Traeume Aus 1001 Nacht Band 04

Titel: Traeume Aus 1001 Nacht Band 04 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Sellers

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neun?“, rief sie erstaunt. „Habe ich wirklich so lange geschlafen?“
    „Ich bin sicher, Sie haben es gebraucht. Und jetzt müssen Sie hungrig sein.“
    „Wie ein Wolf.“ Sie lehnte sich etwas zurück und hielt ihr Gesicht in die Sonne. Trotz allem fühlte sie sich in diesem Augenblick unbeschwert und glücklich. „Oh, es ist paradiesisch hier. Was für ein wundervolles Haus.“
    Ishaq lächelte. Sein Blick war jetzt nicht mehr ganz so abweisend und misstrauisch wie zuvor. Nun, sie hatte ihm ja auch einen Teil von sich offenbart, den sie noch niemandem anvertraut hatte.
    Er bot ihr einen Korb mit Brötchen an. „Vielleicht möchten Sie ein richtiges englisches Frühstück?“
    Lächelnd nahm Anna eines von den Brötchen. „Ich könnte eine ganze Platte mit Eiern und Schinken verspeisen …“ Verlegen brach sie ab.
    „Ich bin sicher, der Koch hat Lammwürstchen.“
    „Das klingt wundervoll.“
    Ishaq übersetzte ihre Wünsche dem Diener. „Für nichtmuslimische Gäste Schweinefleisch zuzubereiten verlange ich meinem Personal nicht ab. Ich hoffe, das wird Ihnen nicht allzu viel ausmachen während Ihres Aufenthaltes.“
    „Während meines Aufenthaltes?“ Anna hob den Kopf. „Ich möchte nach Hause. Haben Sie die Absicht, mich noch länger hier festzuhalten?“
    „Sie festhalten? Nein“, erwiderte er ruhig. „Aber vielleicht überlegen Sie es sich anders, wenn Sie das hier gelesen haben.“
    Er hob die Zeitung und drehte die Titelseite nach vorn.
    „ Trahie par son milliardaire de cheikh! “, lautete die Schlagzeile. Anna verstand genug Französisch, um sie zu übersetzen. „Betrogen von ihrem millionenschweren Scheich!“. Was hatte das mit ihr zu tun? Aber dann sah sie das Foto darunter genauer an.
    „Das sind ja wir beide!“, rief sie und riss Ishaq die Zeitung aus der Hand.
    Es war das Foto, das bei ihrer Ankunft auf dem Flugplatz gemacht worden war. Sie hatte das Baby auf dem Arm, und Ishaqs Arm lag um ihre Taille. Ein kleineres Foto zeigte eine attraktive, jedoch missmutig dreinblickende Blondine mit vollen Lippen. Sie kam Anna irgendwie bekannt vor.
    Das Muttermal um Ishaqs Auge und das um Safiyahs waren überdeutlich zu sehen, offenbar hatte jemand das Foto retouchiert.
    „Um Himmels willen!“ Anna blickte auf den Zeitungsstapel, der auf einem der Sessel lag. „Steht das auch in den englischen Zeitungen?“
    „Natürlich“, erwiderte Ishaq gelassen.
    Sie sprang auf und nahm eine der Zeitungen in die Hand. Natürlich, es war Sonntag, und die englischen Sonntagszeitungen waren bekannt für ihre Klatschgeschichten über die Reichen und Berühmten dieser Welt.
    Das für sie Schlimmste war jedoch, dass sie auf allen Fotos deutlich zu erkennen war. Es war kein Irrtum möglich, das war sie, Anna Lamb, und sie hielt das Baby auf dem Arm, als ob es ihres wäre.
    Langsam ließ sie sich wieder in den Sessel sinken und begann zu lesen.
    Sheikh Gazi al Hamzeh, schwerreiches Mitglied des inter nationalen Jetset, Tafelgefährte und enger Vertrauter des Prinzen Karim von West-Barakat, versetzte gestern die Welt in Erstaunen mit der Enthüllung, dass seine lang jährige englische Geliebte ihm ein Kind geboren hat. Das Alter des Babys wird auf etwa einen Monat geschätzt. „Die Geburt wurde geheim gehalten, bis Gazi vom Prin zen die Erlaubnis eingeholt hatte, das Kind anzuerken nen“, wurde aus der Umgebung des Scheichs verlautbart. Prinz Karim, dessen eigener Sohn im Juli zur Welt kam, soll den Scheich gedrängt haben, seine bis jetzt nicht na mentlich bekannte Geliebte zu heiraten. Das Foto zeigt sie zusammen mit dem Scheich bei ihrer Ankunft in Bara kat al Barakat. Scheich Gazi hat keine Mühe gescheut, die Identität seiner Geliebten geheim zu halten. Das Paar wurde zwar im Lauf des letzten Jahres mehrmals in der Londoner Clubszene gesehen, doch anscheinend benutz te es immer einen separaten Eingang. Dieses Foto ist das erste, das jemals von ihnen gemeinsam gemacht wurde. Insidern zufolge ist es unwahrscheinlich, dass das Paar heiraten wird.
    Anna sah den Mann an, der behauptete Ishaq Ahmadi zu sein. „‚Langjährige Geliebte!‘ – Woher haben die das?“ Ihr Blick wurde misstrauisch. „Haben Sie ihnen das erzählt?“
    Er lachte leise. „Niemand hat sich die Mühe gemacht, mich zu fragen. Die Wahrheit hätte sich nicht so gut verkaufen lassen. Nehmen wir an, Sie wären einfach nur das englische Kindermädchen. Was wäre dann aus ihrer Schlagzeile geworden?“
    „Sie haben Ihnen Fragen