Tränen der Lilie - Hüter der Gezeiten (Bianca Balcaen: Geisterkrieger-Serie) (German Edition)
Gesicht hart und unerbittlich.
Man konnte ihm
nicht ansehen was in ihm vorging.
Blake Atcitty wirkte im ersten Moment völlig
überrascht, fing sich
aber schnell wieder.
Sein Gesicht war nun zu einer bösartigen Fratze
verzogen. »Ich wusste
nicht, dass das hier ihr Revier ist, alter Junge. Aber keine
Sorge.
Benutzte Sachen sind für mich sowie nicht mehr
interessant. Passen sie
nur gut auf sie auf. Sie wissen, Sachen können manchmal
verschwinde, oder auch
plötzlich abhandenkommen .« Er grinste
hinterhältig was
fast wie ein Fauchen klang.
Mit diesen Worten ließ er Amys Handgelenk los, drehte
sich auf dem
Absatz um und verschwand in der Menschenmenge auf der
Tanzfläche.
Michael berührte leicht ihren Arm und zog sie in
Richtung der großen
Terrasse die den gesamten Ballsaal umgab. »Kommen Sie mit, ich
glaube sie
können ein wenig frische Luft vertragen. Sie sind ganz weiß im
Gesicht .« Er öffnete die Flügeltür
und ließ sie vorgehen.
Amy lehnte sich an das schwarze, schmiedeeiserne
Geländer und atmete
tief durch. Unbewusst nahm sie die laue, warme Abendbrise war.
Der Duft von
Wacholder und Hibiskus lag in der Luft und wurde von leiser
Musik durchzogen.
Es wäre der perfekte Abend gewesen wenn er nicht so
geendet wäre. Sie
hatte keine Angst verspürt als Atcitty sie so fest angepackt
hatte. Nur
wahnsinnige Wut darüber wie ein Mensch sich so aggressiv und
arrogant verhalten
konnte. Für einen kurzen Moment hatte sie das Böse in ihm
gefühlt als er sie so
stahlhart umklammerte.
Unbewusst rieb sie sich über das schmerzende Handgelenk
und stöhnte
dann leise auf.
Michael, der bis jetzt stumm neben ihr gestanden hatte
um ihr Zeit zu geben
sich wieder etwas zu beruhigen, kam auf sie zu.
Vorsichtig nahm er ihren rechten Arm hoch und hielt ihn
gegen das
Licht. Vollkommen entsetzt starrte Amy an sich runter. Vom
Handgelenk aufwärts
fast bis zum Ellenbogen hinauf durchzog ein dunkelblaues, fast
schwarzes
Hämatom ihren Arm. Er fluchte leise und inspizierte weiterhin
die blauen
Flecken.
»Verdammt noch mal, was hat er ihnen nur angetan. Mein
Gott, ich habe
es gewusst«, murmelte er unterdrückt. »Ich wusste, dass es
soweit kommt. Amy,
das ist erst der Anfang von etwas ganz schrecklichen was Atcitty
ihnen antun
will .« Besorgt schaute er sie an. Sie
blickte immer
noch wie benommen auf ihren Arm und konnte das Ausmaß nicht
fassen. Sie warf
ihm einen entsetzen Blick zu und schien zutiefst verstört zu
sein. Sanft strich
er ihre langen Haarsträhnen zur Seite und atmete dabei tief
durch.
Jetzt wo er sie das erste Mal in Natur vor sich sah
stockte ihm der
Atem. Sie war noch schöner und zarter als in all seinen
Visionen, die er die
ganzen Jahre über von ihr empfangen hatte. Beinahe ehrfürchtig
schaute er sie
an, versuchte aber verzweifelt sich nichts anmerken zu lassen.
Beinahe
andächtig berührte er ihr Haar und spielte mit einer, ihrer
langen
Haarsträhnen. Es fühlte sich an als berührte er glänzende Seide.
Unterdrückt
stöhnte er auf.
Langsam zog er sie in seine Arme und versuchte sie mit
seiner Nähe
wieder etwas zu beruhigen.
Unbewusst küsste er ihr Haar und zog daraufhin scharf
und stechend den
Atem ein. Das hatte er so nicht gewollt und auch nicht geplant.
Er war nur auf
diesen Ball gekommen um sie noch einmal vor der großen Gefahr zu
warnen in der
sie sich befand.
Aber auf diesem Moment war er mental absolut nicht
gefasst gewesen. Er
spürte ihr Zittern in seinen Armen und eine nie gekannte Wärme
durchströmte
seinen Körper. Verwirrt blickte er in ihr Gesicht und atmete
ihren Duft ein.
Seine Finger gruben sich zärtlich in ihr glattes und seidiges
Haar. Sie
schmiegte unbewusst und immer noch erschüttert ihr Gesicht an
seine Schulter.
Michael zog sie unwillkürlich noch ein wenig fester an
sich. Mit jeder
Faser seines Körpers wünschte er sich mehr für sie sein zu
können.
Verzweifelt blickte er in den Nachthimmel hoch. Seine
Sehnsucht sie zu
berühren, sie zu fühlen wurde beinahe übermächtig in ihm und
darum nahm er
schließlich Zuflucht in seine Wut. Nur damit konnte er sein
überaus
angespanntes Gefühlsleben jetzt noch retten.
»Amy, können sie ihre Visionen eigentlich nicht deuten?
Sie sind doch
Halbindianerin. Ich dachte, dass sie diese Ebene der
Kommunikation
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