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Traeume Aus 1001 Nacht Band 04

Traeume Aus 1001 Nacht Band 04

Titel: Traeume Aus 1001 Nacht Band 04 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Sellers
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sich verpflichtet, genauso verständnisvoll zu reagieren wie er zuvor.
    Er bestand außerdem darauf, sie von einem Spezialisten untersuchen zu lassen, ungeachtet dessen, dass sie ja in ein oder zwei Tagen wieder in London sein würde. Der Arzt sprach Deutsch und Französisch, doch seine Englischkenntnisse waren so begrenzt, dass Scheich Gazi ihr seine Diagnose übersetzen musste.
    „Er sagt, es ist alles in Ordnung. Sie haben keine bleibenden Schäden.“
    Erst am Ausmaß ihrer Erleichterung erkannte Anna, wie besorgt sie tatsächlich gewesen war. Im Nachhinein war sie froh darüber, dass Scheich Gazi auf dieser Untersuchung bestanden hatte.
    Zwei Tage später, als sie fest damit rechnete, dass man ihr sagen würde, ihr Pass sei eingetroffen, bekam sie zu hören, dass die Klinik den Pass nicht ohne schriftliche Vollmacht von ihr herausgeben wollte.
    Anscheinend würde das Ganze sich länger hinziehen als erwartet. Dennoch fiel es Anna auf einmal schwer, auf einer schnelleren Gangart zu bestehen, umso mehr, als die Umgebung so paradiesisch war. Es war unmöglich, sich dieser Atmosphäre zu entziehen. Am liebsten lag Anna in der Sonne, schwamm oder schlenderte müßig durchs Haus.
    Sie unterschrieb eine Vollmacht, und Scheich Gazi schickte einen Sonderkurier damit los.
    Ein weiterer Tag verstrich.
    Der nächtliche Himmel war samtig schwarz wie das Fell einer Katze. Die Sterne glitzerten wie Tausende von Augen. Ihr dün nes Gewand flatterte im heißen Wüstenwind. Sandkörner sta chen ihr in die Wangen und brannten ihr in den Augen. Wäh rend sie vorsichtig an der Mauer entlangschlich, riss der Wind sie fast um.
    Da war er, ganz plötzlich. Er legte die Arme um sie und drückte sie an sich.
    „Ihr seid gekommen“, flüsterte er heiser.
    Sie legte den Kopf zurück und sah ihm in die Augen. „Wie hätte ich nicht kommen sollen?“, erwiderte sie, halb lachend, halb schluchzend. „Bin ich ohne Euch auf dieser Welt nicht verloren?“
    Mit seinem starken Arm hielt er sie fest, als er sich über sie beugte und ihr behutsam den Schleier herabzog, um ihr Ge sicht im Mondschein zu betrachten. Das glühende Verlangen, das sie in seinen Augen erblickte, entfachte sofort ihr Verlan gen nach ihm.
    „Wie schön Ihr seid“, murmelte er, nahm ihre Hand und führte sie an seine Lippen. Er küsste ihre Finger, bevor er sei ne Lippen in ihre Hand presste. Dann küsste er ihren Hals, und sie erbebte vor Erregung. Nie zuvor hatte sie eine solche Leidenschaft in sich gespürt.
    Er sah ihr tief in die Augen. „Ihr seid keine Sklavin, nicht wahr?“
    Sie lächelte. „Nein, das bin ich nicht.“
    „Sagt mir den Namen Eures Vaters, und ich werde ihm eine Botschaft schicken. Ich werde Euch zu meiner Frau machen.“
    Sie schüttelte den Kopf. „Ihr seid ein Vertrauter des Prin zen.“ Ihre Stimme war nur ein schwaches Wispern. „Und ich, ich gehöre Euch. Versucht nicht zu erfahren, wer mein Vater ist, aber wisst, dass ich bereitwillig alles aufgeben will, um nur einmal Eure Liebe zu spüren. Nur dafür lebe ich noch.“
    Er beugte sich über sie und küsste sie, als ginge es um sein Leben. „Euer Mund ist wie Nektar. Sagt mir, wer Euer Vater ist. Ich will Euch nicht nehmen wie eine Sklavin, sondern Euch in allen Ehren zu meiner Frau machen.“
    „Oh, fragt nicht, Geliebter“, flehte sie. Als er nicht nachge ben wollte, lächelte sie traurig und sagte ihm die Wahrheit. Mein Vater ist König Nasr ad Daulah.“
    Erstaunt sah er sie an. „Aber der König hat nur eine Tochter, Prinzessin Azade, und sie …“
    „Ja, es ist wahr, oh, mein Löwe. In drei Tagen soll Prinzes sin Azade die Frau des Prinzen werden, dem Ihr ewige Treue geschworen habt. Aber für einen einzigen Augenblick Eurer Liebe ist sie bereit, auf alles andere zu verzichten.“
    Safiyah schien ein heiteres Wesen zu besitzen. Es gefiel ihr offensichtlich, mit Anna auf einem schattigen Plätzchen auf der Terrasse zu liegen und zu beobachten, wie sich die Blätter der Pflanzen in der sachten Brise wiegten.
    Anna lernte sogar ein wenig Arabisch von der Kinderschwester, mit der sie sich gestenreich darüber austauschte, wie niedlich das Baby doch sei. Mit jedem Tag fühlte Anna sich wohler und erholter.
    Das Einzige, was ihren Frieden störte, war die fast ständige Anwesenheit Scheich Gazis. Was er zu tun hatte, schien er größtenteils von der Terrasse aus zu erledigen. Er tippte auf der Tastatur seines Laptops, sprach in sein Diktiergerät oder telefonierte, während Anna

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