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Tränen der Lilie - Hüter der Gezeiten (Bianca Balcaen: Geisterkrieger-Serie) (German Edition)

Tränen der Lilie - Hüter der Gezeiten (Bianca Balcaen: Geisterkrieger-Serie) (German Edition)

Titel: Tränen der Lilie - Hüter der Gezeiten (Bianca Balcaen: Geisterkrieger-Serie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bianca Balcaen
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flossen die
     Tage dahin. Da Amy Bereitschaftsdienst hatte musste sie nun zehn
     Tage am Stück
     durcharbeiten.
    Noch drei Tage, dann hatte sie es geschafft und fünf
     volle Tage
     hintereinander frei.
    Sie freute sich schon darauf dann endlich wieder im
     Hope Center
     arbeiten zu können. Seit Mahu angefangen hatte sie in die alten,
     indianischen
     Naturrezepte und Geheimnisse einzuweihen konnte sie es kaum noch
     erwarten
     wieder hinzufahren. Sie wollte noch so viel von ihr lernen. Ihre
     einzig Angst
     bestand darin mit ihrem Sohn Michael Cheveyo zusammen zutreffen.
     Unbewusst biss
     sie sich auf die Lippen als die Erinnerung an diesem Abend sie
     wieder einholte.
    Seit dem Weihnachtsball hatte sie ihn nicht mehr
     gesehen und auch
     keine Visionen mehr von ihm gehabt. Sie hoffte, dass sie in der
     Klinik nicht so
     oft aufeinander treffen würden. Als Leiter der Medical Centers
     verbrachte er
     hoffentlich einen Großteil seiner Zeit in seinem Büro.
    Blake Atcitty war leider nicht so leicht abzuschütteln.
     Mindestens
     einmal am Tag kam er unter irgendeinem Vorwand auf ihre Station.
     Er fasste sie
     jedoch nie mehr an.
    Aber seine stehenden, schwarzen Augen und seine
     wiederholten
     Einladungen mit ihm auszugehen empfand sie fast wie eine
     Drohung.
    Am späten Nachmittag kam Emily plötzlich ins
     Stationszimmer gestürmt.
    »Habt ihr es schon mitbekommen«, schrie sie vor
     unterdrückter Angst.
     »Es ist schon wieder eine angefressene Leiche gefunden worden.
     Diesmal ist es
     eine Frau. Wahrscheinlich wurde das Tier dieses Mal gestört.
     Denn der Leichnam
     ist nicht ganz so entstellt wie die vorigen. Wir haben sie eben
     untersucht, und
     weißt du was absolut merkwürdig ist… ?«
    Angstvoll starrte sie Amy an. »Ihrem Körper wurden
     beide Nieren
     rausgerissen…«
    Instinktiv, aus einem Impuls heraus, blickt Amy in
     diesem Moment zu
     Atcitty hinüber der sich auf dem Rand der Schreibtischkante
     gehockt hatte.
    Sie sah wie seine Augen bei Emilys Berichterstattung
     kalt
     aufleuchteten und seinen Mund umspülte dabei ein leichtes und
     bösartiges
     Grinsen. Ihr lief bei diesem Anblick ein eiskalter Schauer über
     den Rücken.
     Hatte er etwa irgendetwas mit diesen unwürdigen Morden zu tun?
    Aber welches Tier oder Wesen war dazu imstande so etwas
     zu tun? Und
     warum wurden die beiden Nieren entfernt? Zu welchem Zweck sollte
     das dienen?
     Ratlos zuckte sie mit den Schultern.
    Das ganze Krankenhaus war an diesem Nachmittag in
     Aufruhr. Man sprach
     von nichts anderen mehr. Der mysteriöse Todesfall war das
     allgemeine
     Gesprächsthema auf allen Stationen.
    Auch Robert sprach sie darauf an als sie ihre
     Mittagspause zusammen im
     Klinikpark verbrachten. Sie saßen gemütlich an einem großen
     Baumstamm gelehnt.
     Amy betrachtete ihn stillschweigend von der Seite. Er aß das von
     ihr
     mitgebrachte Sandwich und versuchte einen fröhlichen Eindruck zu
     vermitteln.
     Aber sie spürte seine innere Zerrissenheit, irgendetwas schien
     ihn zutiefst zu
     bedrücken. Als er ihren Blick spürte, drehte er sich zu ihr um
     und strich ihr
     sanft über die Wange.
    »Hey, hör auf mich so intensiv beobachten, Baby. Denkst
     du etwa, dass
     ich der Psychopath bin der die ganzen Menschen so zerfetzt ?« ,
     lachend schaute er sie an. Aber sie merkte sehr wohl, dass er
     sich hinter all
     der Fröhlichkeit nur versteckte. Es war nur Maskerade.
    »Nein, das glaube ich nicht. Aber trotzdem ist dein
     Verhalten nicht
     normal, Robert. Warum möchtest du mir nicht endlich sagen was
     dich wirklich
     belastet. Erzähl es mir doch, ich möchte dir so gerne helfen«,
     hilflos sah sie
     ihn an und traurig erwiderte er ihren Blick.
    Dann wandte er sich wieder ab und betrachtete scheinbar
     sehr
     interessiert eine vorbeifliegende Möwe.
    »Weißt du Amy, irgendwann einmal werde ich dir meine
     Geschichte
     erzählen. Sie ist nicht sehr lustig«, sagte er mit monotoner
     Stimme. »Nein, sie
     ist wirklich nicht sehr lustig .«
    Er strich sich über sein kurzes Haar und versuchte
     unbemerkt einige
     Tabletten aus seiner Jeanstasche in seinen Mund zu werfen. Aber
     Amy war eine
     stille und sehr aufmerksame Beobachterin. »Hast du schon wieder
     Kopfschmerzen«,
     fragte sie ihm und sah ihn an. »Ja, genau Kopfschmerzen«,
     murmelte er vor sich
     hin und schien sie gar nicht mehr zu beachten.
     
    Amy stellte ihren Wagen auf dem Hope Medical Parkplatz
     ab, stieg dann
     langsam aus und reckte sich

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