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Tränen der Lilie - Seelen aus Eis (Bianca Balcaen: Geisterkrieger-Serie) (German Edition)

Tränen der Lilie - Seelen aus Eis (Bianca Balcaen: Geisterkrieger-Serie) (German Edition)

Titel: Tränen der Lilie - Seelen aus Eis (Bianca Balcaen: Geisterkrieger-Serie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bianca Balcaen
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der Schneelandschaft. In der Nähe hörte sie das
     leise Wiehern und Schnauben der Pferde, in der sich noch ein
     leises Plätschern und Rauschen mischte. Erstaunt blieb sie
     stehen und versuchte herauszufinden, von wo das Geräusch kam.
     Andächtig lauschte sie und dann war sie sich sicher, dass es von
     rechts kam. Neugierig betrat sie den schmalen gewundenen Weg,
     der durch eine Allee von hohen Erdbeerbäumen führte. Nach
     wenigen Metern blieb sie verzückt stehen und zum ersten Mal seit
     langer Zeit, stahl sich ein Anflug von Freude in ihr Gesicht.
    So muss es im
     Paradies sein, dachte sie ehrfürchtig. Vor ihren Augen
     erstreckte sich eine kilometerweite bunte Wildblumenwiese und
     mittendrin lag, wie eingebettet, ein kleiner romantischer Teich.
     Am seinem Ufer blühten zwischen dem Schilfgras unzählige
     rosafarbene Tulpen, tiefroter Mohn und hellgelbe Butterblumen um
     die Wette. Staunend trat sie näher und sah in das zartgrüne
     Wasser. Der Teich schien nicht besonders tief zu sein, denn sie
     konnte bis auf den Grund blicken.
    Nach und nach
     kamen kleine, silberschimmernde Fische neugierig auf sie zu
     geschwommen. Mit ihren filigranen, irisierenden Schwanzflossen
     sahen sie beinahe wie kleine Meerjungfrauen aus. Fast schien es,
     als wollten sie die Fische begrüßen. Rebecca lachte leise,
     atmete dann tief ein und sah sich um. Das war der schönste Ort,
     den sie je gesehen hatte. Am beeindrucktesten empfand sie die
     grenzenlose Stille, die hier herrschte.
    Hier waren nur das
     leise Rauschen des Windes und das Plätschern des kleinen
     Wasserfalls zu hören. Niemand war hier. Kein Psychiater, der sie
     andauernd vollquatschte oder bedrängte, über das schreckliches
     Erlebnis zu reden, weil sie ansonsten einen seelischen Schaden
     nehmen würde. Als wenn sie nicht schon geschädigt genug war.
     Aufseufzend starrte sie wieder auf den Teich. Ihr Gesicht
     spiegelte sich auf der Wasseroberfläche und die Realität holte
     sie selbst an diesen Ort wieder ein. Zutiefst frustriert
     betrachtete sie ihr Spiegelbild.
    Sie sah ein
     blasses verängstigtes Gesicht, mit traurigen braunen Augen, die
     von tiefen Schatten umrandet waren und schwarze, lieblos
     gekämmte Haare, die sich um ihre Schultern lockten. Eine durch
     und durch unscheinbare Gestalt, in abgewetzten Jeans und einer
     roten Trainingsjacke. Das einzig Gute seit dem Drama war, das
     sie jetzt schon 15 Kilo verloren und somit nicht mehr das Gefühl
     hatte, als wandelndes Hängebauchschweinchen durch die Welt zu
     laufen. Trotzdem konnte sie ihrem Spiegelbild im Wasser
     keinerlei Sympathien entgegen bringen.
    Unwillig
     schüttelte sie mit dem Kopf. Sie war noch immer das hässliche
     Entlein. Vom schönen Schwan meilenweit entfernt. Plötzlich
     stutzte sie, denn jetzt sah sie noch etwas anderes.
     Stirnrunzelnd beugte sich weiter vor und beobachtete eine
     vereinzelte Wolke im Wasser, die jetzt von einer flirrenden
     Gestalt durchbrochen wurde. Und dann sah sie, wie ein großer,
     mächtiger Tierkörper blitzartig auf sie zuschoss. Zu Tode
     erschrocken drehte sie sich um und schrie auf. Über das Gatter
     der Pferdekoppel, setzte ein riesiger, schneeweißer Puma zum
     Sprung an– direkt auf sie zu.
    »Nein… bitte
     nicht«, schrie sie.
    Panikartig wich
     sie zurück, strauchelte über einen Stein und fiel rückwärts ins
     Gras. Hysterisch krabbelte sie weiter  und ruderte mit
     ihren Armen nach hinten, um einen Halt zu finden. Dann planschte
     es und das Wasser spritze ihr in die Augen. Trotz des eiskalten
     Wassers, das jetzt langsam die Ärmel ihres Trainingsanzuges
     durchdrang, spürte sie den Angstschweiß auf ihrer Stirn
     ausbrechen. Wie in Zeitlupe sah sie, wie der Puma mit einem
     punktgenauen Sprung anmutig vor ihr im Gras landete. Jäh spürte
     sie, wie alles Blut aus ihrem Gesicht wich. Das Tier schien sich
     auch zutiefst erschrocken zu haben.
    Stocksteif stand
     der Puma vor ihr und verharrte abrupt in seinen Bewegungen. Ein
     Ton, wie ein leises unterdrücktes Jaulen kam aus seiner Kehle.
     Ruckartig drehte er sich jetzt um und sprang zu dem
     tempelartigen Gebäude, das in einiger Entfernung stand. Rebecca
     saß noch immer wie gelähmt da, nicht in der Lage sich zu
     bewegen. Wie festgenagelt krallten sich ihre Hände am Teichufer
     fest. Irgendwann hörte sie hinter ihrem Rücken ein leises
     Knacken. Angsterfüllt schnellte sie herum und war in diesem
     Moment schon auf alles gefasst.
    Als sie sah, wer
    

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