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Träum ich?: Roman (German Edition)

Träum ich?: Roman (German Edition)

Titel: Träum ich?: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adena Halpern
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Heiratsantrag sei, so sei ich noch nicht bereit dazu. Aber die Wahrheit ist: Ich will Gogo heiraten. Noch nie habe ich etwas so sehr gewollt.
    »Ich bekomme langsam Hunger. Du nicht auch?«, frage ich, als mein Blick auf ein Kind mit einem Sandwich fällt. Mir ist jede Ausflucht recht.
    »Ist das deine Antwort?«, fragt Gogo und steht endlich auf. Er reibt sich das Knie.
    »Tja, sozusagen«, stammle ich. »Aber ich will, wirklich, ich will dich heiraten«, füge ich hinzu und nehme ihn in den Arm. Er wirkt verlegen und sieht mit ausdrucksloser Miene zu Boden. Den Ring hält er noch in der Hand.
    »So nicht, Lil«, sagt er leicht verärgert. »Eigentlich wollte ich so was hören wie: Ich liebe dich auch, du bist der wunderbarste Mensch, den ich je getroffen habe, bla, bla, bla, ich möchte nichts mehr, als den Rest meines Lebens mit dir zu verbringen … «Jetzt sieht er mich an. Sein Blick ist verwirrt und verletzt.
    »Ich bin … einfach nur überwältigt. Vielleicht könnten wir uns noch etwas Zeit lassen.«
    »Gott sei Dank!«, höre ich meine Mutter und meine Großmutter wie aus einem Munde sagen.
    »Aber wieso denn, verdammt noch mal!«, fragt er verstört. »Bist du nicht glücklich mit mir?«
    »Im Gegenteil«, seufze ich, »ich war noch nie zuvor so glücklich.«
    »Wo liegt dann das Problem?«
    »Hat sie etwa Nein gesagt?«, höre ich, wie Barb ihre halbe Portion von Mann fragt. »Ach, wie schade!«
    »Ich habe nicht Nein gesagt!«, rufe ich zu ihr hinüber.
    »Worauf warten Sie dann noch?«, erwidert Barb und stemmt die Hände in die Hüften, als wollte sie mir die Leviten lesen.
    »Was willst du denn dann?«, fragt Gogo und tritt einen Schritt zurück.
    »Gogo, ich bin verrückt nach dir. In meinem ganzen Leben habe ich noch nie so empfunden.«
    »Dann sag doch Ja!«, brüllt Barb.
    »Sag Ja!«, bekräftigt eine Frau in den Fünfzigern mit ausgeprägtem Südstaatenakzent.
    »Stimmt doch, oder?«, wendet sich Barb an ihren Mann. »Wenn ein derart gut aussehender Mann meiner Lucy einen Antrag machen würde, würde ich schon Ja sagen, noch bevor sie den Mund aufgemacht hätte. Oder etwa nicht, Larry?«, hakt sie nach.
    »Scheint mir ein netter Kerl zu sein«, antwortet Larry achselzuckend.
    »Dürfte ich vielleicht noch etwas Zeit zum Nachdenken haben?«, rufe ich den Frauen zu.
    Larry schießt immer noch Fotos.
    »Larry«, ruft Gogo schließlich entnervt, »könnten Sie die Kamera wegstecken?«
    Langsam sind wir beide von unseren amerikanischen Landsleuten genervt, daher packt Gogo mich am Arm, reißt die Tür zum Inneren der Aussichtsplattform auf und führt mich hinein.
    »Im Augenblick bin ich nur etwas verwirrt«, erkläre ich und gehe zur Bar.
    »Aber du musst doch mit so was gerechnet haben«, entgegnet er. »Wenn man sich verliebt, zusammenzieht und nie ernsthaft Streit hat, läuft es doch irgendwann darauf hinaus.«
    »Ja, natürlich. Natürlich wusste ich, dass wir uns irgendwann verloben würden. Ich kenne kein Pärchen, das sich so gut versteht wie wir.«
    »Wo liegt dann das Problem?«
    »Es hat nichts mit dir zu tun«, stoße ich hervor und liefere gleich noch die zweite Hälfte des Klischees nach. »Sondern nur mit mir.«
    »Bist du noch nicht bereit zu heiraten?«
    »Ich liebe dich«, erkläre ich. »Ich liebe dich wahnsinnig.«
    »Aber …?«
    »Ich bin einfach noch nicht so weit.«
    Gogo holt einmal tief Luft. Ich weiß nicht, was ich tun soll, außer ihn traurig anzusehen. Es tut mir in der Seele weh, ihm – und mir – das anzutun. Es bringt mich um.
    Gogo tritt an die Bar. Ich sehe zu, wie er niedergeschlagen zwischen all den glücklichen, hungrigen Touristen an der Theke steht. » Deux sandwichs aux œufs s’il vous plaît. Pas de tomates pour elle «,bestellt er und wendet sich dann mir zu. »Ich hab dafür gesorgt, dass auf deinem Sandwich keine Tomaten sind«, erklärt er mir reserviert. Er hat das Thema gewechselt, klingt aber immer noch verstört und verstimmt.
    Gogo weiß, dass ich Tomaten hasse. Das vergisst er nie. Er vergisst überhaupt nie, wie ich mein Essen mag. Gott, ich fühle mich erbärmlich! Was ist bloß los mit mir? Warum gebe ich eigentlich so viel auf Selmas und Dollys Ansichten? Ich bin doch kein kleines Mädchen mehr! Ich bin eine kluge, erfolgreiche Frau, die ihrem eigenen Urteil vertrauen sollte und nicht dem dieser zwei Männerhasserinnen.
    Da steht Gogo und wartet, dass die Thekenkraft unsere Sandwiches macht. Wie einsam und verlassen er wirkt! Ich komme mir

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