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Tränen der Lilie - Seelen aus Eis (Bianca Balcaen: Geisterkrieger-Serie) (German Edition)

Tränen der Lilie - Seelen aus Eis (Bianca Balcaen: Geisterkrieger-Serie) (German Edition)

Titel: Tränen der Lilie - Seelen aus Eis (Bianca Balcaen: Geisterkrieger-Serie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bianca Balcaen
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Stimme zitterte
     leicht, als sie jetzt wieder Ben ansah.
    »Okay. Damit hast
     du soeben noch einen Einblick in mein Leben erhalten. Es stimmt.
     Ich habe tatsächlich auch Angst vor Pferden und mich noch nie
     näher als zwei Meter an sie herangewagt. Alles klar?«
    Benn antwortete
     ihr nicht sofort, aber sein vorwurfsvoller Blick schien Rachel
     zu durchbohren. Er wusste von Michael, dass sie sehr
     oberflächlich und egoistisch war. Aber das war noch lange kein
     Grund, seine eigene Schwester so bloßzustellen. Langsam ging er
     auf Rebecca zu und begann so leise zu sprechen, dass nur sie ihn
     verstehen konnte.
    »Weißt du, was der
     Mensch nicht kennt, davor fürchtet er sich. Mir ist es auch so
     ergangen. Als ich zum ersten Mal vor einem Pferd stand, dass
     grösser war als ich, bin ich schreiend weggerannt. Das ist ein
     ganz natürlicher Reflex, absolut nichts wofür man sich schämen
     muss. Wir müssen morgen auch nicht reiten. Vielleicht möchtest
     du dir lieber das Fohlen anschauen und du kannst mir dabei
     helfen, ihm sein Fläschchen zu geben. Es entwickelt sich
     allmählich zu einem echten Vielfraß.«
    Erleichtert
     blickte Rebecca ihn an und nickte ihm zu. Dankbar für sein
     Einfühlungsvermögen und das er sie nicht auch verspottet hatte.
    »Gut, dann hole
     ich dich morgen von der Schule ab«, sagte Ben und strich ihr
     dabei zart mit dem Daumen über ihre Wange.
    Rebecca war
     verwirrt und konnte es nicht einordnen.
     
    In dieser Nacht
     schlief sie seit langer Zeit wieder durch.
    Ohne von
     Alpträumen gepeinigt zu werden.

 
    Eisige Visionen
     
    N ach

     dem Sportunterricht zog Rebecca sich um. Hastig schlüpfte in
     ihre Jeans und zog sich den karamellfarbenen Pullover über den
     Kopf. Sonst immer eine Musterschülerin, war es ihr heute zum
     ersten Mal schwergefallen, sich auf den Unterricht zu
     konzentrieren.
    Immer wieder
     musste sie an Ben und seine einfühlsame Art denken. In seiner
     Gegenwart fühlte sie sich seltsam geborgen und fast ohne Ängste.
     Sie schnappte sich ihre Schultasche und rannte raus. Ungeduldig
     quetschte sie sich an einer Gruppe Mitschüler vorbei, die
     lachend den Weg versperrten und dann sah sie ihm. Lässig, beide
     Arme vor der Brust verschränkt, lehnte er an einem
     Mauervorsprung. Als ihre Blickte sich kreuzten, huschte ein
     erfreutes Lächeln über sein Gesicht. Er stützte sich mit dem
     Bein von der Mauer ab und kam ihr langsam entgegen.
    »Hi! Du hast mir
     gar nicht erzählt, das du so viele Verehrer hast.«
    »Was…-«, sprachlos
     starrte sie ihn.
    Ben begann
     schelmisch zu grinsen und nahm leicht ihren Arm.
    »Sag nicht, dass
     die drei Typen da hinten nicht pausenlos hinter dir her sind.
     Ich beobachte sie schon die ganze Zeit, sie verschlingen dich
     förmlich mit den Augen.«
    »Du spinnst ja«,
     murmelte sie verlegen und schielte dabei vorsichtig über die
     Schulter. Tatsächlich schauten drei Jungen die sie aus der
     Oberstufe kannte, interessiert zu ihnen rüber. Die Röte schoss
     ihr ins Gesicht, bevor sie fast lautlos murmelte: »Das sind die,
     die überall rumerzählen das ich die einzige noch ungeküsste
     Jungfer in der gesamten Schule bin.«
    »Na, dann sollten
     wir ihnen jetzt mal was bieten, für ihr Geld«, witzelte Ben
     vergnügt. Blitzschnell beugte er sich zu ihr runter und sie
     fühlte, wie seine warmen Lippen leicht ihren Mund streiften.
    »Jetzt sehen sie
     mich an, als hätten sie große Lust mich zu verprügeln«, raunte
     er ihr ins Ohr. Belustigt nahm er danach ihre Hand, dirigierte
     sie zu seinem Wagen und half ihr bei einsteigen. Rebecca saß auf
     dem Beifahrersitz und versuchte ihre Atmung wieder unter
     Kontrolle zu bringen. Ihr seit gestern verwirrendes Gefühl war
     jetzt abrupt umgeschlagen und wurde nun durch heftige
     Herzrhythmusstörungen abgelöst. Ben sah sie von der Seite an und
     erkannte die Verwirrung in ihrem Gesicht.
    »Hey, ist alles in
     Ordnung mit dir? Ich wollte diesen Idioten einfach nur zeigen,
     dass du das schönste Mädchen weit und breit bist. Sei nicht
     sauer auf mich«, bat er. Ungläubig blickte sie ihn an.
    »Weißt du, sie
     hatten ja recht. Aber dank dir bin ich jetzt zu mindestens eine geküsste Jungfer. Und ich bin in keinster Weise sauer auf
     dich«, erwiderte sie leise.
    »Macht es dir
     übrigens sehr viel aus, wenn wir noch schnell bei der Bibliothek
     anhalten? Ich muss noch ein paar Bücher abholen, die ich
     vorbestellt habe«, fragte sie

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