Tränen der Lilie - Hüter der Gezeiten (Bianca Balcaen: Geisterkrieger-Serie) (German Edition)
erschienen war.
Was hatte das alles zu bedeuten? Schließlich, nach einer
gefühlten Ewigkeit hob
sie den Kopf und sah ihn scheu an.
»Ja,
ja, wir haben uns schon gesehen, guten Abend Doktor Cheveyo. Wie
geht es ihrem
Bruder, ich habe gehört, das er sehr krank war .« Er
zuckte kurz, fast unmerklich zusammen und blickte sie dann
wieder intensiv an.
»Was denn, von ihnen kommen keine Fragen zu den Kräften oder den
Tanzorgien der
Indianer ?« Amy lehnte leicht den Kopf
in den Nacken,
um ihn anzusehen.
»Nein
ich fürchte ich gehöre eher zu den traditionellen Wesen die
diese Dinge nicht
sonderlich interessieren .«
Sie
merkte wie er sich bei ihren Worten fast unmerklich versteifte.
Mit
einem ernstem Gesicht in dem sich nicht eine einzige Regung
wiederspiegelte
entgegnete er: »Ja, ich weiß. Ich habe es gesehen .«
Er
murmelte es fast, so das nur sie es hören konnte: »Und das ist
nicht gut, sie
sind nicht gut, hier an diesem Ort, Amy !«
Ihr
schoss die Röte ins Gesicht und sie warf ihm einen vernichtenden
Blick zu. In
diesem Moment klopfte ihm ein Kollege auf die Schulter. »Cheveyo
altes Haus,
ich dachte schon du lebst gar nicht mehr. Sorry Ladys, aber ich
muss ihnen
diesen gutaussehen Burschen für einen Moment entführen«, er
zwinkerte Rachel zu,
»Michael, ich soll dich zum Garderobenraum bringen, deine
Oberschwester wartet
am Telefon es scheint wichtig zu sein .«
Michael sah sie immer noch unverwandt an, nickte dann
aber leicht mit
dem Kopf, entschuldigte sich und ging mit dem Kollegen in
Richtung der
Garderobe weg.
Rachel schien noch immer wie geplättet zu sein.
»Wow, das ist wirklich ein verflucht gut aussehender
Typ. Leider hat
er eine leicht arrogante Ader. Findet ihr nicht ?«
»Also, mein Typ ist er nicht«, ließ sich Emily
vernehmen, »sehr
gutaussehend, aber ich stehe mehr auf blonde Männer .«
Rachel tat als wenn sie angestrengt überlegte.
»Ich schwanke noch zwischen Doktor Atcitty, der
übrigens gerade zu uns
rüberkommt und dem überaus süß aussehenden Kollegen der uns
Cheveyo gerade
entführt hat .«
Sie setzte plötzlich ihr strahlenstes Lächeln auf.
»Hallo Doktor, wie lieb das sie zu uns rüber gekommen
sind .« Vor ihnen stand im schwarzen
Anzug, weißem Hemd mit Weste
und Krawatte, Blake Atcitty.
Amy durchfuhr sofort wieder ein Gefühl der eisigen
Kälte und eine unheimliche
Beklemmung.
»Guten Abend, die Damen. Ein Mädchen hübscher als die
andere«, sagte
er formvollendet und verbeugte sich dabei leicht. Rachel
startete sofort mit
ihren Verführungskünsten.
Doch er beachtete sie gar nicht starrte geradezu Amy
an.
»Würden sie so freundlich sein und mir diesen Tanz
schenken«, es klang
nicht wie eine Frage von ihm sondern eher wie eine Aufforderung.
Er sah sie
weiterhin an.
»Nein vielen Dank«, antwortete sie leicht abweisend. »
Ich bin eine
miserable Tänzerin. Aber warum fragen sie nicht Rachel. Sie
tanzt ganz
wunderbar .«
Kalt lächelte er sie an. »Weil ich sie gefragt habe.
Nun kommen sie
schon, Amy. Ich bin es nicht gewohnt zu betteln .« Mit
diesen Worten umklammerte er ihr Handgelenk und versuchte sie
nach vorne auf
die Tanzfläche zu ziehen. Rachel und Emily sahen lächelnd zu
weil sie immer
noch an einem Flirtversuch des Doktors glaubten. Ihrer Meinung
nach sträubte
sich ihre Freundin nur um sich noch etwas interessanter für ihn
zu machen.
Doch Amy durchfuhr ein Frösteln der Angst. Sein Griff
war eisenfest.
Ein zuckender Schmerz lief von ihrem rechten Handgelenk in den
gesamten Arm
hoch. Tief holte sie Luft. »Wenn sie mich nicht sofort und auf
der Stelle
loslassen Doktor, dann werde ich ihnen mein Knie dahin stoßen,
wo es verdammt
noch mal sehr weh tun wird .« Wütend
starrte sie ihn an
und spürte in diesem Moment instinktiv die Gegenwart von Michael
Cheveyo.
Urplötzlich und wie aus dem Nichts heraus erschienen
stand er mit
einem Mal hinter ihnen.
»Atcitty ich glaube, die Dame hat gesagt, dass sie
nicht mit ihnen
tanzen will. Lassen sie sie los - sofort .«
Es klang wie ein heiseres und wütendes Knurren. Amy sah
ihn wie
hypnotisiert an. Seine eisblaue Augenfärbung hatte sich
verändert. Seine
Pupillen hatten sich jetzt zu einem schmalen, senkrechten
Schlitz gewandelt und
seine Iris strahlte in einem leuchtenden Gelb.
Gleichzeitig wirkte sein
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