Tränen der Lilie - Hüter der Gezeiten (Bianca Balcaen: Geisterkrieger-Serie) (German Edition)
ihrer suggerierenden Macht
wollte sie die
Geschichte mit beeinflussen. Darum hat sie ihr nicht
wahrnehmbares, imaginäres
Netz über Tohopka und sein Heer ausgebreitet. Dadurch konnten
wir ihn und seine
Brut nicht riechen. So waren wir nicht in der Lage sie
wahrzunehmen und konnten
so auch ihren Aufenthaltsort nicht bestimmen. Denn sie spielte
ein makaberes
Spiel mit uns. Aber jetzt wo ich hinter ihr Rätsel gekommen bin,
hält sie ein.
Iktomi hat ihr schützendes Netz von den Werwölfen weggezogen. Ab
jetzt sind wir
wieder alle ganz auf uns gestellt .«
Milton hielt inne und sah sie alle ernst und entschlossen an.
»Meine Brüder,
dieser Kampf wird
der härteste werden den wir jemals geführt haben. Mögen die
Schutzgeister mit
uns sein und uns behüten. Aber denkt immer daran warum ihr vom
Rat der Gezeiten
ausgewählt wurdet:
Nur die Seele
macht uns zu einem
Menschen.
Sie ist der
Ursprung allen Lebens.
Wir alle haben die
Ehre und die
heilige Aufgabe übernommen, um sie zu beschützen.
Wie tragen sie in
uns, den
Ursprung allen Lebens.
Darum werden wir
siegen.
Wir sind die Hüter
der Lilien und
des Guten auf dieser Welt.
Und das darf
niemals sterben.
So lasst uns nun
alle gehen meine
Gefährten.
Die Zeit des
Erwachens ist
angebrochen.
Der Frieden stellt
sich niemals
von selber ein. Er kommt zu dehnen, die ihn vorbereiten .«
26. Kapitel
Das Gewitter
brodelte hoch über
den Bergen.
Blitze
durchzuckten die Nacht und
erhellten die Kulisse.
Er war wie das
Aufbäumen der
Naturgewalten, gegen das Abtrünnige auf der Welt. Der Kampf der
Gezeiten
begann.
Michael blickte
tief besorgt zu
Amy die neben ihm stand und umschlang ihre Finger mit den
seinen.
»Amy, denkst du,
du wirst es
schaffen ?«
Sie schenkte ihm
ein sanftes
Lächeln. Jetzt wo es kein Zurück mehr für sie gab, fühlte sie
sich ein kleines
bisschen entspannter. Unabdingbar hatte sie sich für ein Leben
mit ihm und mit
seiner Welt entschieden. Darum musste sie ihre auserwählte
Aufgabe annehmen. So
stand es geschrieben und so sollte es sein.
Voller Zutrauen
blickte sie zu
Michael hoch.
»Küss mich noch
einmal, dann wird
alles gut werden. Ich spüre es ganz tief in mir .«
Michael nahm sie
fest in seine
Arme und presste seine Lippen mit einer fast verzweifelten
Leidenschaft auf
ihren Mund.
»Bald ist es
vorbei. Ich werde
versuchen immer in deiner Nähe zu bleiben um dich zu beschützen,
dass
verspreche ich dir .«
Zärtlich strich er ihr über die Wange und atmete noch einmal
ihren
unverwechselbaren, ureigenen Lilienduft ein.
Dann vernahmen sie
Miltons leises
Jaulen.
Alle standen am
Rande des Sunset
Crater National Monumentes. Tiefschwarze Erde vermischte sich
mit den gelben
und roten Cinder Fields, den Aschefeldern des Kraters und die
Luft war
angereichert mit dem Duft der Wacholderbäume.
Der Fuß des
Vulkanes war mit bis
zu über 250 Jahre alten Pinien gesäumt. Riesengroße, bis zu 12
Meter hohe
Bäume, die den gesamten unteren Teil des Vulkangebietes umgaben.
Mit ihren
knorrigen Ästen standen sie wie riesige Wächter auf dem Gelände
und ihre
Baumkronen bogen sich in der Gewitterluft tief herunter. Genau
wie Amy es in
ihren Traumbildern von Iktomi vorgegaukelt bekommen hatte.
Das war der ideale
Ausgangspunkt
für ihren Angriff.
Amy hielt ihr Seil
mit der
Bergkristallkugel fest mit ihren Händen umklammert. Sie hatte
nichts verlernt
von dem was Taylor und auch Suletu ihr beigebracht hatten. Sie
war bereit.
Alle anderen
hatten sich schon in
ihre Krafttiere verwandelt. Die Kojoten bewachten den Hinterhalt
aus dem
Verborgenen heraus.
Im Dickicht der
Wacholderbüsche
nahmen die Hunde ihre Wachposten ein.
Und in den hohen
Baumkronen der
Pappelbäume lauschten die Adler, die großen Wanblis, auf die
Geschehnisse der
kommenden Nacht.
Der Eidechsenclan
der Akleska
versuchte so wenig wie möglich mit seinen langen Zungen zu
zischen.
Lautlos wechselten
sie ihre Farbe
und ihre Körper nahmen flirrend die Schattierungen der
umliegenden Bäume und
Blätter an. Fast starr und wie in Trance verharrten sie so auf
den Ästen und
lauerten ihren Gegner auf.
Milton gab einen
leisen und
kehligen Ton von sich.
Das war das
Zeichen für alle sich
ganz still im Hintergrund zu halten, denn er hatte jetzt die
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