Tränen der Lilie - Hüter der Gezeiten (Bianca Balcaen: Geisterkrieger-Serie) (German Edition)
aussehende Doktor Atcitty mir heute einen Tanz schenkt oder
vielleicht
noch mehr .«
Amy verschluckte sich und spuckte beinahe ihren Schluck
Champagne
wieder in ihr Glas. Sie konnte sich gerade noch beherrschen.
»Rachel, tu mir einen Gefallen und verspreche dir nicht
zu viel von
ihm. Häng dich nicht so an ihm. Ich glaube nicht, dass er dir
guttut .« Amy verschwieg ihr bewusst,
dass Blake Atcitty ihr seit
Wochen nachstellte und eindeutige frivole Angebote machte. Auf
eine Art, die
einem das Blut in den Adern gefrieren ließ. Sie verstand um
nichts in der Welt
was ihrer Freundin an diesem aggressiven und kalten Mann nur so
anziehend
finden konnte. Es war ihr schlicht weg ein Rätsel.
In diesem Moment kam Professor Wilson ihr Förderer und
väterlicher
Freund auf sie zu.
»Guten Abend. Selten habe ich drei so junge und
entzückende
Assistenzärztinnen gesehen, wie sie es sind .«
Er begrüßte alle drei Mädchen mit einem formvollendeten
Handkuss.
Der Professor der wusste, dass sie in ihrer Freizeit in
der Hope
Klinik ihren freiwilligen Dienst versah, schaute sie an.
»Doktor
Cheveyo ist gestern aus dem Urlaub zurück gekehrt. Wenn sie
möchten dann mache
ich sie jetzt gerne miteinander bekannt. Amy freute sich und gab
nickend ihre
Zustimmung. Leider hatte sie nicht mit Rachels gutem Hörvermögen
gerechnet.
»Prima
Professorchen, das halte ich für eine ausgezeichnete Idee .«
Professor
Wilson schien das nicht so zu empfinden. Aber er war wohlerzogen
und so nahm er
alle drei jungen Damen unter seine Fittiche und geleitete sie
durch die dichte
Menge hindurch. Ab und zu mussten sie notgedrungen stehenbleiben
weil es
einfach kein Durchkommen mehr gab. Dem Professor, bekannt bei
den meisten
Anwesenden, schien das nicht weiter zu stören. Er begann einfach
mit dem ihm
nebenstehenden Menschen, ein Gespräch zu anzufangen. Amy
verspürte keinerlei
Lust sich von ihm bei allen ihr so fremden Menschen vorstellen
zu lassen und
drehte sich irgendwann ein bisschen zur Seite so dass sie ein
wenig im
Hintergrund stand.
Rachel würde ihren Part schon selbstsicher ausfüllen,
da war sie sich
sicher. Sie würde sich zur Not auch selber den anderen Personen
vorstellen,
wenn der Professor es vergessen sollte. Davon war Amy felsenfest
überzeugt.
Sie stellte ihr kaum getrunkenes Champagnerglas auf
einem freien
Platz, auf den umstehenden Buffettischen ab.
Diesem Blubber Wasser konnte sie noch nie etwas
abgewinnen.
Leicht gelangweilt blickte sie sich anschließend in dem
großen Saal
um.
Und dann - mit einem Mal - sah sie ihn.
»Mein Gott«, flüsterte sie.
Das Herz klopfte ihr bis zum Hals und ihr stockte der
Atem. Es war als
hörte die Welt auf sich zu drehen und stand still. Zeitgleich
durchströmte ein
Sternenregen nie gekannter Gefühle ihre Adern. Amy umschlang
unwillkürlich mit
der linken Hand ihren Körper und versuchte langsam wieder zu
atmen. Sie nahm
ihn in einer einzigen Sekunde und in einem Atemzug wahr.
Er überragte mit seiner Größe von fast zwei Metern alle
anderen
umstehenden Gäste um Längen.
Sein Anblick strahlte so viel Stolz, eine so
überirdisch und mystische
Schönheit aus, das ihr fast schwindelig wurde. Sinnlich und
maskulin, ein
stolzer Indianer heroisch wie ein Krieger aus alten Zeiten. Sein
Körper wirkte
kraftvoll gestählt, geschmeidig und muskulös zugleich. Sie
schätzte ihn auf
etwa sechsunddreißig. Sein tiefschwarzes Haar hatte er leicht
zurückgekämmt und
es fiel ihm im Nacken in leichten Locken auf die Schulter. In
seinem
ausdrucksstarken Gesicht hoben sich seine Augen von seinem
dunklen Teint
überdeutlich hervor.
Eisblau - und so klar wie ein Bergsee.
Sie nahm seine schwarzen Brauen wahr die seine schönen
Augen umgaben,
seine gerade Nase und die vollen Lippen die sich jetzt im
Gespräch mit seinem
Gegenüber spöttisch verzogen. Unbewusst glitt ihr Blick zu einer
kleinen, fast
unsichtbare Narbe die seine gesamte rechte Gesichtshälfte bis
zum Mundwinkel
durchzog. Instinktiv registrierte sie auch seine Aura. Er wirkte
freundlich und
höflich zu jedem. Aber seine Augen waren wachsam und geschickt
verbarg er seine
wahren Gedanken.
Amy konnte die Augen nicht von ihm wenden.
Er war nicht wie die anderen Männer und Professoren im
typischen Anzug
mit Weste erschienen.
Aber mit seiner schwarzen
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