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Traeume Aus 1001 Nacht Band 04

Traeume Aus 1001 Nacht Band 04

Titel: Traeume Aus 1001 Nacht Band 04 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Sellers
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einem fremden Bett. Ihre Kopfschmerzen waren wie weggeblasen, und sie fühlte sich so erfrischt, als hätte sie sich endlich von ihrer wochenlangen Schlaflosigkeit erholt. Aber durch die Ritzen der Fensterläden drang immer noch Sonnenlicht. Es war also noch nicht einmal Nacht.
    Zum ersten Mal nach dem Tod ihres Sohnes hatte sie sich richtig ausgeweint. Danach war sie in einen tiefen Schlaf gefallen. Jetzt fühlte sie sich, als wäre eine schwere Last von ihr abgefallen.
    Jetzt endlich konnte ihr gebrochenes Herz anfangen zu heilen.
    Doch ausgerechnet Ishaq Ahmadi hatte bei ihr gesessen und war Zeuge ihres Zusammenbruchs gewesen. Er hatte kaum gesprochen, aber das war auch nicht nötig gewesen. Anna hatte nur jemanden gebraucht, der ihr zuhörte und verstand und sich nicht bemüßigt fühlte, auf sie einzureden.
    Mit wachem Interesse, etwas, das sie seit Wochen nicht mehr empfunden hatte, richtete sie sich auf und blickte sich um.
    Der Raum war anders als das eher karge Zimmer, in dem sie wenige Stunden zuvor die Kleider gewechselt hatte. Es war ein sehr geräumiges Schlafzimmer, luxuriös möbliert und mit ganz in Blau gehaltenen Tapeten und Vorhängen. Eine Tür führte nach draußen auf die Terrasse oder den Balkon. Hinter einer der anderen beiden Türen fand sie ein Badezimmer. Als sie von dort zurückkehrte, wartete im Schlafzimmer eine lächelnde Dienerin. Das Bett war frisch gemacht, und auf der Tagesdecke lagen Kleider ausgebreitet, aus denen sie offenbar etwas für sich auswählen sollte.
    „ Saba’ul khair , Madame“, murmelte die Frau mit einer leichten Verbeugung.
    Anna lächelte und versuchte es mit dem einzigen arabischen Satz, den sie kannte. „ Saalam aleikum .“
    Das war ein Fehler, denn sofort begann ihr Gegenüber freudig draufloszuschwatzen und wies dabei mit einer weit ausholenden Geste auf das Fenster, die Kleider, das Bett.
    Lachend schüttelte Anna den Kopf. „Ich spreche kein Arabisch“, sagte sie bedauernd und hob abwehrend die Hände.
    Als sie unter den Kleidungsstücken auch mehrere Badeanzüge entdeckte und fragend aufblickte, öffnete die Dienerin die Fensterläden und wies nach draußen. Der Swimmingpool, den sie schon zuvor vom Balkon aus gesehen hatte, lag jetzt nur wenige Meter von ihr entfernt. Ishaq Ahmadi saß im Bademantel an einem Tisch am Pool und las die Zeitung. Gerade wurde ihm etwas zu essen serviert.
    Anna merkt jetzt, dass auch sie hungrig war. Sie suchte sich einen der Badeanzüge aus. Er war türkisfarben, sehr schön geschnitten und wirkte unglaublich teuer. Sollte sie Ishaq Ahmadis Großzügigkeit nicht lieber zurückweisen? Aber dieser Swimmingpool war zu verlockend. Nachdem sie den Badeanzug angezogen hatten, betrachtete sie sich kritisch im Spiegel. Sie war zu dünn, sah aber immer noch feminin aus. Der Badeanzug betonte sehr vorteilhaft ihre schmale Taille, und das Oberteil brachte ihre Brüste gut zur Geltung. Ihre Schenkel könnten etwas runder sein, waren aber nicht mager.
    Es war lange her, seit sie sich das letzte Mal gefragt hatte, ob sie attraktiv sei. Vielleicht war sie auf dem Weg zurück zur Normalität, nachdem sie so lange Zeit alle Gefühlsregungen unterdrückt hatte.
    Die Dienerin hielt ihr einen Kaftan aus luftiger Baumwolle hin, und sie schlüpfte dankend hinein. Dann wählte sie sich aus den bereitliegenden Sonnenbrillen eine aus und nahm sich eine der Schirmmützen.
    Er hatte wirklich an alles gedacht. Nun, sie war natürlich froh, dass sie während ihres sinnlosen Ausflugs wenigstens ein paar Stunden an der Sonne genießen konnte, bevor sie in das winterliche Europa zurückkehrte. All diese Sachen, die sie jetzt trug, überstiegen bei weitem ihr Budget. Doch für einen Mann, der ein solches Haus besaß, waren es wahrscheinlich nur Kleinigkeiten.
    Einigermaßen gelassen trat sie hinaus auf die Terrasse. Sie ging über die glatten Fliesen, vorbei an Palmen und blühenden Sträuchern bis sie am Swimmingpool stand.
    Die Luft war ein wenig kühler, und die Sonne stand nicht da, wo sie es erwartete hätte.
    Ishaq Ahmadi faltete die Zeitung zusammen, und ein Diener bot Anna einen Sessel an. Ein zweites Gedeck lag schon auf dem Tisch.
    „Was für ein wundervoller Nachmittag“, sagte Anna und ließ sich in den Sessel sinken.
    „Nachmittag?“ Ishaq lächelte.
    Der Diener schenkte ihr Kaffee ein, und Anna sog genüsslich den starken, würzigen Duft ein. „Warum? Wie viel Uhr ist es denn?“, fragte sie.
    „Kurz nach neun.“
    „Kurz nach

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