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Träum weiter, Liebling

Träum weiter, Liebling

Titel: Träum weiter, Liebling Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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zurückfallen, und ich glaube nicht, dass Sie das wollen.«.
    Obwohl sie recht hatte, ärgerte ihn ihre Einstellung. »Nun, damit muss ich dann wohl fertig werden«, hatte er so milde wie er konnte erklärte.
    Jetzt zwang er sich, zu Edward zu gehen und ihn anzulächeln. »Hi, Kumpel. Wie war dein Tag?«
    »Okay.«
    Der Junge blickte mit großen braunen Augen zu ihm auf. Er hatte jede Menge Sommersprossen auf der Nase. Ein süßes Kind. Ethan merkte, wie er sich für ihn erwärmte. »Hast du schon Freunde gefunden?«
    Er antwortete nicht.
    »Es kann vielleicht ein bisschen dauern, bis sich die Kinder hier an einen Neuankömmling gewöhnen, aber früher oder später werden sie sich schon für dich erwärmen.«
    Edward blickte zu ihm auf und blinzelte. »Glaubst du, dass Kristy vergessen hat, mich abzuholen?«
    »Kristy vergisst nie was, Edward. Sie ist die verlässlichste Person, die es gibt.«
    Kristy hörte zufällig Ethans Worte, als sie von hinten herankam. Verläss lieb. Die gute alte, verlässliche Kristy Brown. Kristy macht das schon. Kristy kümmert sich darum.
    Sie seufzte innerlich. Was erwartete sie denn? Glaubte sie vielleicht, dass Ethan sie so ansehen würde wie vorhin Laura Delapino? Wohl kaum. Laura war keck und auffallend, sie dagegen farblos und uninteressant. Aber sie besaß immerhin Stolz und hatte über die Jahre gelernt, ihre übergroße Schüchternheit hinter einer Maske enormer Effizienz zu verbergen. Was immer auch getan werden musste, sie tat es. Sie konnte alles, außer Ethan Bonners Herz zu gewinnen.
    Kristy kannte Ethan schon fast ihr ganzes Leben lang, und er fühlte sich schon seit der achten Klasse zu billigen, leichten Mädchen hingezogen. Seit Melodie Orr ihre Zahnspange verlor und Stretchjeans entdeckte. Sie hatten sich jeden Tag nach dem Lunch neben dem Chorsaal getroffen.
    »Kristy!«
    Edwards Miene leuchtete auf, als er sie sah, und sie wurde von einem Gefühl der Wärme erfüllt. Sie liebte Kinder. Bei ihnen konnte sie sich entspannen und sie selbst sein. Sie würde viel lieber mit Kindern arbeiten statt als Pfarramtssekretärin, und sie hätte den Job schon vor Jahren hingeschmissen, wenn Ethan nicht gewesen wäre, denn der Job war die einzige Möglichkeit, ihm nahe zu sein. Da sie nicht seine Freundin sein konnte, gab sie sich mit der Rolle der Sekretärin und des Mädchens für alles zufrieden.
    Als sie sich bückte, um die Collage zu bewundern, die Edward heute in der Tagesstätte gemacht hatte, musste sie daran denken, dass sie Ethan schon seit mehr als zwanzig Jahren liebte. Sie konnte sich noch so gut erinnern, ihn vom Fenster der dritten Klasse aus beobachtet zu haben, wenn er mit den Viertklässlern in den Pausenhof ging. Er war damals ebenso umwerfend gewesen wie heute, der hübscheste Junge, den sie je gesehen hatte. Er war zu ihr immer nett gewesen, aber das war er zu allen. Ethan war schon als Kind anders gewesen als die anderen: einfühlsamer und nicht so gemein wie die anderen.
    Aber er war deswegen noch lange kein Weichling, dafür hatten schon seine Brüder gesorgt. Sie konnte sich noch an den Tag erinnern, als Ethan sich mit D. J. Loebach, dem größten Schläger der Junior Highschool, geprügelt und ihm eine blutige Nase verpasst hatte. Nachher bekam er jedoch Schuldgefühle und ging mit zwei Riesentüten schmelzendem Eis zu D. J.‘s Haus, um Frieden zu schließen. D. J. erzählte die Geschichte noch immer gern auf Dekanatskonferenzen.
    Als sie sich aufrichtete und Edward bei der Hand nahm, stieg ihr der Duft eines schweren, sinnlichen Parfüms in die Nase. »Hi, Eth.«
    »Hi, Laura.«
    Laura lächelte Kristy freundlich zu, und Kristy merkte, wie sie grün wurde vor Neid. Wie kam es, dass manche Frauen so selbstbewusst waren?
    Sie musste an Rachel Stone denken und fragte sich, woher sie ihren Mut nahm. Trotz all der schrecklichen Dinge, die die Leute in der Stadt über sie sagten, mochte Kristy Rachel; ja, sie bewunderte sie sogar. Kristy war sich sicher, dass sie nie den Mut hätte, sich den Leuten so entgegenzustellen wie Rachel.
    Sie hatte von Rachels Begegnung mit Carol Dennis im Supermarkt gehört, und gestern hatte sich Rachel gegen Gary Prett, den Apotheker, zur Wehr setzen müssen. Der tiefe Hass der Leute Rachel gegenüber verstörte Kristy zutiefst. Sie glaubte nicht, dass Rachel für Dwayne Snopes‘ Maßlosigkeit verantwortlich war, und konnte nicht verstehen, warum sich Leute Christen nennen und gleichzeitig so rachsüchtig und nachtragend sein

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