Tränen der Lilie - Hüter der Gezeiten (Bianca Balcaen: Geisterkrieger-Serie) (German Edition)
beherrschen.
Ich habe sie mehr als nur einmal gewarnt um von diesem Ort
wegzugehen .«
In seiner Wut hatte er unbemerkt begonnen ihr
Handgelenk noch fester
zu umklammern. Unterdrückt vor Schmerzen schrie Amy auf und riss
ihren Arm weg.
»Es tut wirklich nicht nötig mir noch mehr weh zu tun.
Mein Arm ist
auch so schon lädiert genug .«
Leise murmelte er eine Entschuldigung, denn das hatte
er nicht
gewollt.
»Und jawohl, ich kann sehr gut meine Visionen deuten
aber darum muss
ich sie noch lange nicht befolgen .«
Jetzt begann auch sie wütend zu werden.
»Ich kenne sie nicht einmal, Doktor Cheveyo - und sie
kennen mich
nicht. Ich bin hergekommen um meinen Weg zu finden. So lange
schon habe ich
schon davon geträumt den Menschen und den Nachfahren meiner
Mutter hier zu
helfen. Ihnen in irgendeiner Weise etwas zurückzugeben von der
Weisheit und der
Güte, die meine Mutter besaß. Und ich werde meinen Lebenstraum
nicht aufgeben
nur weil so ein arroganter und bösartig wirkender Mensch wie
Blake Atcitty
meinen Weg kreuzt. Ich habe keine Angst vor ihm .«
Michael hatte ihr ernst und ohne was zu sagen,
zugehört. Jetzt
umfasste er sanft ihre Schultern und blickte ihr ernst in die
Augen.
»Amy hören sie mir jetzt gut zu, was ich sage. Es gibt
eine Welt, die
nicht die ihre ist. Und diese ist Böse und nicht berechenbar. Es
ist eine Welt
voll von schwarzem Hass. Niemand kann sie kontrollieren. Wenn
sie nicht von
hier weggehen, dann werden sie unweigerlich ein Teil dieser
bösartigen Welt
werden. Sie werden sterben.
Blake Atcitty wirkt nicht nur bösartig - er ist
bösartig. Er
verkörpert das absolute Grauen. Unterschätzen ihn nicht. Das was
er will, das
versucht er auch mit allen Mitteln zu bekommen. Das ist kein
Spaß und Sie sind
ihm in keinster Weise gewachsen. Mehr darf ich Ihnen darüber
nicht erzählen.
Aber ich kann und will auch nicht immer auf sie aufpassen müssen .«
Amy musterte ihn wütend. Was bildete sich dieser Mann
nur ein.
»Prima«, sagt sie, »dann enthebe ich sie hiermit ihrer
Pflicht auf
mich aufzupassen. Sie hätten mir auch heute nicht helfen müssen.
Ich wäre auch
alleine mit der Situation fertig geworden .« Sie wand
sich aus seiner Umarmung und lehnte sich wieder leicht gegen das
Terrassengeländer.
Michael blickte sie scheinbar ausdruckslos an. Seine
Augen hatten
jetzt wieder die Farbe eines ruhigen und eisblauen Bergsees
angenommen.
Äußerlich war seine Wut nicht mehr spürbar, aber innerlich
brodelte ein Vulkan
in ihm. Seine Stimme klang gefährlich ruhig aber seine Mine
wirkte zutiefst
angespannt und kurz vor dem Explodieren.
»Ein einfaches Dankeschön hätte genügt, Amy .«
Damit dreht er sich auf dem Absatz um, lief die Treppe
zum Garten
hinunter und verschwand in der Dunkelheit. Amy rieb sich ihren
schmerzenden Arm
und starrte ihm immer noch grollend und zutiefst verstört
hinterher.
Am nächsten Morgen trafen sich die Freundinnen zum
Frühstück in der
Küche. Da heute Sonntag war begannen sie ihren Dienst erst
abends, mit der
Spätschicht.
Rachel guckte interessiert und neugierig hoch als Amy
sich an den
Küchentisch setzte.
»Warum bist du gestern Abend so plötzlich verschwunden
nur weil der
Doktor mit dir tanzen wollte? Ich hätte ja liebend gerne ja
gesagt, aber mich
hat ja keiner gefragt«, sagte sie in immer noch schmollendem
Ton.
Amy betrachtete sie belustigt. Sie hatte ihren gesamten
Arm mit einer
Kräuterpaste eingerieben, die aus einem Rezept von Mahu
hergestellt war und
hatte ein langärmliges Shirt angezogen. So wollte sie unnötigen
Fragen von wem
auch immer aus dem Weg gehen.
»Du kannst ihn haben, Rachel. Mich interessiert dieser
Mensch
überhaupt nicht, im Gegenteil, er ist mir ein wenig unheimlich .« Rachel zog leicht pikiert die
Augenbrauen hoch.
»Also ich finde ihn ausgesprochen interessant .«
»Ich kann diesen Mann auch nichts abgewinnen«,
schaltete Emily sich in
die Unterhaltung ein, »er hat so stechende und böse Augen .«
»Kommt Mädchen, lasst uns lieber über erfreuliche Dinge
sprechen und
unsere Einkaufsliste schreiben. Rachel, du bist mit den
Einkäufen diese Woche
dran .« Damit stand Amy auf und kramte
in der
Küchenschublade nach Papier und einem Kugelschreiber.
7.
Kapitel
Die Woche verstrich zäh wie Kaugummi. Gähnend
langweilig
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