Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Tränen der Lilie - Seelen aus Eis (Bianca Balcaen: Geisterkrieger-Serie) (German Edition)

Tränen der Lilie - Seelen aus Eis (Bianca Balcaen: Geisterkrieger-Serie) (German Edition)

Titel: Tränen der Lilie - Seelen aus Eis (Bianca Balcaen: Geisterkrieger-Serie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bianca Balcaen
Vom Netzwerk:
duftest. Das
     hört wohl jedes Mädchen gerne.«
    »Nein. Ich würde
     gerne die Wahrheit hören«, bemerkte sie leise.
    »Also gut. Du
     riechst für mich wie frisch gepflückte Baumwolle. Wenn man die
     watteartige Frucht aus der Schale bricht. Rein und pur. Tut mir
     leid«, murmelte er.
    Aus den
     Augenwinkeln sah er sie an und hatte Angst vor ihrer Reaktion.
     Aber Rebecca begann im selben Augenblick zu lächeln.
    »Das muss dir
     nicht leid tun. Mir gefällt der Gedanke, nach frischer Wäsche zu
     riechen. Der Rosenduft passt sowieso eher zu selbstbewussten
     Mädchen. Ich dagegen war schon immer ein Mauerblümchen.
     Unscheinbar und ein Angsthase.«
    »Das sehe ich
     nicht so«, entgegnete Ben und beugte sich leicht zu ihr rüber.
    »Ich denke, wir
     müssen dringend an deinem Selbstbewusstsein arbeiten, hast du
     überhaupt schon Mal in den Spiegel geschaut?«
    Stumm schüttelte
     sie den Kopf.
    »Warum denkst du,
     das du minderwertig bist?«, tastete er sich vorsichtig vor.
    »Keine Ahnung.
     Meine beste Freundin Stella in England hat mich das auch schon
     tausendmal gefragt. Ich liebe sie und sie ist mein ganzes Leben
     lang mein Vorbild gewesen. All das was ich nicht bin, verkörpert
     sie. Stella ist schön, selbstbewusst und geht auf alles und
     jedem offen zu. Ich dagegen hatte schon immer tausend Ängste.
     Ich fürchte mich in der Dunkelheit, bei Gewitter verkrieche ich
     mich unter die Bettdecke und beim Anblick einer Spinne reagiere
     ich hysterisch. Stella braucht den Kick und das Adrenalin des
     Abenteuers, sie ist so mutig. Aber ich habe mir immer nur
     Beständigkeit in meinem Leben gewünscht.«
    Traurig strich sie
     sich eine Haarsträhne hinters Ohr.
    Ben hatte ihr
     still zugehört und keine Miene verzogen. Es war das erste Mal,
     dass sie so viel Persönliches am einen Stück von sich erzählt
     hatte.
    »Möchtest du über
     die bestimmte Nacht reden?«, fragte er leise.
    »Nein…, noch
     nicht.«
    »Das ist in
     Ordnung«, entgegnete er fast beiläufig.
    »Aber für den
     Fall, dass du doch irgendwann mal reden möchtest, ich bin für
     dich da.«
    Erstaunt sah sie
     zu ihm rüber. Außer Amy war er der erste Mensch, der sie in Ruhe
     ließ und nicht versuchte sie zum reden zu zwingen. Ben betrachte
     ihre zerbrechlich wirkende Gestalt in dem viel zu großem
     Pullover nachdenklich. Er konnte es sich nicht erklären warum,
     aber er verspürte den Wunsch noch stundenlang neben ihr zu
     sitzen und sie anzusehen. Irgendetwas hatte sie an sich, das ihn
     auf eine unbestimmte Weise berührte.
    Unvermittelt flog
     die Tür auf und beide blickten erschrocken auf, als Rachel ins
     Zimmer polterte.
    »Hallo Ben! Mahu
     hat mir erzählt, das ihr hier seid.« Neugierig blickte sie von
     einem zum anderen.
    »Was macht ihr
     hier? Habe ich was verpasst?«
    »Nein, nicht im
     geringsten«, murmelte Ben und stand  verärgert auf.
    »Nun, so
     interessant wird es schon nicht gewesen sein«, kicherte sie und
     sah zu ihrer Schwester rüber.
    »Ich komme dich
     abholen. Wenn wir uns jetzt beeilen, dann schaffen wir es noch
     in die Spätvorstellung.«
    Seufzend erhob
     sich auch Rebecca. Das erste, zaghafte Gefühl der Verbundenheit
     mit Ben, hatte ihre Schwester durch ihr Auftreten erfolgreich
     zunichte gemacht. Zögernd blickte sie an sich herunter. Sie trug
     immer noch den riesigen, wärmenden Fleecepulli, der seinen
     Geruch verströmte und ihre eigenen Sachen waren mit Sicherheit
     noch nicht trocken. Ben schien ihre Gedanken lesen zu können.
    »Behalte ihn an
     und geb ihn mir einfach irgendwann  zurück.«
    Dann drehte er
     sich um, ging zur Tür und begleitete sie nach draußen. Rachel
     drängte sie zur Eile, aber Rebecca blieb unschlüssig stehen.
    Sie verspürte
     komischerweise noch nicht die geringste Lust, sich von Benn zu
     verabschieden. Ihm schien es ähnlich zu gehen und impulsiv rief
     er ihr nach:»Rebecca?«
    »Ja…?« In leiser
     Erwartung drehte sie sich um.
    »Hast du
     vielleicht Lust, morgen wieder her zu kommen? Wir könnten einen
     Ausritt in die Berge machen.«
    Hinter ihnen
     erklang erheiterndes Gelächter.
    »Reiten, auf einem
     Pferd… meine Schwester…?« Rachel konnte sich kaum noch
     einkriegen.
    Rebecca schoss
     eine flammende Röte der Verlegenheit ins Gesicht. Hilflos drehte
     sie sich um und starrte ihre Schwester verletzt an. Doch jetzt
     war es raus und sie konnte es nicht mehr ungeschehen machen.
     Traurig biss sie sich auf die Unterlippe. Ihre

Weitere Kostenlose Bücher