Tränen der Lilie - Hüter der Gezeiten (Bianca Balcaen: Geisterkrieger-Serie) (German Edition)
Witterung
aufgenommen und gab ihnen allen nun einen Wink zur linken Seite
hin. Dort lagen
die Ice Caves.
Höhlen, die vor
langer Zeit durch
die schnellfließende Lava entstanden waren und nun das ganze
Jahr auch im
Sommer über, tief vereist waren.
Dann lichteten
sich die
Nebelschleier und sie erschienen.
Ganz langsam und
lauernd tauchten
sie aus den unterirdischen Eishöhlen auf. So hatten sie es
geschafft ihren
Geruch vor ihnen verbergen zu können. Denn die Ive Caves waren
ein neutraler
Ort ohne Gerüche. Zuerst schlichen sich die Sunkmanitutanka
heraus.
Die achtunddreißig
Mann starke
Todesschwadron hatte die Dimension ihrer Wolfsgestalt
angenommen.
Sie waren wie von
Milton nicht
anders erwartet, die Kampfvorhut.
Langsam schritten
sie das Terrain
um die Lichtung herum ab. Leise knurrend verständigten sie sich
untereinander
und gaben so gleichzeitig ihre Impressionen an Tohopka weiter.
Aber auch der
weise Rat der
Dogianer hatte agiert. Denn auch sie besaßen die Macht um die
sämtlichen
Gerüche der Geisterkrieger auszuschalten.
Jetzt war jeder
von ihnen ein
Neutrum. Sie mussten sich nur ruhig genug verhalten, um nicht
wahrgenommen zu
werden. Blitzartig verschlossen alle ihre Augen bis auf einem
minimalen
Schlitz.
So wurden ihre
Pupillen nicht vom
Vollmond reflektiert und konnten nicht aufleuchteten. Denn das
war das einzige
was sie jetzt noch verraten könnte. Angespannte Stille lag in
der vom Gewitter
geschwängerten Luft und alle Nerven waren bis zum Äußersten
angespannt.
Dann endlich
tauchte auch er
langsam auf.
Blake Tohopka
Atcitty.
Er hatte seine
Arme um eine Gestalt
geschlossen und schleifte sie so mehr als das sie gingen in die
Mitte der
Waldlichtung.
Der helle Schein
des Feuers, das
die Sunkmanitutanka entzündet hatten erleuchtete die
gespenstische Kulisse. Amy
schaute die Gestalt näher an, erkannte Rebeccas Gesicht und nahm
die
Todesängste darin wahr.
Unbändige und
hilflose Wut
erfasste sie. Aber wo in Gottes Namen war Rachel? Von
ihr war weit und breit nichts zu sehen und Amy hoffte in
brünstig, das sie noch
am Leben war und sie vielleicht nur in einer der Höhlen gefangen
war. Da sie
schon lange keine Jungfrau mehr war, konnte sie Tohopka in
keinster Weise zu
Nutzen sein.
Verzweifelt
blickte sie zu Milton
rüber.
Aber der hatte
noch immer nicht
das Zeichen zum Angriff gegeben. Er wartete noch ruhig bleibend
bis alle zwölf
Söhne mit ihrem Vater zusammen versammelt waren. Nur so war das
Mirakel
vollzählig und konnte von ihnen vollzogen werden. Dann endlich,
nach langen
Minuten des Wartens tauchten sie aus den umliegenden,
unterirdischen Grotten
auf.
Die Brut seiner
zwölf Söhne und
Werwölfe der bestialischen Art.
Da Iktomi ihr
imaginäres Netz von
ihnen gezogen hatte, war ihr Geruch jetzt wieder meilenweit zu
riechen.
Die Luft war
angefüllt mit ihrem
entsetzlich verwesenden Gestank, denn sie waren zu diesem
Zeitpunkt schon sehr
geschwächt und begannen sich langsam aufzulösen.
Man sah ihnen an,
dass sie
dringend das so lebenswichtige, jungfräuliche Nierenenzym und
das Nierenmark
brauchten und das sollte Rebecca ihnen jetzt liefern.
Sie war der Garant
für ihre
Unsterblichkeit.
Die Luft begann zu
flirren und
aus der rechten Eishöhle sprangen Aidan, Bros, Cain und Denton,
die ältesten
Söhne Tohopkas.
Dann folgten aus
der linken
Höhle: Eaton, Finley, Garreth und Hogan. Zum Schluss schnellten,
wie schwarze
Schatten aus der dritten Gruft, die Wolfsgestalten von Ithan,
Joe, Keith und
Liam heraus.
Mit einem
einzigen, großen Sprung
hechteten sie ans Lagerfeuer und blieben dort lauernd stehen.
Ihre Lechzen
zitterten bei dem Geruch von Rebeccas Nieren.
Tohopka hatte
immer noch seine
menschliche Gestalt an sich. Ganz nahe schlich er sich an
Rebecca heran. Ihr
Körper war jetzt gefesselt und lag neben den leuchtenden,
glühenden Schein des
Feuers. Ihre kindlichen Augen waren vor Angs weit aufgerissen.
Sein heißer und
fauliger Atem streifte ihr Gesicht, als er sich zu ihr herunter
beugte.
»Du bist zwar
nicht Amy aber auch
du wirst uns nützlich sein, kleines Mädchen. Sie wäre mir
allerdings lieber
gewesen. In ihrem wunderschönen Körper stecken bestimmt auch
zwei wunderschöne
Nieren. Angereichert mit göttlichen Renin.«
Bei
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