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Traeum weiter Baby

Traeum weiter Baby

Titel: Traeum weiter Baby Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Brown
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Urlaub? Heute war anscheinend der Tag der einschneidenden Veränderungen. Es mußte eine besondere |159| kosmische Konstellation sein, die die Aliens aus dem Feld geschlagen und die Bedrohung von unserem Planeten abgewendet hatte.
    »Was guckst du denn so«, fragte Sascha, »freust du dich nicht? Du wolltest doch so gerne mal weg!«
    »Will ich auch, aber ich dachte, wir hätten kein Geld?«
    »Mach dir darum keine Sorgen«, sagte Sascha lässig, als wäre unser finanzieller Engpaß nie ein Thema gewesen. »Ich buche die Zugtickets, und wir fahren einfach los. Nur wir drei in der Sonne, ist das nicht klasse?«
    Was sollte ich sagen? Es war eine neue Erfahrung, daß die Tatsache, daß der Liebste eine andere küßte, sich so positiv auf das eigene Leben auswirken konnte. Daß diese Wirkung sich auch auf unser Bankkonto erstreckte, fand ich allerdings mehr als verwunderlich.
    »Jetzt mal im Ernst, Sascha, woher haben wir auf einmal das Geld?«
    »Ich hab mir einen Vorschuß aus dem Club genommen.«
    »Einen Vorschuß auf was? Heißt das, daß wir uns nach dem Urlaub die Windeln für Moritz nicht mehr leisten können?«
    »Keine Panik, Süße. Wir erwarten demnächst einen dicken Gewinn.«
    »Und es macht Doro nichts aus, alleine zu arbeiten?«
    »Du sagst doch immer, daß Doro auch mal was tun sollte.«
    »Außer dich zu küssen, meinst du?«
    Sascha nahm meine Hand.
    »Mel, du hast ein besseres Leben verdient. Ab jetzt werde ich alles tun, damit du glücklich bist.«
    »Ich bin pflegeleicht. Wenn du so bleibst, wie du jetzt grade bist, bin ich zufrieden.«
    »Manchmal frage ich mich, was du an einem Typen wie mir überhaupt findest.«
    |160| »Bist du sicher, daß das der richtige Zeitpunkt ist, um nach Komplimenten zu fischen?«
    Sascha lachte.
    »Wie auch immer«, sagte er, »Venedig ist genau das richtige für unseren Neuanfang. Weißt du noch, wie schön es war, als wir zum ersten Mal dort waren?«
    Als könnte ich den romantischsten Urlaub meines Lebens jemals vergessen.
    »Ich dachte, du hättest es vergessen«, sagte ich.
    »Hatte ich fast«, sagte er, »aber es wird alles so wie früher. Vertrau mir!«
    »Ich versuch’s!«
    »Also, was ist? Fahren wir?«
    Ich nickte. »Und wann?«
    »Wie wär’s mit morgen?«
    »Schon?«
    »Dann hätten wir ein paar Tage zusammen. Mein Termin ist am Samstagabend, und danach muß ich zurück sein.«
    »O.k., dann morgen!«
    »Ich freue mich so«, sagte Sascha.
    Um ihm zu zeigen, daß ich mich auch freute, küßte ich ihn, und ein Schwarm Schmetterlinge flatterte wie wild in meinem Bauch herum. Es war fast zuviel auf einmal. Ich fürchtete, daß mein Körper die plötzliche Zufuhr von Glückshormonen nicht verkraften könnte und verzog mich, als wir wieder zu Hause waren, mit Moritz in die Badewanne, um Abstand zu Sascha zu schaffen.
    Nach dem Bad legte ich mich mit Moritz auf die Couch. Sascha machte Tee für mich und das Fläschchen für Moritz und setzte sich zu uns. Die Margarinefamilie glücklich vereint. Als das Telefon klingelte, stand Sascha auf.
    »Ich muß mit Doro den Ablauf der nächsten Tage besprechen«, sagte er, »also reg dich nicht auf, wenn sie es ist!«
    |161| Es war nicht Doro, sondern meine Mutter.
    »Na, wie geht’s dir?«
    Ich hatte keine Ahnung, was ich antworten sollte, denn im Moment war alles sehr verwirrend, deshalb sagte ich, es ginge mir den Umständen entsprechend. Meine Mutter war mit dieser Antwort zufrieden.
    »Und wie geht’s Möhrchen?«
    »Auch gut!«
    Ich fürchtete, daß meine Mutter angerufen hatte, weil Nicole geplappert hatte, aber das war anscheinend nicht der Fall. Sie erzählte belangloses Zeug von ihren Wanderplänen mit den neuen Nachbarn und daß sie neue Weingläser gekauft hatte. Ich war beruhigt.
    »Sie waren derart günstig, daß ich sie mitnehmen mußte. Die alten, die wir von früher hatten, waren ja doch schon etwas stumpf«, sagte meine Mutter.
    Ich gratulierte ihr zu ihrem Jagderfolg.
    »Auf so eine Gelegenheit hatte ich schon seit Jahren gewartet«, sagte sie, »die alten Gläser haben dein Vater und ich zur Hochzeit bekommen.«
    »Dann war es wirklich höchste Zeit, daß du neue gekauft hast«, sagte ich.
    Es war kein Wunder, daß meine Mutter das Ende ihrer Ehe noch nicht verkraftet hatte, wenn sie deren Überbleibsel im Schneckentempo entsorgte.
    »Dein Service ist auch noch von damals«, erinnerte ich sie, »das könntest du auch mal austauschen.«
    »Ich weiß nicht… Das gute Porzellan! Es hat immerhin eine

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