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Träum ich?: Roman (German Edition)

Träum ich?: Roman (German Edition)

Titel: Träum ich?: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adena Halpern
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Ich dachte das ja auch, bevor mir klar wurde, dass der Fluch nur unsere Liebe zu unseren Männern testet.«
    »Aber jetzt wird alles gut«, flüstert Selma. »Und das haben wir nur Lily zu verdanken.«
    Nachdem Dolly die lange Tafel für alle Anwesenden gedeckt hat, verkündet sie: »Tut mir leid, aber nach diesem Essen bleibt meine Küche geschlossen.« Sie wirft Poolson einen schmachtenden Blick zu und erklärt: »Ich hab jetzt Besseres zu tun, als zu kochen.« Sie zwinkert Selma und mir zu, als wir das Gesicht verziehen. »Also, lasst es euch schmecken!«
    Es ist eine fröhliche Dinnerparty mit all diesen wunderbaren Menschen. Ich sitze da, beobachte, wie alle lachen und essen und seltsamerweise gut miteinander auskommen. Dann sehe ich meinen geliebten Mann an.
    »Bizarr«, flüstert er mir zu.
    »Willkommen in unserer Familie«, flüstere ich zurück.
    Als wir in dieser Nacht in unser gemeinsames Haus zurückkommen, ist keine Spur mehr von Pink oder Rosa zu sehen. Auch keine Fotos von Rhondas starrer Miene oder andere Anzeichen einer Paralleldimension.
    »Kommst du ins Bett?«, fragt er.
    »Ja, gleich«, versichere ich ihm. »Ich muss nur noch jemanden anrufen.«
    Als ich meinen Blackberry einschalte, sehe ich, dass ich etwa fünfzig Nachrichten habe, inklusive dieser: Betreff: Best-Buy-Präsentation morgen.
    Natürlich! Ich hab ja noch meinen Job. Natürlich ist nichts passiert. Es ist noch derselbe Tag wie vor drei Monaten. In diesem Leben. In dieser Dimension des Lebens.
    Ich öffne meinen E-Mail-Account und schreibe: Wir sehen uns morgen. Legt euch hin und ruht euch aus. Ich habe alles im Griff.
    Dann drücke ich auf Senden , gehe in mein Telefonbuch und stelle fest, dass ich die gesuchte Nummer nicht habe. Glücklicherweise kenne ich sie auswendig.
    »Hallo?«, antwortet eine weibliche Stimme.
    »Hi, spricht dort Rose Golden?«
    »Ja.«
    »Okay, es wird sich jetzt vielleicht seltsam anhören, weil du mich nicht kennst. Aber ich wollte dich anrufen, weil ich eine Cousine von dir bin. Lily Burns.«
    »Okay …?«
    »Also … wir sind wirklich verwandt, entfernt verwandt, und da ich am Wochenende in New York bin, wollte ich fragen, ob wir vielleicht einen Kaffee zusammen trinken könnten?«

Vierundzwanzig
    I ch bin nicht wach.
    Ich träume.
    Ich bin irgendwo über den Wolken. Genauer gesagt stehe ich auf einer Wolke. Ich scheine zu warten. Auf was oder wen, weiß ich nicht.
    Plötzlich erscheint vor mir ein alter Mann. Er wirkt wie etwa achtzig, ist kleiner als ich, trägt eine Brille und raucht eine Zigarre.
    »Eines will ich dir sagen, meine Liebe«, verkündet er mit heiserer Stimme und zieht an der Zigarre. Seltsamerweise rieche ich keinen Rauch. »Schön, dass ich dich endlich kennenlerne.«
    »Bist du Gott?«, frage ich.
    »Gott?« Er lacht leise. »Würde Gott so aussehen?«, fragt er und breitet die Arme aus.
    »Ich weiß nicht«, sage ich lächelnd.
    »Wie geht es deiner Großmutter?«, fragt er.
    »Gut. Sogar sehr gut.«
    »Ja, sie war schon immer eine starke Frau. Du hast ihre Augen und bist genauso hübsch wie sie.«
    »Danke.«
    »Und deine Mutter?«
    »Sie waren die besten Eltern, die ein Mädchen je haben konnte«, erkläre ich.
    »Sehr gut«, sagt er erleichtert und zieht wieder an seiner Zigarre.
    »Grandpa?«
    »Ja, Schatz?«
    »Es tut mir leid, was passiert ist.«
    »Das war nicht deine Schuld. Sondern meine, schließlich war ich vorgewarnt. Aber was macht man nicht alles aus Liebe, nicht wahr?« Er lacht wieder. »Du solltest dich am wenigsten entschuldigen. Du hast allen Grund zu feiern. Ich bin stolz auf dich, sehr stolz. Allein dass ich dich kennengelernt habe, war es schon wert«, sagt er und strahlt mich an. »Aber ich glaube, jetzt musst du los«, verkündet er, hält mir seinen Arm hin, und als ich mich umdrehe, sehe ich am Rand unserer Wolke eine weiße Flügeltür.
    Sie schwingt auf und gestützt auf den Arm meines Großvaters gehe ich hindurch.
    Plötzlich befinde ich mich in einem weiß geschmückten Saal. Ich bin auf einer Hochzeit. Auf meiner Hochzeit.
    Als ich an mir herunterblicke, sehe ich, dass ich ein wunderschönes weißes Kleid anhabe und am Ende eines Mittelganges stehe. Mein Großvater löst meinen Arm aus seinem, denn Dolly ist da, streicht ihm über die Wange, haucht ihm einen Kuss auf die Lippen und wendet sich mir zu. Dolly und Selma, die plötzlich auf meiner anderen Seite erscheint, tragen ebenfalls wunderschöne Kleider und sehen umwerfend aus. Ich hake mich

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