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Träum weiter, Liebling

Träum weiter, Liebling

Titel: Träum weiter, Liebling Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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Jungen ebenso schnell wie ein ängstliches Tier. Doch nun war aus seinem sanften, nachdenklichen Bruder ein bitterer, zynischer Mensch geworden.
    Ethan wurde durch das Eintreffen der frisch geschiedenen Laura Delapino aus seinen Gedanken gerissen. Sie trug eine hauchdünne, limonengrüne Bluse über einem schwarzen Bustier, dazu enganliegende, weiße Shorts. Ihre langen Fingernägel waren in demselben Knallrot lackiert wie die Zehennägel, die in ihren silbernen Sandalen deutlich zu sehen waren. Sie hatte üppige Brüste, lange Beine und dichteblonde Haare, die zu einer gewagten Frisur aufgetürmt waren. Sie strotzte nur so vor Sexappeal, und er konnte nicht umhin, sie zu begehren.
    Diener Gottes, die sich insgeheim nach lockeren Frauen sehnen! Heute Abend live bei Oprah!
    Er stöhnte innerlich. Dafür war er im Moment wirklich nicht in Stimmung.
    Aber es hatte keinen Zweck. Die weise Göttin erkannte einen Zuschauerhit, wenn sie einen vor sich hatte.
    Sagen Sie uns, Reverend Bonner - wir sind doch hier unter Freunden wie kommt es, dass Sie sich nie für eines der netten, anständigen Mädchen aus der Stadt interessieren?
    Anständige Mädchen finde ich todlangweilig.
    Und so sollte es auch sein. Sie sind schließlich Priester; Reverend, schon vergessen? Wie kommt es, dass Ihnen nur unsere schillernden Schwestern ins Auge fallen?
    Laura Delapino beugte sich vor, um mit ihrer Tochter zu reden, und er konnte die Umrisse ihres Höschens unter den hautengen, weißen Shorts erkennen. Erregung durchzuckte ihn.
    Ich rede mit dir; Kleiner , sagte Oprah.
    Lass mich in Ruh, entgegnete er, was sie in Rage brachte.
    Leg dich bloß nicht mit mir an! Als nächstes heulst du mir wieder vor; dass du nicht für diesen Job geeignet bist und wie das Priesteramt dein Leben ruiniert.
    Er wollte Eastwood wiederhaben.
    Hör mir gut zu, Ethan Bonner. Es ist höchste Zeit, dass du dir ein nettes, anständiges Mädchen suchst und eine Familie gründest.
    Könntest du vielleicht einen Augenblick lang die Klappe halten, damit ich die Aussicht genießen kann ? Lauras Brüste quollen fast aus den Brustschalen ihres Bustiers, als sie sich vorbeugte, um das Kunstwerk ihres Töchterchens zu bewundern. Verdammt noch mal! Er war nicht geschaffen für ein keusches Leben.
    Er musste an seine wilden Jahre Anfang Zwanzig denken, bevor er seine Berufung empfing. All die wunderschönen, vollbusigen Frauen; die Nächte voller heißem, schamlosem Sex - er hatte es auf alle nur erdenkliche Weise getrieben. Oh Gott...
    Ja? erwiderte Oprah.
    Er gab auf. Wie konnte er Lauras Killerfigur genießen, wenn die größte Talkshow-Moderatorin von allen die Ohren spitzte? Als er sich abwandte, ertappte er sich bei dem Wunsch, Teenagern Keuschheit und die Heiligkeit des Ehegelöbnisses predigen zu können, ohne selbst seine Grundsätze leben zu müssen, doch so war er nun mal nicht gebaut.
    Er begrüßte Tracy Longben und Sarah Curtis, die er seit seiner Kindheit kannte, dann beklagte er zusammen mit Austin Longben dessen gebrochenes Handgelenk und bewunderte Taylor Curtis‘ rosa Turnschuhe. Aus den Augenwinkeln sah er Edward Snopes ganz allein abseits von den anderen stehen.
    Stone, erinnerte er sich, nicht Snopes. Der Nachname des Jungen war offiziell in Stone umgeschrieben worden. Zu schade, dass Rachel nicht auch gleich was gegen seinen Vornamen unternommen hatte. Warum nannte sie ihn nicht Eddy oder Ted?
    Er hatte ein schlechtes Gewissen. Der Junge war schon seit drei Tagen in der Tagesstätte, und Ethan hatte ihn noch nicht einmal angesprochen. Es war nicht Edwards Schuld, dass er unehrliche Eltern hatte, und Ethan hatte keine Entschuldigung für sein Verhalten außer fehlgeleitetem Zorn.
    Er musste an den Telefonanruf von Carol Dennis vorgestern denken. Sein Zorn war nichts im Vergleich zu ihrem. Sie war furchtbar wütend darüber, dass er Rachel in Annies Häuschen wohnen ließ, und er war Gabe gegenüber viel zu loyal, um zuzugeben, dass es die Idee seines Bruders gewesen war.
    Er hatte versucht, ihr Vernunft einzureden, hatte sie sanft daran erinnert, dass man nicht vorschnell urteilen sollte, obwohl er selbst schon längst geurteilt hatte, aber sie hatte ihm nicht zuhören wollen.
    Es gefiel ihm nicht, Carol verärgern zu müssen. Obwohl ihr Glaube strikter war als seiner, war sie ein tief religiöser Mensch und hatte schon viel Gutes für die Stadt getan.
    »Wenn Sie sie in diesem Haus wohnen lassen, Pastor«, hatte sie gesagt, »dann wird das auf Sie

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