Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Tränen der Lilie - Seelen aus Eis (Bianca Balcaen: Geisterkrieger-Serie) (German Edition)

Tränen der Lilie - Seelen aus Eis (Bianca Balcaen: Geisterkrieger-Serie) (German Edition)

Titel: Tränen der Lilie - Seelen aus Eis (Bianca Balcaen: Geisterkrieger-Serie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bianca Balcaen
Vom Netzwerk:
etwas nicht stimmte.
    »Was ist passiert,
     Vater«, fragte Michael alarmiert.
    »Amy…«, sagte
     Milton mit ernster Miene, »sie ist in eine Trance gefallen.
    Michael starrte
     ihn an und fühlte wie sein Herzschlag aussetzte. Angstvoll schob
     er seinen Vater zur Seite aber dieser hielt ihn am Arm fest.
    »Michael. Sei
     vorsichtig. Du darfst auf keinen Fall hektisch oder nervös sein.
     Du weißt, dass du sie in diesem Zustand auf keinen Fall
     ansprechen darfst. Sie muss von alleine wieder aufwachen.«
    Er nickte ihm
     schweren Herzens zu und ging leise auf sie zu. Amy saß
     bewegungslos, in stocksteifer Haltung und mit angewinkelten
     Knien auf dem Sofa. Ihre smaragdgrünen Augen waren weit
     aufgerissen, ihr Blick war verschleiert. Michael kniete sich vor
     sie und nahm vorsichtig ihre Hand in seine. Sie war eiskalt.
     Mahu stand auf der anderen Seite und leise flüsternd erklärte
     sie: »Kurz nachdem du raus gegangen bist, hat es angefangen.
     Vorher hat sie mir noch freudestrahlend von euren Tagen am Lake
     Elaine erzählt. Dann ging ganz plötzlich ein Zucken durch ihren
     Körper, sie versteifte sich und war nicht mehr ansprechbar. Es
     ist, als ob sie etwas sieht. Aber so sehr ich mich auch
     anstrenge, ich kann nicht in ihre Visionen eindringen. Sie
     bleiben mir verborgen.«
    Michael hatte
     wortlos zugehört und dabei besorgt Amys Gesicht beobachtet.
    Sie schien immer
     mehr zu frieren, was das leichte Zittern ihrer Lippen verriet.
     Aber so sehr er ihr auch helfen wollte, er wusste das ein Mensch
     der in Trance war, von alleine wieder aufwachen musste. Stumm
     setzten sich alle hin und warteten angespannt.
    Nach etwa zehn
     Minuten, die Michael wie eine Ewigkeit vorkamen, ging ein
     leichtes Zucken durch Amys Körper und ihre nach innen gekehrten
     Pupillen bekamen langsam wieder einen normalen Ausdruck. Kurz
     darauf öffnete sie die Augen und hielt sich stöhnend den Kopf.
    »Amy, wie geht es
     dir?«
    Michael nahm
     zärtlich ihr Gesicht in seine Hände und musterte sie besorgt.
    »Meine Tochter,
     was hast du gesehen?«, fragte Mahu sanft. »Kannst du dich daran
     erinnern?«
    »Ja…« Amy öffnete
     die Augen und blickt angstvoll zu Michael.
    »Ich habe einen
     Ort gesehen, der komplett von Eis bedeckt war. Je näher ich
     diesem Ort in meinen Gedanken kam, umso kälter wurde es und ich
     bekam entsetzliche Kopfschmerzen.« Bei diesen Worten begann sie
     wieder zu zittern. Michael stand daraufhin wortlos auf und zog
     sie auf seinen Schoss. Fürsorglich hüllte sie mit seiner Jacke
     ein und strich ihr beruhigend übers Haar.
    »Ich konnte das
     Salz in der Luft riechen«, berichtete Amy leise weiter.
    »Kurz danach hörte
     ich unzählige Stimmen die alle sehr hohe und schreiende Töne von
     sich gaben. Je näher ich kam, desto lauter schrien sie mir zu
     und umso schlimmer dröhnte es in meinem Kopf. Ich stand ich
     barfuß in dieser Eiswelt…«, sie stockte kurz, »und dann sah ich
     eine Gestalt auf mich zukommen. Ein Mann… seine Augen haben mich
     hypnotisiert… ich konnte mich nicht mehr bewegen, bis er vor mir
     stand und mich ansprach.«
    Michael
     streichelte beruhigend ihren Arm und fragte so ruhig wie
     möglich: »Was hat er zu dir gesagt, kannst du dich
      erinnern?«
    »Ja«, erwiderte
     Amy und ihre Augen nahmen dabei wieder einen glasigen Ausdruck
     an.
    »Er sagte: In
     unserer Welt gilt das Blut eines Menschen als der Sitz der
     Seele. Wer das Blut verzerrt, der raubt den ursprünglichen
     Besitzer die Seele und ersetzt sie durch Eis. Bald wirst auch du
     zu uns gehören. Du und die Seelen aller Menschen. Denn ich bin
     der einzige und wahre Gott…“
    Amy richtete sich
     in Michaels Armen etwas auf, bevor sie weitersprach.
    »Ich habe diese
     Gestalt noch nie zuvor in meinen Leben gesehen. Aber neben ihn
     stand ein anderer Mann und dieser sah genauso aus wie auf dem
     Foto, das oben auf Suletus Schreibtisch steht.«
    Man konnte eine
     Stecknadel auf den Boden fallen hören. Es war totenstill im Raum
     und alle Augenpaare starrten  entsetzt auf Amy. Michael
     hatte sich bei ihren letzten Worten unmerklich versteift und
     blickte entsetzt seinen Vater an.
    »Ich bin so
     unsagbar müde«, murmelt Amy in diesem Moment. »Gut, dann lasst
     uns für heute Abend aufhören«, sagte Milton und erhob sich.
    »Michael, bring
     sie ins Bett und bleibe bei ihr. Die Trance wird ihr sehr
     zugesetzt haben. Ich werde mich mit den Dogianern in Verbindung
     setzten und berichten,

Weitere Kostenlose Bücher