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Tränen der Lilie - Hüter der Gezeiten (Bianca Balcaen: Geisterkrieger-Serie) (German Edition)

Tränen der Lilie - Hüter der Gezeiten (Bianca Balcaen: Geisterkrieger-Serie) (German Edition)

Titel: Tränen der Lilie - Hüter der Gezeiten (Bianca Balcaen: Geisterkrieger-Serie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bianca Balcaen
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oft in der letzten Zeit, die
     Visionen zu ihr. Sie
     sah ihn an und ihre smaragdgrünen Augen verschmolzen mit seinen
     eisblauen
     Pupillen. Das gleiche Ritual wie immer begann. Sie vernahm seine
     raue, leise
     Stimme, mit den immer wieder kehrenden Warnungen von diesem Ort
     wegzugehen. Die
     ganze Nacht träumte sie von ihm. Ganz dicht stand er vor ihr.
     Sie konnte seinen
     warmen Atem an ihrem Hals spüren und seine tiefblauen Augen
     fingen immer wieder
     ihre Blicke auf.
    So bekannt, so warm, so weit weg … nicht fassbar.
     
    »Amy, Emily«, schrie Rachel vom unterem Treppenabsatz
     rauf, »kommt in
     die Küche wir müssen über unsere Kleiderauswahl reden !« Verschlafen zog sich Amy ihren Morgenmantel über und schlurfte
     noch halb
     benommen die Treppe hinunter.
    In der Wohnküche angekommen sah sie, das Emily schon am
     Tisch saß und
     sie mit hochgezogenen Schultern fragend ansah. Auch sie wusste
     anscheinend
     nicht was Rachel im Schilde führte. Gähnend setzte sie sich zu
     ihr an den
     Holztisch. Rachel begann den Kaffee einzuschenken und das
     herrlich duftende
     Rührei auf drei Teller zu verteilen.
    »In vier Tagen«, verkündete sie dann über das ganze
     Gesicht strahlend,
     »ist endlich der große Medical-Weihnachtsball.
    Amy fiel beinahe der Kaffeebecher aus der Hand und das
     unvermeidliche
     bereits erahnend, blickte sie auf.
    »Du gibst wohl niemals auf, was«, auch Emily stöhnte
     leise vor sich
     hin.
    »Ihr habt es mir versprochen«, trompetete Rachel mit
     fröhlicher
     Stimme, »und heute fahren wir nach Phönix um unsere Kleider
     auszusuchen .«
    Beide Mädchen wussten, dass die gegen so viel geballte
     Freude in
     Rachel keine Chance mehr hatten. Also ergaben sie sich in ihr
     Schicksal und
     fuhren wenig später zur Shopping Mall noch Phönix. Es wurde dann
     doch noch ein
     ausgesprochen lustiger und gelungener Tag. Lange konnte man
     Rachel sowieso nie
     böse sein.
    Diese hatte nach stundenlangem suchen endlich ein
     raffiniert
     geschnittenes, bodenlanges und tiefrotes Abendkleid gefunden.
    Amy blickte zu Emily. Diese stand vor der riesigen
     Spiegelwand und sah
     in ihrem zartrosa Plisseekleid sehr süß und mädchenhaft aus.
     Ausgelassen und
     fröhlich begann sie, sich im Kreis zu drehen und dabei den
     Schwung des Stoffes
     zu beobachten der sich wie rosa Zuckerwatte um ihre Beine
     bauschte.
    Amy selbst endschied sich für ein smaragdgrünes
     halblanges Kleid, das
     am Bustier kleine, ornamentale und goldglänzende Stickereien
     hatte. Durch die
     elegante Form erinnerte es an einen indischen, enganliegenden
     Sari.
    Emily schlang ihr von hinten den dazugehörigen,
     seidenen Schal um die
     Schultern.
    »Wow, du siehst wunderschön aus«, sagte sie bewundernd,
     »wie eine
     indianische Prinzessin .«
    »Ach, Emily. Es gibt bei den Indianer-Stämmen keine
     Prinzessinnen. Aber
     du siehst selber hinreißend aus .«
    »Ja«, sagte Rachel, »wir sehen alle drei einfach
     umwerfend aus, wie
     immer .«
    Dann gingen sie zu dritt untergehackt und kichernd zu
     ihrem
     Lieblingsitaliener.

6.  
     Kapitel
    Der Eingang des Flagstaff Medical Ballsaales war schon
     von weitem zu
     sehen. Die große Auffahrt war strahlend und hell von den
     unzähligen Fackeln
     erleuchtet, dazu wiegten sich die Petticoat Palmen im lauen
     Wind. Leise Musik
     war von drinnen zu hören, gemischt mit Stimmgewirr und
     Gelächter.
    Rachel war voller Vorfreude und komplett aus dem
     Häuschen. Amy und
     Emily waren nur ihr zuliebe mitgekommen obwohl keine von beiden
     diese
     offiziellen Tanzbälle liebte. Aber beide versuchten das Beste
     aus diesem
     angebrochenen Abend zu machen.
    Drinnen war es schon ziemlich überfüllt.
    Frauen in den teuersten Abendroben die sich gegenseitig
     die Schau
     stehlen wollten, umgarnten die gutsituierten Ärzte, Studenten
     und
     Geschäftsleute.
    Die Männer im Saal hatten ihren besten Anzug mit Weste
     und Smoking aus
     dem Schrank geholt und rauchten dazu dicke Zigarren.
    Amy rollte aufgrund dieser ganzen unwirklichen
     Barbarella Inszenierung
     mit den Augen.
    Sie wünschte sich zurück in ihr kuscheliges Bett um
     sich auf die
     anstehenden, letzten Prüfungsarbeiten dieses Quartals
     vorbereiten zu können.
    Emily die neben ihr stand schien ähnliche
     Fluchtgedanken zu hegen.
     Rachel schnappte sich drei Champagnergläser vom Tablett eines
     vorbeilaufenden
     Kellners und reichte jeden von ihnen eines. »Cheers Mädels. Auf
     uns und das der
     toll

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