Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Träum weiter, Liebling

Träum weiter, Liebling

Titel: Träum weiter, Liebling Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
Vom Netzwerk:
Knochen gehabt haben, hätten Sie sich nicht mal ‘nen Kaugummi von Ihrem Lohn als Stripperin kaufen können.«
    Sie versuchte, beleidigt zu sein, doch hatte sie nicht mehr genug Eitelkeit übrig. »Sie mögen es nicht, wenn man sie Stripperinnen nennt. Das weiß ich, weil ich vor ein paar Jahren mal mit einer auf derselben Etage gewohnt hab. Sie ging jedes Mal ins Bräunungsstudio, bevor sie zur Arbeit ging.«
    »Was Sie nicht sagen.«
    »Ich wette, Sie denken, dass sich die Tänzerinnen nahtlosbräunen, aber das stimmt nicht. Sie ziehen dazu knappe Tangabikinis an, damit sie richtig scharfe Übergänge bekommen. Meine Bekannte sagte, dann sieht alles noch verbotener aus.«
    »Ich hoffe sehr, das ist keine Bewunderung, die ich da aus Ihrer Stimme höre.«
    »Sie hat echt anständig verdient, Bonner.«
    Er schnaubte verächtlich.
    Während sich ihr Magen mehr und mehr füllte, wuchs auch ihre Neugier. »Was haben Sie wirklich gemacht? Sagen Sie die Wahrheit.«
    Er zuckte die Schultern. »Ist kein großes Geheimnis. Ich war Veterinär.«
    »Ein Tierarzt?«
    »Hab ich doch gesagt, oder?« Er wurde kratzbürstig.
    Sie merkte, dass sie wirklich neugierig wurde, was ihn betraf. Kristy lebte seit ihrer Kindheit in Salvation und wusste sicher ein paar von Gabes Geheimnissen. Rachel beschloss, sie zu fragen.
    »Sie sehen nicht aus wie der Typ, auf den ein Fernsehprediger steht«, meinte er und drehte den Spieß wieder um. »Ich hätte gedacht, dass G. Dwayne sich eins von den besonders frommen und gottesfürchtigen Schäfchen aussuchen würde.«
    »Ich war das frömmste Schaf von allen.« Sie ließ sich nichts von ihrer Bitterkeit anmerken. »Ich habe Dwayne kennengelernt, als ich als Freiwillige bei seiner Kampagne in Indianapolis mithalf. Er hat mich buchstäblich umgehauen. Ob Sie‘s glauben oder nicht, ich war mal ganz schön romantisch.«
    »Er war um einiges älter als Sie, oder?«
    »Achtzehn Jahre. Die perfekte Vaterfigur für eine Waise.«
    Er sah sie fragend an.
    »Ich bin bei meiner Großmutter auf einer Farm in Zentralindiana aufgewachsen. Sie war tiefreligiös. Die kleinedörfliche Kirchengemeinde wurde zu ihrer Familie und zu meiner dann natürlich auch. Die Religion wurde sehr streng ausgeübt, im Gegensatz zu Dwayne - ehrlich.«
    »Was ist mit Ihren Eltern passiert?«
    »Meine Mutter war ein Hippie; sie wusste nicht, wer mein Vater war.«
    »Ein Hippie?«
    »Ich wurde in einer Kommune in Oregon geboren.«
    »Sie verarschen mich.«
    »Ich verbrachte die ersten paar Jahre bei ihr, aber sie war drogensüchtig und hat ‘ne Überdosis abbekommen, als ich drei war. Glücklicherweise hat man mich zu meiner Großmutter geschickt.« Sie lächelte. »Granny war eine einfache Lady. Sie glaubte an Gott, an die Vereinigten Staaten von Amerika, dass man Apfelkuchenbacken von der Pike auf lernen muss und an G. Dwayne Snopes. Sie war sehr glücklich, als ich ihn heiratete.«
    »Offenbar kannte sie ihn nicht besonders gut.«
    »Sie hielt ihn für einen großen Gottesmann. Glücklicherweise starb sie, bevor sie eines Besseren belehrt wurde.« Nun, da alles aufgegessen und ihr Magen bis zum Platzen voll war, wandte sie sich dem Schokoladenshake zu. Genüsslich saugte sie an dem dicken gebogenen Strohhalm. Bis jetzt hatte nur sie aus ihrem Leben geplaudert und nichts als Gegenleistung bekommen. »Erzählen Sie mal. Wie fühlt man sich als schwarzes Schaf der Familie?«
    »Wie kommen Sie darauf, dass ich das schwarze Schaf bin?« Er schien tatsächlich verärgert zu sein.
    »Ihre Eltern sind wichtige Stützpfeiler der Gemeinde, Ihr jüngerer Bruder ist Mr. Perfect, und Ihr älterer Bruder ist stinkreich. Sie aber sind ein mürrischer, missgelaunter, verarmter Einzelgänger, der ein heruntergekommenes Autokino besitzt und kleine Kinder terrorisiert.«
    »Wer sagt, dass ich verarmt bin?«
    Interessanterweise war das der einzige Punkt in ihrer Aufzählung, dem er widersprechen wollte. »Sehen Sie sich doch hier um. Sehen Sie sich Ihre Karre an. Den Hungerlohn, den Sie mir bezahlen. Vielleicht ist mir ja was entgangen, aber ich hab nicht den Eindruck, dass hier viel Geld rumläuft.«
    »Ich bezahle Ihnen einen Hungerlohn, damit Sie kündigen, Rachel, nicht weil ich mir nicht mehr leisten könnte.«
    »Oh.«
    »Und mir gefällt mein Pickup.«
    »Dann sind Sie also nicht arm?«
    Einen Moment glaubte sie, dass er nicht antworten würde. Schließlich meinte er: »Nein, ich bin nicht arm.«
    »Und wie nicht arm sind Sie genau?«
    »Hat

Weitere Kostenlose Bücher