicht tief
     genug. Ihre Kraft hatte nicht mehr gereicht.
    Taylor hatte
     seinen Gegner
    

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