Träum weiter, Liebling
»Danke, Bonner«, flüsterte sie.
»War mir ein Vergnügen.«
Er griff nach der Brieftasche, die ihm aus der Jeanstasche gefallen war, doch sie ergriff ihn am Arm. »Noch nicht, okay?«
Er fiel stöhnend auf den Rücken. Es gefiel ihr, dass er bereit war, ihr die Führung zu überlassen, und jetzt war sie diejenige, die sich Zeit ließ, ihn berührte und erforschte, und ihre jahrelange Neugier befriedigte.
Ohne Vorwarnung fand sie sich flach auf dem Rücken wieder, und er griff nach seiner Brieftasche. »Ich weiß, dass das wichtig für dich ist, aber glaub mir, du hast mehr davon, wenn du jetzt mir die Führung überlässt.«
»Okay.« Sie blickte lächelnd zu ihm auf.
Er lächelte zurück, aber nur kurz. Sie sah genau den Moment, in dem ihn die Schatten der Erinnerung einholten, und auch, wie er dagegen ankämpfte.
Er schloss die Augen, und sie wusste, dass er zu vergessen versuchte, dass die Frau, die unter ihm lag, nicht seine Frau war. Sie konnte den Gedanken nicht ertragen, dass er sich vorstellte, sie wäre eine andere, also strich sie mit den Fingerspitzen über seine Lippen und sagte leise: »Jetzt krieg bloß keine kalten Füße, Cowboy, oder ich schmeiß dich raus und such mir ein jüngeres Modell.«
Seine Augen sprangen auf. Sie grinste und nahm ihm das Kondorn weg. »Ich mach das.«
Er riss es ihr wieder aus der Hand. »Nein, das wirst du nicht.«
»Spielverderber.«
»Fratz.«
Sie hatte die Schatten aus seinen Augen vertrieben, und es dauerte nur Sekunden, bis er sich zwischen ihren Beinen niederließ.
Er fühlte sich so gut dort an, schwer, solide. Es wurde feucht unter ihrem provisorischen Bett, und sie merkte, wie sie das nasse Gras plattdrückte. Es hätte eigentlich ungemütlich sein sollen, aber sie hatte das Gefühl, ewig hierbleiben zu können, sicher und beschützt von seiner Stärke, während der warme Sommerregen auf ihre Körper herunterrieselte.
Sie hätte nie geglaubt, dass es möglich war, so erregt zu sein, dass man hätte heulen können. Sie drückte sich an ihn, wollte ihn. Er drückte ebenfalls, aber ihr Körper war nicht so willig, ihn in sich aufzunehmen.
»Tut mir leid«, stieß sie hervor und hätte am liebsten wirklich geheult.
»Es ist lang her bei dir«, erwiderte er und klang gar nicht ärgerlich.
Wieder begann er, sie geduldig zu liebkosen. Obwohl sein Atem unregelmäßig kam und sie seine Anspannung fühlen konnte, überstürzte er nichts.
Aber sie war nicht so geduldig. Es war seine Schuld. Er war zu groß; er war zu... Sie bäumte sich auf und wand sich, ja, sie wand sich verzweifelt, konnte nicht anders, weil, sie musste einfach... musste...
»Langsam... langsam...«
»Nein!« Sie drängte sich an ihn, tat ihr Bestes, um ihn in sich aufzunehmen. Sie musste... sie brauchte...
Er griff zwischen ihre Körper. Was machte er jetzt bloß wieder? Dieser Trottel! Dieser Schwachkopf! Konnte er denn nicht bei einer Sache bleiben? Konnte er denn nicht -
Sie explodierte in eine Million Teilchen, als er sie berührte, und er drang mit einem heftigen Stoß tief in sie ein.
Über ihnen öffneten sich die Schleusen des Himmels und überfluteten ihre nackten Körper. Sie schlang die Beine um ihn und krallte sich an seine Schultern, wollte ihn noch tiefer, immer tiefer haben.
Den Regen heftig auf den Rücken trommelnd, stieß Gabe tief und hart zu. Sie vergrub ihren Kopf an seinem Hals, da sie im Platzregen und auch in Gefühlen zu ertrinken drohte, Gefühle, die so mächtig waren, dass sie wünschte, der Sturm würde nie ein Ende nehmen.
Er nahm kein Ende und war doch viel zu schnell vorüber. Sie verlor sich erneut, als auch er kam.
Sie hielt ihn fest umschlungen und genoß die heftigen Schauder, die ihn schüttelten. Er war zu groß für sie, zu schwer, dennoch kam sie sich verlassen vor, als er sich von ihr herabrollte.
Es regnete so stark, dass sie kaum das Haus erkennen konnten, und beide schienen zur gleichen Zeit zu merken, wie peinlich dieses Kopulieren im Regen für zwei Menschen war, die eigentlich ein wenig Distanz zueinander brauchten. Wenn sie hineingegangen und es in einem Bett gemacht hätten, wäre das zumindest ein wenig würdevoller gewesen, aber es einfach draußen hinterm Haus, im Regen, miteinander zu treiben, wies auf einen derart überwältigenden Hunger hin, dass keiner von beiden es zugeben wollte, und ganz gewiss nicht in zärtlichen Worten.
Er stützte sich auf ein Knie und blickte auf sie hinunter. »Nicht schlecht für ‘ne
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