Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Tränen der Lilie - Hüter der Gezeiten (Bianca Balcaen: Geisterkrieger-Serie) (German Edition)

Tränen der Lilie - Hüter der Gezeiten (Bianca Balcaen: Geisterkrieger-Serie) (German Edition)

Titel: Tränen der Lilie - Hüter der Gezeiten (Bianca Balcaen: Geisterkrieger-Serie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bianca Balcaen
Vom Netzwerk:
chemischen Weg
     hergestellt sind, haben
     eine viel festere Konsistenz. Darum ziehen sie meistens auch
     sehr schnell ein.
    Unsere Naturpasten sind bedeutend flüssiger. Die Wunde
     wird so von
     außen vollkommen mit den Wirkstoffen durchtränkt. Es ist darum
     besser, wenn sie
     bei John den Verband kreuzweise abwickeln. Dann läuft die
     Heilpaste nicht so
     schnell aus. Kommen sie zu mir, ich zeige es ihnen .«
    Verwundert schaute Amy ihn an. Er schien mit einem Mal
     eine gute
     Minute zu haben.
    »Jetzt probieren sie es selber aus .«
    Er hatte die Hälfte des riesigen Verbandes kreuzförmig
     gewickelt und
     sie griff nun nach der noch verbliebenden Verbandsrolle. Dabei
     berührten sich
     ihre Finger kurz. Amy durchrann ein warmes Gefühl. Aber Michael
     zuckte zusammen
     und seufzte leicht gequält auf. Es klang fast wie ein leises
     Jaulen und
     unergründlich begegnete er ihrem Blick. Dann schloss er kurz
     seine Augen und
     drehte sich abrupt um. »Wenn sie mit John fertig sind Amy, dann
     können sie für
     heute Feierabend machen .«
    Seine Stimme klirrte fast wie Eis in einem Glas.
     Sprachlos starrte sie
     ihm nach aber er hatte das Krankenzimmer schon verlassen.
    Auf dem Weg zum Parkplatz überquerte sie die friedvolle
     und
     schattenspendende Krankenhausveranda. Dort stand Mahu und hängte
     gerade frisch
     gepflückte Blätter und bunte, gebundene Kräutersträuße zum
     trocknen auf die
     Wäscheleine.
    Als sie Amy kommen sah, hielt sie inne. »Wie war dein
     Tag heute, meine
     Tochter«, fragte sie liebevoll.
    »Gut, wenn man davon absieht mit welcher
     herzerfrischenden Art ihr
     Sohn mit mir umgeht- «, antwortete sie mit immer noch leicht
     verdrossener
     Stimme.
    Verstehend nickte die alte Dame ihr zu.
    »Gib ihm Zeit Amy, warte ab. Er meint es nicht so. Es
     gibt immer für
     alles eine Erklärung aber nur der Wartende wird belohnt .«
    Mahu liebte es sie mit der indianischen Sprache und
     deren vielen
     Sprichworten vertraut zu machen. Schon wieder etwas
     versöhnlicher, lächelte Amy
     sie an. In dem Moment hielt ein großer, silberfarbener Tucson
     vor dem
     Eingangsportal. Vier Männer stiegen aus und Mahus Gesicht wurde
     plötzlich sehr
     ernst.
    »Amy«, sagte sie, »darf ich sie mit meiner Familie
     bekannt machen. Das
     ist Milton, mein Mann .« Ein
     wettergegerbtes,
     tiefbraunes Gesicht mit schlohweißen Haaren und den gleichen
     warmen und
     eisblauen Augen wie Michael, blickten auf sie herunter. Er nahm
     den Hut ab und
     gab ihr die Hand.
    »Hallo Amy. Meine Frau hat uns schon so viel von ihnen
     erzählt .«
    »Nur, dass sie so verteufelt hübsch ist, das hat Mutter
     verschwiegen -
     «, feigste ein etwa 18 jähriger, ebenso dunkelhäutiger Junge
     neben ihm. Die
     anderen zwei lachten und Mahu schüttelte tadelnd den Kopf.
    »Leider hat meine Erziehung nicht bei allen die
     gleichen Früchte
     getragen«, sagte sie gutmütig lächelnd.
    »Das hier ist Ben, mein jüngster Sohn und auch
     gleichzeitig der vorlauteste.
     Und das sind Frank, mein zweitjüngster und Taylor. Er ist nur
     ein Jahr jünger
     als Michael .«
    Die Jungen verbeugten sich artig und dann kam Michael
     auf die Veranda.
     Mit einem Schlag wurden die Männer ernst.
    »Michael«, sagte sein Vater mit sorgenvoller Miene, »es
     ist soweit, es
     beginnt…«
    Dieser nickte ihm leicht zu, küsste seine Mutter auf
     die Stirn und
     bedachte Amy mit einen nicht zu deutenden, undurchdringlichen
     Blick. Dann ging
     er, mit seinem Vater und den Brüdern zusammen zum Wagen, der
     sodann rasend
     schnell vom Parkplatz fuhr.
    »Was hat das zu bedeuten, Mahu ?« ratlos sah
     sie dem schnell davonfahrenden Wagen nach.
    »Gehe nach Hause, meine Tochter«, sagte diese mit
     leiser Stimme. »Am
     richtigen Ort und zu der bestimmten Zeit wirst du alles erfahren .«
     
    Michael saß neben seinen Vater. Seine Brüder hatten auf
     der Rückbank
     Platz genommen. Erschöpft lehnte er sich in seinem Autositz
     zurück und schloss
     die Augen.
    Er sah Amys traurigen, nicht verstehenden
     Gesichtsausdruck wieder vor
     sich als sie sich beim Verbandswechsel zufällig berührt hatten
     und er sie so
     abrupt zurückgewiesen hatte. Aber wann immer er sie ansah oder
     gar berührte,
     durchfuhr seinen Körper ein brennendes und alles loderndes
     Feuer.
    Alles an ihr war eine einzige mystische Macht, die ihn
     wie von
     unsichtbaren Fäden geleitet zu ihr zog. Schweigend blickte er
     durch die
     Windschutzscheibe und erinnerte

Weitere Kostenlose Bücher