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Tränen der Lilie - Hüter der Gezeiten (Bianca Balcaen: Geisterkrieger-Serie) (German Edition)

Tränen der Lilie - Hüter der Gezeiten (Bianca Balcaen: Geisterkrieger-Serie) (German Edition)

Titel: Tränen der Lilie - Hüter der Gezeiten (Bianca Balcaen: Geisterkrieger-Serie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bianca Balcaen
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dem ersten Kiefernbaum auf der Lichtung wahr.
     Mit der Hand über
     den Augen suchte sie die Umgebung ab. Konnte aber nichts mehr
     sehen oder
     erkennen. Taylor hatte sie die ganze Zeit über beobachtet.
    »Was hast du bemerkt, Amy ?«
    »Ich dachte dass ich einen Schatten dort drüben, hinter
     den Bäumen
     wahrgenommen habe. Aber jetzt ich kann nichts mehr sehen«, sagte
     sie
     stirnrunzelnd.
    »Deine Auffassungsgabe und dein Gespür sind wirklich
     immer wieder
     beeindruckend. Komm mit. Ich möchte dich mit Jemand bekannt
     machen .«
    Er nahm sie an die Hand und führte sie zu der
     Waldlichtung. Zwischen
     den Bäumen trat auf einmal eine junge Indianerin auf sie zu.
     Groß und von der
     grazilen Anmut einer edlen Katze stand sie vor ihnen und blickte
     Amy offen an.
    Ihre schulterlangen dunklen Haare fielen ihr lockig ins
     Gesicht. Sie
     schien sich viel im Freien aufzuhalten, wovon ihre fast
     bronzefarbene Haut
     zeugte.
    Ihre grauen und aufmerksam blickenden Augen in dem
     leicht burschikosen
     Gesicht, betrachteten sie unbewegt. Amy schätzte sie auf
     vielleicht zwanzig
     Jahre. Fragend sah sie Taylor an.
    Dieser strich dem jungen Mädchen fast zärtlich über die
     Wange und
     umarmte sie dann.
    »Amy, ich möchte dir meine Freundin und zukünftige Frau
     vorstellen.
     Das ist Suletu und sie ist, wie auch unsere Familie eine
     Auserwählte aus der
     Welt der Gezeiten. Ich habe sie vor etwa eineinhalb Jahren
     kennen gelernt.
     Kannst du dich noch erinnern, als du damals im Hope–Center
     angefangen hast und
     Michael war die ersten drei Wochen nicht da ?«
Sie nickte bestätigend.
    »Er war in diesen Tagen nach New Mexico gekommen um
     mich zu retten, er
     hat mich wieder zusammengeflickt und mich dann zurück gebracht.
    Die Dogianer hatten Atcitty in New Mexico aufgespürt
     und mich als
     Vorhut dorthin geschickt. Bis sie mich erkannten und mich dann
     sehr schwer
     verletzt hatten. Sie haben mich damals ziemlich übel
     zugerichtet. Wir sind zwar
     unsterblich, aber auch unsere Wunden brauchen etwas Zeit, um zu
     heilen. Bevor
     Michael mich holen kam, kümmerten sich Suletu und ihr Clan um
     meine
     Verletzungen. Seitdem sind wir zusammen. Wenn das hier
     irgendwann einmal
     beendet sein wird, dann werden wir heiraten .«
    Liebevoll lächelte er das Mädchen an und drehte er sich
     dann etwas
     verlegen von seinem ungewohnten Gefühlsausbruch, wieder zu Amy
     um.
    »Sie bleibt in den nächsten Tagen bei uns, um dich im
     Klettern
     auszubilden. Darin ist sie einsame Spitze. Warum, das wird sie
     dir sicherlich
     selber erzählen. Ich lass euch jetzt mal ein wenig alleine,
     damit ihr euch ein
     bisschen beschnuppern könnt«, mit diesen Worten tippte sich an
     seinen Cowboyhut
     und entfernte sich langsam.
    Suletu streckte ihr die Hand zur Begrüßung hin. Amy
     ergriff die
     feingliedrigen Finger, die jedoch einen
    außerordentlichen und sehr kraftvollen Griff hatten.
    »Entschuldigung, ich vergesse immer wie viel Kraft in
     meinem Körper
     steckt«, lachte sie verlegen auf.
    »Wenn du Lust hast dann lass uns ein wenig spazieren
     gehen und uns
     dabei gegenseitig ein wenig beschnuppern .«
    Ganz selbstverständlich hackte sie sich bei Amy unter.
    »Wir müssen uns kennenlernen, alles voneinander wissen,
     um eine
     vollkommende und ehrliche Vertrauensbasis schaffen zu können.
     Nur wenn du mir
     zu einhundert Prozent vertrauen kannst, nur dann wirst du deinem
     Körper
     gestatten, sich bedingungslos auf meine Kommandos einzulassen.
    Wenn du das zulässt, dann kann ich dich leeren wie eine
     Eidechse von
     Baum zu Baum zu springen. Deinen Körper gegen die
     Anziehungskraft der Erde zu
     überwinden. Denn nur, wenn du mir mit deine Seele anvertraust,
     nur dann kannst
     du dich auch vollkommen fallenlassen .«
    Gemächlich gingen sie im Schatten der Bäume spazieren.
     Suletu kramte in
     ihren Taschen, bis sie schließlich eine verbeulte
     Zigarettenpackung zutage
     förderte, setzte sich dann in das weiche Büffelgras und klopfte
     mit der Hand
     einladend neben sich.
    »Komm Amy, lass uns ein bisschen ausruhen. Dein Tag
     heute wird noch
     hart genug werden. Stört es dich übrigens, wenn ich rauche ?«
    »Nein, nicht hier im Freien.«
    »Gut, es ist das einzige Laster, das ich nicht lassen
     kann. Taylor
     hasst es übrigens bis aufs Blut, darum vermeide ich es auch
     immer in seiner
     Gegenwart .«
    Sie legte ihren Zeigefinger an die Lippen und zog dann
     genüsslich den
    

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