Träum ich?: Roman (German Edition)

erst bei Dolly und dann bei Selma unter.
    Wir schreiten den Gang hinab.
    Wir kommen an meiner Urgroßmutter Hilde Burnswurst und ihrem Mann J. J. Gainsboro vorbei. J. J. nimmt Hildes Hand. Die beiden strahlen mich an.
    Ein paar Reihen weiter sitzt Poolson, der mir schweigend zuwinkt. Dolly wirft ihm einen Luftkuss zu.
    Rose, Leo und Roses Familie kommen als Nächste. Rose flüstert: »Du siehst umwerfend aus.«
    »Danke«, flüstere ich zurück.
    Und dann sehe ich meine Väter: Robert und Carlos, Ron, Paul, Fred … und da ist auch Carter. Selma zwinkert ihnen zu und sie winken und zwinkern zurück.
    »Ich bin so müde«, haucht Selma. »Aber glaub mir, es hat sich gelohnt.«
    »Ma!«, sage ich schockiert.
    »Tut mir leid.«
    »Lassen wir das.« Ich winke ab.
    Am Ende des Ganges steht Gogo im Smoking. Er lächelt und ist attraktiver als je zuvor.
    Ich gebe erst Selma und dann Dolly einen Kuss, löse mich von ihnen, fasse Gogos Arm und wir wenden uns nach vorn.
    Aber es ist niemand da, der uns traut, denn wir sind schon verheiratet.
    Ich beginne zu lachen. Ich lache, weil ich glücklich bin, einfach nur unglaublich glücklich. Noch nie habe ich mich so euphorisch und gleichzeitig so ruhig gefühlt.
    Und plötzlich wache ich auf.
    Ich bin zu Hause, in Gogos und meinem Haus.
    Das Zimmer ist dunkel, es ist mitten in der Nacht, aber ich kann nicht anders: Ich rolle mich auf die Seite und betrachte meinen schlafenden Ehemann. Wie üblich liegt er flach auf dem Rücken und hat die Decke bis zum Kinn hochgezogen. Nichts hat sich geändert.
    »Gogo?«, frage ich flüsternd.
    »Ja?«, antwortet er sofort, als wäre er die ganze Zeit wach gewesen, obwohl das nicht stimmt. Für jemanden, der so ruhig schläft, hat Gogo einen leichten Schlaf.
    »Ich liebe dich so sehr«, sage ich zu ihm.
    Da dreht er sich zu mir und nimmt mich fest in die Arme, während ich mich an ihn schmiege.
    »Ich liebe dich auch«, erwidert er leise.
    Und während ich so in seinen Armen liege, in die Dunkelheit blicke und seinen Körper an meinem spüre, weiß ich: Dies ist der wunderbarste Ort der Welt.