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Traeume Aus 1001 Nacht Band 04

Traeume Aus 1001 Nacht Band 04

Titel: Traeume Aus 1001 Nacht Band 04 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Sellers
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Ihnen, sich das erst noch einmal zu überlegen, bevor Sie versuchen, mich zu erpressen, Anna.“
    Er durchbohrte sie förmlich mit dem Blick seiner schwarzen Augen. Annas Herz schlug so heftig gegen ihre Rippen, dass ihr fast schwindlig wurde.
    „Es geht mir doch nicht darum, Sie zu erpressen“, erklärte sie empört, obwohl ihr mittlerweile bewusst war, dass ihre Worte kaum anders zu verstehen gewesen waren. „Warum unterstellen Sie mir andauernd nur die allerniedrigsten Motive?“
    „Was denn sonst?“, erwiderte er. Sein Gesicht war zu einer Maske geworden. „Oder wollen Sie etwas behaupten, dass Sie mich mit Ihrer kleinen Rede unterhalten wollten, damit die Zeit schneller vergeht?“
    Anna presste die Lippen aufeinander. „Ich wüsste nur gern, ob Sie wegen Ihres Reichtums und Ihrer Position glauben, das Recht zu haben, auf den Gefühlen anderer Menschen herumzutrampeln, oder ob Frauen in Ihren Augen grundsätzlich keinen Respekt verdienen.“
    „Frauen verdienen meiner Meinung nach nicht weniger Respekt als …“
    „Ich habe einen Beruf“, unterbrach sie ihn wütend. „Ich bitte um Verzeihung, aber ich finde es schon ziemlich anmaßend, wenn Sie selbstverständlich davon ausgehen, dass meine berufliche Existenz sich einfach so mal kurz auf Eis legen lässt, nur damit Ihnen die Konsequenzen Ihrer Handlungen erspart bleiben.“ Anna neigte den Kopf zur Seite und sah Scheich Gazi triumphierend an. „Und ich finde es ebenfalls anmaßend von Ihnen, mich für so naiv zu halten. Was habe ich schon zu befürchten, wenn ich diese lächerliche Geschichte vor der Presse dementiere? Sie dagegen … Nein, nein …“, sie hob abwehrend die Hände, „… ich habe nicht die Absicht, irgendjemandem irgendetwas zu erzählen, außer, dass Sie nicht mein Geliebter sind und ich nicht die Mutter Ihres Kindes. Aber ich will hier weg, ich möchte nach Hause und mein Leben weiterleben. Wenn Sie also die Liste Ihrer kriminellen Handlungen nicht noch erweitern wollen, indem Sie mich gegen meinen Willen hier festhalten …“
    „Sie sind wütend, weil ich Sie unterschätzt habe.“ Plötzlich schien er wieder ganz ruhig und besonnen. „Das ist verständlich, aber da Sie so intelligent sind, dann werden Sie sicher auch verstehen, wenn …“
    „Bitte verschonen Sie mich mit weiteren Erklärungen. Ich glaube wirklich, ich habe genug verstanden. Mehr will ich gar nicht wissen. Womöglich fällt Ihnen später ein, dass ich zu viel weiß und dadurch zu einer Gefahr für Sie werden könnte.“
    Sein Gesichtsausdruck wurde wieder verschlossen. Anna spürte, dieser Mann war willensstark, und er würde alle Skrupel beiseiteschieben, wenn er es für notwendig hielt.
    „Sie sind entschlossen, nur Ihre eigenen Interessen wahrzunehmen.“
    „Ich?“ Ihr blieb vor Entrüstung fast die Luft weg. „Nun, ich habe schon gemerkt, dass Sie meinen, Ihre Interessen hätten oberste Priorität, ganz gleich, mit wem Sie es zu tun haben, Scheich Gazi. Sicher kommt das daher, dass Sie mehr Bedienstete haben, als gut für Sie ist. Doch verzeihen Sie mir, wenn ich es für angebracht halte, meine Interessen und die meiner Auftraggeber höher einzustufen.“
    Einen Moment blickte er sie schweigend an.„Es geht um meine Schwester“, erklärte er dann ruhig. „Lassen Sie mich …“
    Abwehrend hob Anna die Hände. „Das ist ja schön und gut, aber ich habe Ihnen bereits gesagt, dass ich absolut nichts über Ihre Schwester weiß. Ich bin ihr nie begegnet. Und mein Leben ist wegen ihr schon genug durcheinandergeraten, vielen Dank! Jetzt würde ich es gern wieder in geordnete Bahnen lenken.“
    Scheich Gazi nickte knapp. „Man kann nur hoffen, dass künftige Generationen diese Opfer zu schätzen zu wissen.“
    „Für mich ist es kein Opfer, das können Sie mir glauben!“, rief Anna entrüstet, wenn auch nicht ganz wahrheitsgemäß. „Es würde mir natürlich nie in den Sinn kommen, auch nur anzudeuten, dass Sie mit Ihren Ansprüchen zu weit gehen.“
    Er verharrte regungslos. Eine Zeit lang starrten sie sich nur an. Anna erschauerte am ganzen Körper unter seinem Blick und wurde von ihren Gefühlen fast überwältigt. Wie würde sie wohl reagieren, wenn er jetzt die Hand ausstreckte? Wenn er versuchte, sie zu verführen? Womöglich würde sie dann alles tun, was er von ihr verlangte.
    Als hätte er ihre Gedanken gelesen, stand Scheich Gazi plötzlich auf und schlüpfte aus dem Bademantel. Bis auf eine enge schwarze Badehose war er völlig nackt.

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