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Traeum weiter Baby

Traeum weiter Baby

Titel: Traeum weiter Baby Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Brown
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das Kind, der Job, was weiß ich. Ich habe vergessen, was das wichtigste in meinem Leben ist, nämlich du! Ich will dich nicht verlieren, das bringt mich um!«
    »Ich bringe Blumen auf die Beerdigung.«
    »Ich kann nicht ohne dich leben, ich kann es nicht und will es nicht. Bitte, bitte, Mel, tu mir das nicht an! Gib uns noch eine Chance.«
    »Ich kann so nicht weitermachen.«
    »Sollst du auch nicht. Es wird alles wieder so wie früher, ich verspreche es.«
    »Klar«, schnaubte ich wütend, »warum versprichst du nicht gleich, daß du dein Leben lang kein Koks mehr anrührst!«
    »Wenn es das ist, was du willst, o.k.! Ab sofort lasse ich die Finger von dem Zeug.«
    »Einfach so? Das schaffst du doch gar nicht!«
    »Dein Vertrauen ehrt mich.«
    »Du brauchst es doch. Zum Arbeiten, zum Leben, für den ultimativen Megakick, um ein cooler Typ zu sein.«
    Sascha seufzte.
    »Aber dich brauche ich noch mehr.«
    »Was du brauchst, ist eine Therapie!«
    »Und du solltest weniger Talk-Shows gucken«, grinste er.
    |153| Dann räusperte er sich.
    »Mel, ich weiß doch selbst, daß das Ganze außer Kontrolle geraten ist. Ich war ein Idiot. Das sehe ich jetzt – etwas spät, ich geb’s ja zu. Aber bitte verzeih mir noch einmal. Du wirst es nicht bereuen, das versprech ich dir.«
    Er nahm meine Hände und küßte sie. Dann legte er den Arm um mich und zog mich zu sich heran. Ich hätte auf der Stelle losheulen können, weil ich ihn so sehr vermißt hatte. Kein Mann würde sich jemals so anfühlen wie Sascha. Ohne ihn würde ich mein Leben lang Georgs küssen müssen. Vielleicht sollte ich ihm wirklich noch eine Chance geben? Aber wenn es schiefging, würde ich wieder schrecklich leiden, und das wollte ich nicht. Ich war völlig verwirrt.
    »Ich liebe dich, Mel«, flüsterte Sascha in mein Ohr. Seine Stimme jagte mir kribbelige Schauer über den ganzen Körper. »Wir haben uns ein Leben zusammen aufgebaut. Schmeiß das doch nicht so weg, bitte!«
    Er streichelte meinen Rücken und fuhr mir mit der Hand durch die Haare. Dann nahm er mein Gesicht in seine Hände.
    »Du bist die einzige für mich, Mel. Und du liebst mich doch auch.«
    Ich schwieg.
    »Wenn es nicht so ist, dann sag es mir jetzt, Baby.«
    Ich sagte nichts.
    Sascha streichelte meine Wange.
    »Und Moritz braucht eine Familie«, sagte er dann.
    »Damit er jemanden hat, den er im Knast besuchen kann, oder was?«
    »Ich hab doch gesagt, ich mach Schluß mit dem Koks.«
    »Und was, wenn es nicht klappt?«
    »Wenn du mir hilfst, schaff ich alles.«
    Er beugte sich zu mir und küßte mich. Die Wut war weg, der Knoten im Bauch auch. Sascha hatte mich um |154| Hilfe gebeten. Ich liebte Sascha. Ich mußte uns eine Chance geben. Ich wollte es.
    »Laß uns nach Hause gehen«, sagte ich.
    Sascha strahlte über das ganze Gesicht. Er hob mich hoch und drehte sich mit mir im Kreis.
    »Danke, danke, danke«, rief er, »du bist die Größte, Tollste, Schönste und Beste!«
    Von zu Hause aus rief ich Paula an.
    »Ich hoffe, der Mistkerl weiß, was für ein Glück er hat«, sagte sie.

|155| I dream of jeannie
    Als ich am nächsten Morgen aufwachte, prasselte der Regen gegen die Fensterscheiben. Ich hatte keine Ahnung, wie spät es war, weil ich so tief geschlafen hatte wie schon lange nicht mehr. Moritz! Er mußte glauben, daß ich ihn vergessen hatte. Er hatte bestimmt Hunger und eine volle Windel.
    Ich sprang aus dem Bett, warf meinen Bademantel über und lief in sein Zimmer.
    Moritz saß auf der Fred-Feuerstein-Wickelkommode und ließ sich von Sascha eine frische Windel anziehen. Er grinste mich an, Sascha auch. Das war nicht die einzige verwirrende Veränderung an diesem Morgen. Ich machte die Augen zu und öffnete sie wieder, doch das Bild blieb: Nicoles Kindermöbel waren montiert und aufgestellt. Ich muß verdammt lange geschlafen haben, dachte ich. Mindestens ein paar Wochen, oder ich tat es immer noch und träumte?
    »Guten Morgen«, sagte der Mann in meinem Traum, der wie Sascha aussah.
    Ich war in einem Werbespot gelandet. Das kommt davon, wenn man zuviel Fernsehen guckt.
    »Hast du gut geschlafen?« fragte der Mann, der wie Sascha aussah.
    Es konnte unmöglich Sascha sein, denn der schlief um diese Uhrzeit noch.
    »Ganz prima«, sagte ich, »und wer bist du, Fremder?«
    |156| Er lachte.
    »Findest du es gut, wie ich das Kinderzimmer eingerichtet habe?«
    Der Fremde nahm mein Kind auf den Arm, kam zu mir und küßte mich. Er schmeckte wie Sascha. Da standen wir nun wie die

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