Tränen der Lilie - Hüter der Gezeiten (Bianca Balcaen: Geisterkrieger-Serie) (German Edition)
intensiv um sie
kümmern. Ich habe
ihnen allerdings das Versprechen abgenommen, das sie mit Niemand
über die
wahren Begebenheiten sprechen dürfen. Wenn ihre Eltern morgen
anreisen, werden
wir auch ihnen die Geschichte mit dem tollwütigen Bären
erzählen. Das ist der
Pakt mit den Dogianern. Nur so hat der weise Rat zugestimmt es
den beiden
erzählen zu dürfen .«
»Hört zu, jetzt
senden sie die
Breaking News«, Ben ging bei diesen Worten auf dem kleinen
Fernseher in dem
Wartesaal zu und drehte den Ton zur vollen Lautstärke auf.
»Es ist vorbei.
Der Täter ist
gefasst. Er ist erschossen worden und die lange Leideszeit der
Stadt Phoenix
und Umgebung ist endlich beendet«, gab der Nachrichtensprecher
in einem erleichterten
Tonfall bekannt.
»Am berühmten
Sunset-Crater ist
vor wenigen Stunden ein ausgewachsener, circa 190 Kilogramm
schwerer Braunbär
tot aufgefunden worden.
Er hatte dort eine
junge
Medizinstudentin angegriffen, die in diesem Moment
schwerverletzt im
Hope-Medical Center operiert wird. Keiner weiß zurzeit, ob sie
es überleben
wird. Tatsache ist jedoch, dass der Kermodebär, der zur Gattung
der
amerikanischen Schwarzbären gehört, höchstwahrscheinlich aus dem
Naturreservat
ausgebrochen ist und so für die grausamen Morde von insgesamt
neun Menschen
verantwortlich ist. Das bestätigte vor wenigen Minuten ein
Sprecher der Polizei .«
Ben stellte den
Ton wieder leiser
und Mahu nickte Taylor dankbar zu.
»Das hast du sehr
gut gemacht
mein Sohn. Es war eine sehr gute Idee von dir, den tollwütigen
Bären aus dem
Naturreservat hierher zu holen. Er hätte sowieso erschossen
werden müssen. Aber
seine Leiche, hier im Wald in Phoenix, wird den Menschen wieder
das Gefühl der
Sicherheit zurück geben. Damit haben sie den Beweis, dass die
Bestie es war.
Sie werden denken, dass er es war, der all diese Menschen
getötet hat. So
werden alle das Erlebte besser verstehen und vergessen können .«
Sieben Stunden.
Suletu liefen
unablässig dicke
Tränen aus ihren schon stark verquollenen Augen. Taylor umarmte
sie fest und
streichelte ihren Rücken. Auch seine Augen glänzten verdächtig.
Ben rannte immer
wieder ziellos im Raum auf und ab. Frank dagegen saß lautlos und
still in dem
braunen Ledersofa des kleinen Wartesaales in der Hope-Klinik.
Sieben lange
Stunden operierten sie nun schon.
Mahu saß ganz
ruhig und mit
geschlossenen Augen da. Sie versuchte durch ihre Visionen
hindurch die
Geschehnisse im OP einzufangen. Spürte die grenzenlose
Anspannung ihres Mannes.
Auch Michaels Ängste und Furcht nahm sie körperlich wahr. Sah
vor ihrem inneren
Auge, wie alle Ärzte und Schwestern verzweifelt um Amys Leben
kämpften.
Immer wieder
wurden A/B Negativ
Konserven nachbestellt.
Ihr Blutverlust
war
besorgniserregend.
Einzelne
Hautlappen mussten Stück
um Stück freigelegt werden, um an die verletzte und völlig
zerfetzte Arterie zu
gelangen. Immer wieder sickerte aus einem noch nicht verödeten,
winzigen Riss
wieder und wieder das Blut aus. Zweimal schon hatte für wenige
Sekunden ihr
Herz aufgehört zu schlagen. Suletu machte sich große Vorwürfe,
dass sie nicht
im richtigen Moment an der Seite ihrer Freundin gewesen war.
Dann sprach Frank
sie mit ruhiger
Stimme an.
»Höre auf. Quäle
dich nicht so,
Suletu. Keiner von uns hat Schuld an irgendwas. Wir und auch
Michael, konnten
nicht unentwegt an ihrer Seite sein. Jeder von uns hatte seine
eigenen Kämpfe
auszutragen. Aber es ist ausgestanden. Tohopka, seine zwölf
Söhne und alle
Sunkmanitutanka sind vernichtet. Die Dogianer werden sich in der
Unterwelt der
ersten Gezeit, um sie kümmern. Wir haben die Welt vor dem
absolut Bösen
gerettet. Es ist geschafft. Wir, die Hüter der Gezeiten, haben
gesiegt. Das
Gleichgewicht der Erde ist wieder hergestellt und das Böse ist
verbannt. Und
auch Amy wird es schaffen. Sie ist stark und zäh und sie ist
eine Kämpferin,
wie wir. Sie ist verflochten mit Michaels Seele. Das wird ihr
die zusätzliche Kraft
geben um diese Operation zu überstehen .«
Mahu setzte sich
gerade in ihrem
Sitz auf und öffnete die Augen.
»Danke Frank. Du
hast das
ausgesprochen, was auch ich fühle und sehe. Es wird alles gut
werden .«
Suletu lächelte
sie unter Tränen
schwach und dankbar an. Da sie nicht in der
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