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Tränen der Lilie - Hüter der Gezeiten (Bianca Balcaen: Geisterkrieger-Serie) (German Edition)

Tränen der Lilie - Hüter der Gezeiten (Bianca Balcaen: Geisterkrieger-Serie) (German Edition)

Titel: Tränen der Lilie - Hüter der Gezeiten (Bianca Balcaen: Geisterkrieger-Serie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bianca Balcaen
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hundert prozentig sicher sein.
     Und wenn diese
     Kratzbürste damit an die Öffentlichkeit oder gar an die Presse
     ging, dann wäre
     seine Karriere zu Ende.
    Er bedachte Amy mit einem hasserfüllten Blick.
     Normalerweise war seine
     abfällige und herablassende Art über die Sozialfallpatienten,
     immer ein großer
     Lacherfolg bei den Studenten.
    Ein Brüller. Jetzt wusste er mehr als zuvor, warum er
     keine Frauen im
     Arztberuf leiden konnte. Diese hier schien von der ganz
     feministischen Sorte zu
     sein. Eine verblödete, hinterlistige und falsche Ziege. Ihm
     fielen noch ganz
     andere Ausdrücke ein. Aber dann bemerkte er die Augenpaare, die
     ihn alle immer
     noch erwartungsvoll auf seiner Reaktion hin anschauten.
     Schwerfällig straffte
     er die Schultern und gab sich als großzügiger Gönner. Etwas
     anderes blieb ihn
     jetzt auch gar nicht übrig.
    »Meine Damen und Herren. Ich denke wir sollten diesen
     kleinen Vorfall
     vergessen und darüber hinwegsehen.
    Es tut mir leid Kindchen, wenn ich dich verletzt haben
     sollte. Das war
     nicht meine Absicht .«
    Etwas halbherzig tätschelte er das angelegte Knie von
     Patricia.
    »Ich hoffe, du kannst mir meine vielleicht etwas
     unfreundlichen Worte
     verzeihen. Aber ich hatte einen sehr schweren und anstrengenden
     Tag .«
    Patricia blickte hilflos zu Amy hinüber, die ihr leicht
     und fast
     unmerklich zunickte. Mehr als diese lasche und fadenscheinige
     Entschuldigung
     würde man von diesem eitlen und selbstgefälligen Mann nicht
     erwarten können.
    »Ist in Ordnung. Ich möchte einfach nur mein Baby
     gesund zur Welt
     bringen. Mehr verlange ich nicht .« Er
     nickte ihr
     offenbar erleichtert zu. »Sehr schön. Ich werde einen anderen
     Arzt ihres
     Vertrauens holen. Der wird ihnen dann, zusammen mit Miss
     Mallone, bei der
     Geburt zu Verfügung stehen.
    Die Visite ist hiermit beendet, entschuldigen mich
     jetzt bitte .« Mit diesen Worten
     stürmte er an ihnen vorbei und schloss
     lautstark die Tür.
    Die anderen Studenten wussten nicht recht, wie sie sich
     verhalten
     sollten. Sie fühlten Patricia gegenüber eine leichte Scheu da
     sie ja alle über
     die makaberen Scherze mit gelacht hatten. Betreten blickten sie
     zu Boden.
    Amy fing sich als erstes wieder.
    »Okay, ich denke wir gönnen Ihr jetzt erst einmal ein
     wenig Ruhe. Ich
     komme sie später noch einmal besuchen, wenn sie es möchten«,
     sagte sie zu
     Patricia gewandt. Die restlichen Studenten nickten zustimmend
     und verließen
     hastig das Krankenzimmer. Patricia fasste nach ihrer Hand.
    »Warum haben sie das für so eine wie mich, getan? Sie
     kennen mich ja
     noch nicht einmal .«
    Amy beugte sich zu ihr herunter und streichelte sanft
     über ihren
     gewölbten Bauch.
    »Patrica, ich darf dich doch so nennen oder ?« Das Mädchen nickte.
    »Vor Gott sind alle Menschen gleich. Egal ob arm oder
     reich, schwarz
     oder weiß. Das hat mich meine Mutter schon vor sehr, sehr langer
     Zeit geleert. Lange
     bevor ich den hippokratischen Eid kannte .«
    Patricia nickte ihr dankbar zu. Die halblangen braunen
     Haare hingen
     ihr verschwitzt herunter und in ihrem blassen, fast weißen
     Gesicht hoben sich
     ihre braunen Augen riesengroß und ängstlich hervor. Sie spürte
     eine neue Wehe
     anrollen und packte hart Amys Handgelenk.
    Leise stöhnte sie auf und wartete bis die Schmerzwelle
     langsam wieder
     abebbte. Mit großen Augen sah sie Amy an.
»Bitte lassen sie mich nicht alleine, bleiben sie ein wenig bei
     mir. Ich bitte
     sie nur um ein paar Minuten ihrer Zeit, sonst habe ich doch
     niemanden«,
     flüsterte sie beinahe lautlos.
    »Die Eltern von meinem Freund sind sehr vermögend, aber
     sie weigern
     sich mich zu unterstützen. Von Anfang an mochten sie so eine wie
     mich nicht,
     haben mich dann aber notgedrungen akzeptiert. Jason war ihr
     einziger Sohn. Er
     sagte ihnen, das er mich so oder so heiratet. Auch wenn sie ihn
     enterben
     würden. Das wir uns aus ganzen Herzen lieben und es ein
     Wunschkind ist. Nach
     seinem Tod haben sie mir dann ihr wahres Gesicht gezeigt. Bei
     unserem letzten
     Telefonat haben sie mir mitgeteilt, dass ich am Tode ihres
     Sohnes schuldig bin.
    Hätte er mich niemals kennengelernt, dann wäre er auch
     an diesem Tag
     nicht auf dem Highway auf dem Weg zum Friedensrichter gewesen
     und dann wäre er
     heute immer noch am Leben .«
    Jetzt liefen ihr die Tränen wie Sturzbäche hinunter.
     Das ganze
     aufgestaute Leid bannte sich nun seinen

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