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Tränen der Lilie - Hüter der Gezeiten (Bianca Balcaen: Geisterkrieger-Serie) (German Edition)

Tränen der Lilie - Hüter der Gezeiten (Bianca Balcaen: Geisterkrieger-Serie) (German Edition)

Titel: Tränen der Lilie - Hüter der Gezeiten (Bianca Balcaen: Geisterkrieger-Serie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bianca Balcaen
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Arbeitszeit zu ihm hingezogen. Etwas
     Magisches zog
     sie zu ihm hin aber gleichzeitig hasste sie ihn so manches Mal
     aus ihren
     tiefsten Herzen.
    Wenn er wieder einmal den groben, unfreundlichen Macho
     abgab was
     beinahe täglich geschah. Nachdenklich blickte sie in dem sich
     langsam
     verfärbenden Abendhimmel.
    Die Sonne senkte sich herab und begann orangerot und
     samtig glühend
     hinter der Bergkette unterzugehen.
    Verträumt genoss Amy den Anblick und ließ langsam ihre
     Füße in das
     kühle, kristallklare Wasser gleiten.
    Michael stand in einem großen Abstand zu ihr, am Rande
     des Waldes.
     Verdeckt von den hohen, dichten Bäumen sah er sie aus der Ferne
     hinweg
     unbeweglich an. Tausend Gefühle durchströmten seinen Körper bei
     ihrem so
     friedlichen Anblick wie sie dort am Seeufer saß. Unendliche
     Liebe und ein
     tiefes und reines Begehren durchströmten ihn. Es bereitete ihm
     fast körperliche
     Schmerzen, dass er sie immer so schroff behandelte. Er wusste,
     dass er ihr damit
     wehtat und sie mit ihrer Freundlichkeit immer wieder verzweifelt
     versuchte
     dagegen anzukämpfen.
    Aber er durfte keine Bindung zu ihr aufbauen, das
     durfte niemals
     passieren. Aber es fiel ihm mit jedem Tag schwerer dagegen
     anzukämpfen.
    Ihr Anblick war so vollkommen. Sie strahlte eine
     Schönheit aus die von
     innen und außen fühlbar war. Überirdisch, als wäre sie nicht von
     dieser Welt.
    Er atmete scharf und stechend ein und zwang sich dann
     sie noch weiter
     anzuschauen. Abwartend bis sie wieder den sicheren Heimweg
     antrat und ihr
     nichts mehr passieren konnte.
    So wie er es immer tat, wenn sie hierher in den Wald
     zum See kam. Sie
     zu beschützen war das einzige was in seiner Macht lag.

11.  Kapitel
    Die Oberschwester erschien im Aufenthaltsraum.
    »Macht euch alle bereit, die normale Visite mit dem
     Professor beginnt
     in zehn Minuten .«
    Amy und die anderen Assistenzärzte standen auf und
     gingen langsam
     hinaus auf den Korridor. Sie hasste diese Ausdrucksweise. Aber
     hier auf der
     Gynäkologie Abteilung des Flagstaff Medical Centers schien es
     ganz normal zu
     sein.
    Keiner der anderen störte sich daran. Jeden Tag um
     Punkt elf Uhr
     begann die Visite der Privatpatienten auf der
     Entbindungsstation. Nur der
     Professor mit seinem auserlesenen Ärzteteam betrat dann die
     Zimmer der Reichen
     und der Privatversicherten. Die frisch gebackenen Mamas und
     Papas wurden um
     hegt und nach allen Regeln der Kunst auf höchstem Niveau
     versorgt.
    Natürlich waren alle diese Babys laut dem Professor,
     die schönsten und
     rosigsten auf der ganzen Station. Solche Floskeln wollten die
     gutsituierten
     Eltern hören, denn dafür bezahlten sie eine ganze Menge Geld.
     Für eine
     Entbindung, inklusive Privataudienz von Professor Russell in der
     berühmten
     Flagstaff Klinik.
    Das machte sich in den anschließenden Gesprächen auf
     den unzähligen
     Cocktailpartys immer gut.
    Prestige war eben alles.
    Amy war froh, dass sie an diesen snobistischen Visiten
     noch nicht
     teilnehmen durfte. Dieses Vergnügen stand nur den bereits
     ausgebildeten Ärzten
     zu. Dem engen Zirkel, der Professor Russell unterstand. Sie
     wusste ganz tief in
     ihren Inneren, dass diese Art Arzt zu sein sie niemals
     befriedigen würde. Dafür
     hatte sie nicht jahrelang hart studiert um anschließend der
     reichen Elite der
     Oberschicht ihre Kinder schön und bequem zu entbinden. Die
     natürlich von Anfang
     an ein rosiges Gesichtchen hatten und keine Knitterfalten oder
     zerquetschte
     Näschen aufwiesen.
    Der Kaiserschnitt machte eben alles möglich. Obwohl aus
     gesundheitlichen Gründen gar nicht nötig, entschieden sich fast
     neunzig Prozent
     der Upperclass Frauen dafür.
    Keine eigenen Schmerzen spüren und hübsche
     Babygesichter. Der
     Kaiserschnitt nach dem persönlichen Terminkalender, passend
     gelegt. Wenn irgend
     möglich noch auf den Geburtstag des Ehemannes oder des Freundes.
     So hatte man
     gleich das passende Geschenk parat.
    Dreizehn Uhr. Jetzt begann die Visite der
     Normalsterblichen, wie der
     Professor immer gerne zum Besten gab.
    Sein professionelles und stilistisches Lächeln war
     jetzt schlagartig
     verschwunden. Für die Kassenpatientinnen genügte scheinbar ein
     genervter und
     gelangweilter Gesichtsausdruck. Er begann seine Runde und nun
     durften ihn auch
     die Assistenzärzte wieder folgen. Es begannen die
     Routineuntersuchungen. Er
     fragte nur das nötigste. Die

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